• Osi Inglin
lug – ago 2019

Alaska & Kanada

Un’avventura di 62 giorni di Osi Leggi altro
  • Quebec

    19 agosto 2019, Canada ⋅ 🌧 24 °C

    Szenenwechsel: Mit unserer letzten Zugfahrt sind wir nach etwa vier Stunden nach dem metropolen Toronto und dem mondänen Montreal im beschaulichen, beinahe mittelalterlichen Quebec angekommen.

    812´000 Menschen leben in dieser stark vom Tourismus geprägten Stadt, die ihren Namen vom Algonkin-Indianischen „kebec“ hat, was soviel heisst wie „wo der Fluss enger wird“.

    Wir wohnen in einem, dem Quartiernamen „Vieux-Québec“ entsprechenden Hotel, Auberge du Trésor genannt, das sich in einem Haus befindet, das 1640 gebaut wurde.

    So ziemlich genau vis-à-vis befindet sich noch ein Hotel, etwas teurer. Und nicht nur das, es ist das eigentliche Wahrzeichen von Quebec, das burgähnliche Fairmont Le Château Frontenac. Vom New Yorker Architekten Bruce Price designed, eröffnete es 1893 den ersten Flügel. Bis 1993 wurde es mehrmals erweitert und bietet heute auf 18 Stockwerken 610 Zimmer (inklusive 41 Suiten) an. Den Namen Le Château Frontenac verdankt es dem französischen Gouverneur Louis de Buade, Count of Frontenac, der die Geschicke von Neufrankreich hier in den Jahren 1672 bis 1698 bestimmte. Fairmont ist der Name einer internationalen Luxus-Hotel-Kette. Bekannte Gäste? Roosevelt, Churchill und der kanadische Premier William Lyon Mackenzie King, die hier 1943 und 1944 über den Zweiten Weltkrieg brüteten.

    Auch in unserer Sichtweite befindet sich das Denkmal von Samuel de Champlain, dem Gründer Quebecs (1608) und erstem Gouverneur der Kolonie Neufrankreich.

    Ihr seht, wir sind hier zmitzt drinnen in Quebec und freuen uns auf zwei schöne Tage hier.
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  • Quebec II

    20 agosto 2019, Canada ⋅ ⛅ 26 °C

    Etwas Welt- und Kirchengeschichte gefällig? Ich habe dies heute auf unserer Stadtrundfahrt aufgepickt:

    1. Plains of Abraham
    Vom 26. Juni bis zum 18. September 1759 belagerten die Engländer Quebec während des sog. „French and Indian War“ (die French Canadian nennen den Krieg bezeichnenderweise „,Guerre de la Conquête“), ein Teil des Siebenjährigen Krieges auf dem nordamerikanischen Kontinent. Am 13. September besiegten die Briten unter Generalmajor James Wolfe die französischen Truppen mit ihren First Nation-Alliierten unter Generalleutnant Louis-Joseph des Montcalm auf den Plains von Abraham ausserhalb der Stadtmauern von Quebec. Diese Niederlage führte zur Eroberung Quebecs durch die Engländer und schliesslich zur Übergabe von Neufrankreich an Grossbritannien im Frieden von Paris 1763.

    2. Basilique-cathédrale Notre-Dame de Québec
    In ihr liegt François de Laval de Montmorency (1623-1708, „François Apostle of America“), Gründer und erster Bischof der katholischen Kirche in Neufrankreich, begraben. Am 3. April 2014 hat ihn Papst Franziskus heilig gesprochen. Er setzte sich in seiner riesigen Diözese, die sich von den Ufern des Sankt-Lorenz-Stroms bis nach Akadien und bis zum Mississippi erstreckte, besonders auch für die Indianer ein, deren Würde er verteidigte, indem er sich den Kaufleuten entgegenstellte, die ihnen Alkohol (Eau de vie) gaben, um sie anschließend auszunutzen.

    Morgen geht es ein bisschen auf‘s Land rund um Quebec.
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  • Quebec III

    21 agosto 2019, Canada ⋅ 🌧 19 °C

    Bei zum Teil regnerischem Wetter machten wir eine geführte Tour in die Umgebung von Quebec. Dass wir dabei bei einem Schoggiladen und einer Kupfer-Kunsthandwerk-Ausstellung (Ramsch vom Allerfeinsten!) Halt machten, war zwar nicht angekündigt, aber wie oft bei solchen Angeboten muss man sich halt damit abfinden.

    Der erste richtige Stopp war bei den Wasserfällen von Montmorency. Diese sind mit 83 m um 30 m höher als die Niagara Falls. Mit einer Gondelbahn kann man bis zur Kante des Hauptfalles fahren und dort von einer Brücke in die Tiefe schauen. Ein eindrückliches Spektakel, auch wenn man vom Zip-Line-Angebot über die Schlucht hinweg keinen Gebrauch macht.

    Der zweite Stopp war bei der Basilika von Sainte-Anne-de-Beaupré, eine der Mutter Marias gewidmeten Wallfahrtskirche. Die Riesenkirche (105 m lang und 61 m breit) im neugotischen Stil ist bereits das fünfte Gotteshaus vor Ort. Der jetzige Bau stammt aus dem Jahre 1926 und wurde an gleicher Stelle errichtet, wo 1922 der Vorgängerbau niederbrannte. Ich habe selten so etwas Monströses und Kitschiges gesehen, aber trotzdem finden jedes Jahr etwa eine Million Leute den Weg an diesen Ort etwa 30 Kilometer ausserhalb Quebecs.
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  • Tadoussac

    22 agosto 2019, Canada ⋅ ☀️ 22 °C

    Zu Beginn der letzten Etappe unserer Reise sind wir heute in Tadoussac eingetroffen. Tadoussac, 1599 als Penzhandelsstützpunkt beim Zusammenfluss des Saguenay und des Sankt-Lorenz-Stroms gegründet, hat seinen Namen aus dem Innu-Indianischen und heisst so viel „Brust“, wohl wegen den vielen runden Hügeln in der Umgebung des Ortes. 813 Menschen wohnen hier, die vor allem vom Tourismus leben. Tadoussac ist Ausgangspunkt vieler Walbeobachtungs-Exkursionen, kommen doch hier viele Beluga oder Weisswale vor. Es gibt auch Blauwale.

    Wir sind im ersten Haus am Platz untergebracht, dem Hotel Tadoussac, das das Ortsbild recht eigentlich prägt. Zufällig habe ich erfahren, dass das Hotel 1984 als Szenerie für die Verfilmung einer meiner Lieblingsroman, dem „Hotel New Hamsphire“ von John Irving („Keep passing the open windows.“), diente. Irgendwie freut mich das, und es ist Grund, auch die Verfilmung dieses tragisch-komischen Buches endlich einmal anzusehen.
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  • Tadoussac II

    23 agosto 2019, Canada ⋅ ⛅ 16 °C

    Bei nicht so gutem Wetter machten wir heute eine eher enttäuschende Bootsrundfahrt von Tadoussac den Saguenay-Fjord hinauf. Einziger Höhepunkt war die Marienstatue Notre-Dame-du-Saguenay beim Cap Trinité. Diese neun Meter hohe und drei Tonnen schwere Holzskulptur, die mit Bleiblech wasserdicht gemacht wurde, thront 460 Meter über dem Saguenay auf einer Felswand. Sie wurde 1881 von Charles-Napoléon Robitaille dort angebracht, weil er unterhalb dieser Stelle auf dünnem Eis eingebrochen war. Er sprach ein Stossgebet zu Maria, die ihn tatsächlich rettete. Aus Dankbarkeit spendierte er dann diese Satue. Als wir an ihr vorbeifuhren, liess der Führer auf unserem Boot dezent das Ave Maria über den Schiffslautsprecher erklingen, und somit wurde aus diesem bisher langweiligen Ausflug immerhin so etwas wie eine Wallschiffahrt.

    Zuhause angekommen konnte ich dann aber doch noch etwas ganz Schönes entdecken: die chapelle des Indiens gleich neben unserem Hotel. Sie stammt aus dem Jahre 1747 und hat ein sehr schönes Interieur. Es ist die älteste Holzkirche in Nordamerika. Sie bietet sich neben dem Hotel Tadoussac geradezu als Hochzeitskapelle an, und in der Lobby des Hotels kann man denn auch die vielen glücklichen Brautpaare, die die Hochzeitsnacht hier verbracht haben, in einer PowerPoint-Präsentation bewundern.
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  • Bathurst

    24 agosto 2019, Canada ⋅ 🌙 11 °C

    Bathurst ist „nur“ eine Übernachtungsstation auf unserem Weg nach Halifax, was nicht heisst, dass dieser 12´000-Seelen-Ort nicht auch seine Reize hat, besonders beim Einnachten. Benannt wurde er 1826 - wie so oft hier in Kanada - nach einer Persönlichkeit aus kolonialer Zeit, in diesem Fall nach Henry Bathurst, 3rd Lord of Bathurst, damals Britischer Kolonial-Minister.

    Wir sind nun in der Provinz New Brunswick (auf Deutsch Neu-Braunschweig). Sie erhielt ihren Namen 1784 , als die Provinz konstituiert wurde, zu Ehren des damaligen englischen König, Georg III. aus dem Haus Hannover, der auch Duke of Newbrunswick war.

    Mangels Sehenswürdigkeiten kann ich euch aber hier einen kleinen Einblick in die einfältige Architektur nordamerikanischer Motel-Ketten geben, und das am Beispiel des Quality Inn, wo wir gerade übernachten. Es gibt rund 7´000 Quality Inns in 41 Ländern, und diese gleichen sich beinahe wie ein Ei dem andern, nicht nur die Quality Inns untereinander, sondern generell alle Motelbauten dieses Typs untereinander. Sie befinden sich vorzugsweise an den Einfallsstrassen zu Ortschaften und konnten oder können somit sozusagen auf der grünen Wiese gebaut werden. Gemeinsames Merkmal: eigenarig schlossähnliche Fassadensilhouetten mit einem überdimensionierten Baldachin vor dem Haupteingang. Ein Vorteil dabei ist: Man kennt sich sofort aus, etwa so wie bei McDonald‘s.
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  • Hopewell Rocks

    25 agosto 2019, Canada ⋅ ☀️ 19 °C

    Auf unserer Reise von Bathurst nach Saint John machten wir einen Zwischenstopp bei den Hopewell Rocks beim Hopewell Cape an der Bay of Fundy. Die Bay of Fundy ist eine grosse Bucht im Gulf of Maine. Die Rocks, die wegen ihrer Form auch „Flowerpot Rocks“ genannt werden, wurden durch die gezeitenbedingte Erosion an dieser Stelle so geformt. Der Unterschied zwischen Ebbe und Flut kann in der Bay bis zu 14 m betragen, was Weltrekord ist. Bei den Rocks selbst beträgt er etwa vier Meter. Bei Ebbe kann man die eigenartigen Felsenformationen zu Fuss vom Meeresboden aus betrachten. Bei Flut kann man die nunmehr vier Meter im Wasser stehenden „Flowerpots“ mit dem Kajak erforschen. Wir konnten die eigenartige Szenerie beim tiefesten Stand der Ebbe um 14.22 Uhr betrachten.

    Die gewaltige Wucht und der Höhenunterschied der Gezeiten entsteht durch die Enge der Bay an ihrem nordöstlichen Ende. Das Wasser trifft hier sozusagen wie bei einem Sackbahnhof auf einen Prellbock und wir dann zurückgeworfen. Dabei wird der Meeresboden der Bay derartig aufgewühlt, dass das Wasser immer braun aussieht, was der ganzen Landschaft einen ganz speziellen Chrakter gibt (siehe Bilder 4 & 5).

    Das letzte Bild zeigt einen Vergleich der beiden Zustände bei Ebbe und Flut.
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  • Saint John

    26 agosto 2019, Canada ⋅ ☁️ 16 °C

    Unser heutiger Etappenort, Saint John, wurde 1604 von Samuel de Champlain am Johannistag entdeckt, deshalb der Name. „Saint“ wird immer ausgeschrieben, um eine Verwechslung mit St. John‘s in Neufundland zu vermeiden.

    Saint John macht auf Anhieb ein etwas uninteressanten Eindruck, bis man etwas tiefer in diese 67‘000-Seelen-Stadt vordringt. Sie besteht weitgehend aus Backsteinhäusern, von denen viele aus der industeriellen Gründerzeit stammen. Dabei spielte die holzverarbeitende Industrie und die Werften für Segler eine wichtige Rolle. Noch heute ist eine grosse Papierfabrik dominant am Stadtrand in Betrieb.

    Grösste Attraktion sind die Reversing Falls Rapids beim Zusammenfluss des Saint John Rivers in den Hafen von Saint John, der zur Bay of Fundy gehört. Durch die hohe Flut in der Bay wird die Flussrichtung umgekehrt, ein Schauspiel dass man von einem sog. „Skywalk“ zweimal am Tag beobachten kann.

    Im Städtchen selbst gibt es neben den schon erwähnten schönen Backsteinhäusern auch ein schönes Museum über New Brunswick, ein schönes altes Marktgebäude, das immer noch in Betrieb ist, und einen hübschen Park mit einem zweigeschossigen Orchesterpavillon und dem obligaten Gefallenen-Denkmal, dessen augenfälliges Updating nichts Gutes für das Kriegsgebaren der Menschheit ahnen lässt.

    Das letzte Bild zeigt unser Bleibe und muss nach meinem letzten Footprint wohl nicht weiter kommentiert werden.
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  • Yarmouth

    27 agosto 2019, Canada ⋅ ⛅ 17 °C

    Nach einer zweieinhalbstündigen Fährfahrt mit der „Fundy Rose“ über die Bay of Fundy sind wir nun also in der achten Provinz unserer Reise durch Kanada angekommen, in Nova Scotia. Der Name „Neuschottland“ rührt von frühen schottischen Siedlern her. Bevor wir uns zu unserer letzten Destination, Halifax, aufmachen, machen wir Zwischenhalt in Yarmouth, einem Ort mit etwa 7´000 Einwohnenden, der seinen Namen nach einer Mätresse von König Georg II. erhalten haben soll. Einmal der grösste Segelschiffbauort der Welt, ist Yarmouth heute noch Fährhafen nach Neuengland und ein grosser Hummerfangort.Leggi altro

  • Halifax

    28 agosto 2019, Canada ⋅ ⛅ 20 °C

    Nun sind wir also in der letzten Destination unserer Reise angelangt, Halifax. Die Stadt zählt 430´000 Einwohnende und ist der Hauptort der Provinz Nova Scotia. Der Name geht auf George Dunk, Earl of Halifax, zurück. Er war Chief Lord of Trade and Plantations und plante 1749 die englische Besiedlung des Ortes.

    Halifax war in beiden Weltkriegen ein wichtiger Hafen für Material- und Truppentransporte zwischen Nordamerika und Europa. In diesen Zusammenhang gehört auch die grösste Katastrophe, die den Ort je heimgesucht hat. Am 6. Dezember 1917 kollidierten zwei Schiffe im Hafen von Halifax. Das eine davon, die französische Mont Blanc, war vollbeladen mit Munition für den Krieg in Europa. Durch den Zusammenstoss explodierte deren Ladung. Das North End der Stadt wurde durch die Explosion und den nachfolgenden Tsunami vollständig zerstört. 2‘000 Menschen starben, 9‘000 wurden verletzt oder erblindeten. 25‘000 Menschen wurde obdachlos. Es sollte die grösste je von Menschen verursachte Detonation vor der Atombombe in Hiroshima sein. Die Gewalt der Explosion war so gross, dass ein Teil des Ankers des Schiffes vier Kilometer weggeschleudert wurde.

    Auch heute noch ist Halifax ein wichtiger eisfreier Handels- und Marinehafen der kanadischen Navy.

    Viel Zeit hatten wir noch nicht, um uns den Ort anzusehen, aber für ein schönes Nachtessen im Freien an der berühmten Waterfront hat es schon mal gereicht.
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  • Titanic (zum Zweiten)

    29 agosto 2019, Canada ⋅ 🌧 20 °C

    Irgendwie ist es speziell, dass ich auch zum Ende dieser Reise mit der Titanic konfrontiert wurde. Als wir mit der Queen Mary 2 in Southampton auf unserem Weg nach Hamburg für einen Zwischenhalt anlegten, hatte ich Gelegenheit, im Ausgangshafen der Jungfernfahrt dieses Schiffes den Spuren der Tragödie nachzugehen (vgl. Footprint „Southampton“ im Blog „Weltreise Beatrice & Osi 2018“). Hier in Halifax konnte ich nun den Spuren des Endes dieser Tragödie nachgehen.

    Die Titanic sank um 2 Uhr 20 am 15. April 1912, 41.726931° N und -49.948253° W., 400 Nautische Meilen (740 km) östlich von Halifax. Somit war Halifax der nächste Hafen für Rettungsmassnahmen. Als man in der Stadt vom Zusammenstoss mit dem Eisberg erfuhr, wurden Vorbereitungen für Rettungsmassnahmen getroffen, aber bald war klar, dass es nichts mehr zu retten gab, da das Schiff bereits nach 2 Stunden und 40 Minuten sank. Die „Carpathia“, die vor allem die Menschen aus den Rettungsbooten aufnahm, brachte 702 Überlebenden der Katastrophe nach New York.

    Die White Star Line heuerte in Halifax vier Hochsee-Kabel-Leger-Schiffe an, um die Toten in der Umgebung des Untergangs zu bergen. Diese vier Schiffe bargen 328 Leichen. Da das Einbalsamierungsmaterial an Bord zur Neige ging, wurden einige Menschen auf See bestattet. 209 Leichen wurden nach Halifax gebracht, von denen wurden 59 den Familien zugeführt. Die 150 verbliebenen Leichen wurden, je nach Konfession, auf drei Friedhöfen in und in der Umgebung von Halifax begraben.

    Auf dem Fairview Lawn Cemetery sind 121 Opfer protestantischer Konfession, so weit man dies eruieren konnte, begraben. Die Whitestar Line war für den einfachen Grabstein besorgt, der den Namen des Opfers (so bekannt), das Todesdatum, 15. Apri 1912, und eine Nummer trägt. Es ist dies die fortlaufende Nummer der geborgenen Leichen, unter der auch persönliche Effekten, die sich bei Bergung auf dem Körper befanden, archiviert wurden. Einige Familien ersetzten den einfachen White Star-Grabstein später mit grösseren Varianten, auf denen sich auch Angaben über die Funktion oder die Herkunft des Opfers und Sinnsprüche befinden. Einigen Steinen ohne Namen wurden später der Name des Opfers hinzugefügt, da man im Laufe der Zeit die Identität einiger unbekannter Passagiere aufgrund von Indizien unter den Effekten, aber auch mittels DNA-Vergleich ausmachen konnte.

    Ein Grabstein sticht hervor (siehe Bild unten). Die Bergungsmannschaften bargen ziemlich zu Beginn die Leiche eines etwa zweijährigen Kindes (Body Nr. 4), dessen Identität aber nicht eruiert werden konnte. Die Bergungsleute sammelten Geld, um diesem Kind einen besonderen Grabstein zu ermöglichen. Erst im Jahre 2007 konnte aufgrund eines DNA-Vergleichs festgestellt werden, dass es such um Sidney Lesley Goodwin handelt. Er war zusammen mit seinen Eltern und seinen fünf Geschwistern auf der Titanic unterwegs, auch sie verloren alle ihr Leben. In der Nähe der Leiche fand man ein paar Kinderschuhe, die das Kind beim Untergan angehabt haben konnte.

    An Land wurden gefundene Kleider verbrannt, unter anderem auch deshalb, um dem Souvenirhandel vorzubeugen. Clarence Northover, ein Polizist in Halifax nahm aber die Schuhe an sich. Als nach der Exhumierung der Leiche zwecks DNA-Test der Name des Kindes bekannt wurde, wurden ihm auch die Schuhe zugeschrieben. Sie sind heute im Maritime Museum of the Atlantic in Halifax ausgestellt, zusammen mit anderen Teilen der Titanic, die nach dem Untergang an der Wasseroberfläche trieben, also vor allem Holzteile, wie auch das Prunkstück der Ausstellung, ein Deckchair.

    So schliesst sich also der Kreis meiner Titanic-Erfahrung auf wundersame Art hier in Halifax.
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  • Peggy's Cove

    30 agosto 2019, Canada ⋅ ⛅ 19 °C

    Einer der Hauptattraktionen in Ost-Kanada ist das kleine Fischerdorf Peggy‘s Cove mit seinem berühmten Leuchtturm etwa 40 km westlich von Halifax. Es wohnen nur etwa 30 Menschen in den wenigen farbigen Holzhäuschen dort, aber jeden Tag wird der Ort von Touristen überschwemmt, die unbedingt einen der am meisten wahrgenommenen Leuchttürme der Welt ablichten möchten. Den Namen bekam der Ort wohl von Samuel de Champlain, der ihn nach seiner Mutter Marguerite, Spitzname “Peggy“, benannte.

    Einigen Schweizerinnen und Schweizern mag der Name wegen etwas anderem bekannt vorkommen. Am 2. September 1998 schlug der Swissair-Flug 111, eine McDonnell Douglas MD-11, auf dem Weg vom John F. Kennedy International Airport New York nach Genf Cointrin um 22 Uhr 31 mit 229 Menschen an Bord etwa 8 km südlich der Ortschaft auf das Meer auf. Niemand überlebte. An Bord war in der In-Flight Entertainment Unit ein Schwelbrand entstanden. Die Piloten wurden für eine Notlandung zum Halifax International Airport umgeleitet. Der Schwelbrand artete aber zu einem Brand aus. Das Licht, die Instrumente und der Autopilot fielen aus und die beiden Piloten verloren die Kontrolle über das Flugzeug.

    Angehörige der Opfer errichteten in der Folge etwa 2,5 km westlich von Peggy‘s Cove eine Gedenkstätte ein, die immer wieder von Angehörigen besucht wird. Ein unheimlich schöner und würdevoller Ort.
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  • On Our Way Home

    31 agosto 2019, Canada ⋅ ⛅ 24 °C

    Nun sind wir im Halifax Robert L. Stanfield International Airport in Enfield, 33 km ausserhalb von Halifax, und warten auf unseren ersten Flug, der uns nach Montreal bringt.

    Stanfield war von 1956 bis 1967 Premierminister von Nova Scotia und verlor im Anschluss daran als Oppositionsführer dreimal die Parlamentswahlen gegen Pierre Elliot Trudeau, dem Vater des jetzigen Premiers Justin Trudeau. Er wird auch als „the best prime minister Canada never had“ bezeichnet. Er starb 2003.

    Zwischenzeitlich sind wir in Montreal im Aéroport international Pierre-Elliott-Trudeau eingetroffen und warten auf den Weiterflug nach Reykjavik.

    Auch dieser Flugplatz trägt den Namen eines (von mir oben bereits erwähnten) Politikers. Trudeau war - mit kurzer Unterbrechung - von 1968 bis 1984 Premierminister von Kanada.
    Er starb im Jahre 2000.

    So, jetzt sind wir auf dem Flugplatz Keflavik und warten auf unseren letzten Flug nach Zürich.

    Zur Abwechslung ist dieser Flughafen nicht nach einem Poltiker benannt, sondern geht auf einen der ersten Siedler zurück, der den Ort „Treibholzbucht“ nannte.

    Die Schweiz hat uns wieder. Nun geht‘ s mit dem Zug nach Basel.

    Alles noch beim Alten. Centralbahnplatz immer noch ein Chaos. Einsteigen in den 30er vor dem Bachmann immer noch ein Murks.

    So, jetzt sind wir also wieder zuhause. Es isch schön gsy!
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    Fine del viaggio
    31 agosto 2019