• Wo die Welt einfach größer wird

    November 23 in South Africa ⋅ 🌬 19 °C

    Cape Point. Allein der Name macht was mit uns. Wir steigen aus, der Wind schlägt uns direkt ins Gesicht – frisch, salzig, wachmachend – und über uns thront der Leuchtturm. Von hier oben schauen wir hinunter auf das Kap der Guten Hoffnung, unseren Sehnsuchtsort seit 2008. Und wieder haut er uns um, dieser Platz. Die Sonne knallt so hell, dass die Farben fast übersteuern: tiefes Atlantikblau, flirrendes Türkis, weiße Gischtkronen und unten der Diaz Beach, ein goldgelber Sandteppich, über den der Wind lange Fäden zieht wie Pinselstriche.

    Wir blicken nach Süden – und genau dort, direkt vor uns über den endlosen Ozean hinweg, liegt die Antarktis. Etwa 6.000 Kilometer Luftlinie bis zum Südpol. Klingt verrückt, fühlt sich noch verrückter an. Und wenn wir dann nach Norden denken, Richtung Heimat: Hamburg liegt knapp 9.700 Kilometer entfernt. Und trotzdem fühlen wir uns irgendwie verbunden – durch diesen Ort, durch die Luft, durch die klare Energie hier oben.

    Ein bisschen Geschichte knistert auch immer mit

    Unten liegt der Diaz Beach, benannt nach Bartolomeu Diaz, dem portugiesischen Entdecker, der 1488 als erster Europäer um die südlichste Spitze Afrikas herumsegelte. Die Mischung aus Dramatik, Sehnsucht, Risiko und Hoffnung spürt man hier bis heute.

    Wir stehen lange oben am Leuchtturm, lassen die Augen über die Klippen wandern, hören das Donnern der Wellen weit unten, sind einfach nur dankbar, dass wir wieder hier sind.

    Aber irgendwann müssen wir weiter. Denn auf das Kap der Guten Hoffnung schauen reicht uns nicht – wir wollen drauf, wir wollen klettern, wir wollen wieder ganz nah ran an die Klippen, so wie damals. Und genau das steht jetzt an.
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