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  • Day 44

    Orsova - Sibiu

    April 24, 2023 in Romania ⋅ ☁️ 19 °C

    Von Orsova aus ging es nach einem einstündigen Matsch zum Bahnhof, vorbei an den vielen Müllbergen, weiter die Donau bergab. Teilweise hätte man Angst, dass die Zugstrecke im nächsten Moment in den Stausee fallen könnte. Kurz ach dem Eisernen Tor, dem Staudamm, bogen wir wieder Richtung Norden, in Richtung des Landesinneren ab. Auf dieser Zugfahrt lernte ich, dass die Schiebetür nach hinten offen ist, um den Müll rauszuwerfen (Mit Schiebetür meine ich dabei die Tür, die normalerweise zum nächsten Waggons führt, hinter der beim letzten Waggons im Zug aber nichts mehr kommt). Man solle aber dabei aufpassen, nicht selber rauszufallen. Das machte mir ein freundlicher Rumäne mit Zeichen deutlich, als ich erschreckt feststellte, dass man die Tür aufmachen konnte. Dass genau in dem Moment als er mir das demonstrierte auch ein weiterer tote Hund auf den Schienen lag schien ihn überhaupt nicht zu verwundern. Auf dem Rückweg zum Platz stolperte ich dann noch gegen eine andere Reisende, als ich von plötzlicher Dunkelheit überrascht wurde. Die Züge werden in Tunneln nämlich nicht beleuchtet, die Tunnel natürlich sowieso nicht.
    Bis Craiova fuhr unser Zug durch, dort müssten wir dann sage und schreibe 3 Stunden warten bis der Anschlusszug nach Sibiu fuhr. Mehr Züge fahren hier halt nicht. In der Abendsonne kurvten wir dann langsam, also wirklich langsam, also Pferdefuhrwerke waren schneller als wir, durch die Karpaten. Der Ausblick aus dem Zugfenster war aber sehr beeindruckend (sofern man aus dem Fenster schauen könnte und dieses nicht von Graffitis oder Glasrissen übersäht war. Der Müll entlang der Zugstrecke nahm dabei langsam ein ganz bisschen ab, die Häuser wirkten immer besser und es waren auch weniger Straßentiere zu sehen. Nur die angepflockten Pferde und Pferdefuhrwerke blieben.
    Bis wir in Sibiu waren, war es dunkel. Dennoch liefen wir ein bisschen durch die Stadt, in der immer noch viel los war und viele Menschen draußen saßen obwohl es relativ kühl und unter der Woche war. Ansonsten erinnerten die Häuser an eine typische Altstadt in Bayern. Vermutlich liegt das an den deutschen Siedlern die hier und in Brasov lebten. Es war aber nach den Erfahrungen in Orsova ganz nett einfach mal wieder in einer Stadt zu sein, die gewohnt war und nicht mehr sooo runtergekommen. Die einzelnen Ruinen, herabfallenden Putz und Straßentiere übersah man da glatt. Wir schliefen in einer wirklich günstigen kleinen Wohnung zehn Minuten vom Bahnhof und Altstadt, so dass wir am nächsten Morgen recht früh weiter konnten.
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