Norway
Raksevarjavri

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Pelancong di tempat ini
    • Hari 110

      Gádjariegádanjohka - Raksevarjavri

      17 September 2023, Norway ⋅ ⛅ 7 °C

      In der Nacht regnet es immer wieder leicht. Das Geräusch vom Regen auf dem Zelt ist einfach schön. Dennoch schlafe ich nicht sonderlich gut. Um 04:30 Uhr werde ich wach. Diesmal zieht es von der linken Schulter in die linke Schläfe. Ich nehme diesmal direkt eine Tablette, damit sich das nicht wieder durch den halben Tag zieht. Bei Nieselregen muss ich noch kurz raus, dann lege ich mich wieder hin. Irgendwie schaffe ich es nochmal, wieder einzuschlafen. Als ich die Augenmaske abnehme, ist es zwanzig nach sieben. Mit dem Frühstück lasse ich mir Zeit. Jetzt ist es mal wieder sehr gemütlich im Zelt. Der Schlafsack ist zwar etwas klamm, aber lange nicht so nass wie die beiden Tage zuvor. Der Regen draußen hat mittlerweile aufgehört. Der Wetterbericht, von dem ich mir gestern die Laune habe verderben lassen, hat sich seit gestern bestimmt noch 27 Mal geändert. Für heute sagt er nur noch bewölkt voraus. Heute bin ich motivierter. Schon morgen erreiche ich Olderfjord, wo ein Zimmer mit Dusche und ein kleiner Supermarkt auf mich wartet. 20 Kilometer stehen je heute und morgen auf dem Plan. Ich will aber heute schon ein wenig weiter gehen, dass ich morgen vielleicht schon gegen Mittag ankomme. Es ist halb zehn, als ich mich auf den Weg mache.

      Die ersten Kilometer führen durch eine endlose Ebene. In alle Richtungen kann ich Kilometer weit sehen. Am Horizont sehe ich sogar blauen Himmel. Damit hätte ich nicht gerechnet. Heute bin ich mit meinem zweiten, trockenen Paar Socken gestartet. Doch hätte ich geahnt, was für ein Weg vor mir liegt, wäre ich besser gleich in die nasskalten Socken gestiegen. Sumpf, Sumpf und nochmal Sumpf. Die ersten Meter versuche ich noch, so wenig wie möglich einzusinken. Nach einigen Minuten ist es dann aber egal. Beide Füße sind nass. Und das bei deutlich unter zehn Grad. Trotzdem will ich mir die Laune jetzt nicht verderben lassen. Ich bin froh, dass es nicht regnet und die Aussicht auf das Zimmer morgen macht es mir leichter, mich zu motivieren. Heute stehen nur sehr wenige Höhenmeter auf dem Programm und ich komme gut voran. Bis ich an einen breiten Fluss komme. Ich habe keine Lust, meine trockenen Laufschuhe zu opfern. Und überhaupt nervt die Schuhwechselei. Ich finde eine Stelle, wo es nicht ganz so tief ist. So lange das Wasser nicht von oben in den Schuh läuft bin ich zufrieden. Nasser als jetzt können meine Füße eh nicht mehr werden.

      Es dauert eine Weile, bis ich das riesige Sumpfgebiet hinter mir lasse. Dann geht es endlich wieder auf festem Untergrund weiter. Einen richtigen Pfad gibt es nicht. Ich folge einfach den Steinen, die zur Markierung hier im Gelände dienen. Ich habe Netz und schaue, welchen Podcast ich hören kann. Eigentlich wollte ich so wenig wie möglich hören, woran ich mich auf meiner Wanderung auch lange gehalten habe. So ein Podcast holt einen irgendwie raus aus der eigentlichen Situation und man ist alles andere als im hier und jetzt. Für heute aber bin ich nicht so streng. Eine Ablenkung zu meinen nassen und kalten Füßen ist herzlich willkommen. Ich höre „Hitze“, eine Doku über die „letzte Generation“. Sehr interessant und ideal, um fast unbemerkt weitere Kilometer zu machen. Nach der ersten Folge und 12 gelaufenen Kilometern mache ich eine erste Pause. Drei Stunden bin ich jetzt unterwegs. Der Sumpf zu Beginn war das einzige anstrengende. Mein Rucksack ist leicht wie noch nie. Ich habe nur noch Essen für heute und morgen und einiges an Zeug habe ich ja in Alta gelassen. Obwohl das Wetter immer besser wird, ist es windig und nach wenigen Minuten wird mir wieder kalt.

      Ich gehe motiviert weiter. Es sind ja nur noch 8 „Pflichtkilometer“. Plötzlich lässt sich die Sonne blicken. Es wird deswegen nicht gleich wärmer, aber alles sieht gleich viel freundlicher aus. Ich schäme mich fast, dass ich mich gestern vom Wetterbericht so runterziehen lassen habe. Ich habe mit Regen gerechnet und jetzt laufe ich durch Sonnenschein. Allerdings versteckt sich die Sonne dann doch immer wieder mal hinter einer Wolke. Dennoch ist das Wetter deutlich besser als vorhergesagt. Nach weiteren Kilometern komme ich an einen Anstieg. Der Weg führt über einen Berg. Ich bin nicht sicher, ob man das hier noch Berge nennt. Es sind eigentlich eher Hügel, dennoch liegt einiges an Fels in der Gegend. Von oben habe ich einen fantastischen Blick zurück. Diese Weite ist jedes Mal überhaupt nicht greifbar. Weiter oben mache ich eine Pause im Sonnenschein und esse Nüsse und Schokolade. 2,5 Kilometer habe ich noch auf dem Programm. Plus das, was ich heute bereit bin, extra zu gehen.

      Der Weg führt auf der anderen Seite des Hügels wieder runter in ein weiteres riesiges Tal. Bergab komme ich schnell voran und mein Tagesziel ist bald erreicht. Dann geht es noch einmal durch den Sumpf. Aber jetzt scheint die Sonne die ganze Zeit und ich lasse mir die Laune nicht mehr verderben. Dennoch höre ich noch eine Folge von dem Podcast, um mich von den nassen Füßen abzulenken. Ich gehe um einen kleinen Hügel herum in eine Art Seitental. Jede Menge kleiner Birken stehen hier und die tief stehende Nachmittagssonne bringt die Landschaft zum leuchten. Es ist traumhaft und jetzt fühlt es sich direkt falsch an, Podcast zu hören. Ich wechsle auf Musik. Und wieder erlebe ich einen dieser Momente, der mir vor Augen führt, was ich hier tue. Was ich hier erleben darf. Mir steht das Wasser in den Augen. Immer wieder bleibe ich stehen und schaue zurück. Auch der Wind ist eingeschlafen. Es wirkt fast unwirklich, so schön ist es. Würde meine Reise hier heute enden, es würde mir schwerfallen, das loszulassen. Vielleicht brauche ich zum Ende doch so ein richtiges Scheißwetter, ein deutliches Zeichen der Natur, die mir sagt: „Hau ab jetzt! Du hast lange genug hier rumgelungert!“ Ich höre noch einige Lieder und genieße die Stimmung. Dann verschwindet die Sonne hinter den Wolken und mein Weg führt wieder deutlich bergauf. Auf halber Höhe entdecke ich einen idealen Platz zum Zelten. 4,5 Kilometer habe ich inzwischen extra gemacht. Das soll für heute reichen. Während ich mein Zelt aufbaue fällt mir auf, dass mein Knie heute nicht ein einziges Mal gezwickt hat. Was für ein schöner Tag. Es kam komplett anders als erwartet. Als ich mein Zelt fertig aufgebaut habe, friere ich richtig. Dennoch bin ich wild entschlossen, diesmal direkt zum See zu gehen. Scheiße, ist das kalt. Ich eile zurück ins Zelt, ziehe mich warm an und mache mir einen Kakao. Dann schreibe ich meinen Footprint. Dabei fange ich wieder an zu frieren. Erst als ich zu Abend esse, wird es langsam wärmer im Schlafsack.
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    Raksevarjavri

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