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  • Day 81

    Abschied von Hiumaa auf nach Hapsallu

    July 26, 2022 in Estonia ⋅ 🌧 21 °C

    Relativ früh (für mich) war ich heute schon auf Achse. Angesagt waren Gewitter mit ergiebigem Regen, deshalb war ich froh, dass ich das Zelt trocken einpacken konnte. Das Regenzeug war direkt greifbar unter den Spanngurten. Kurz vor der Fähre fing es einmal an, entpuppte sich aber dann als blinder Alarm, also Regenklammotten wieder aus. Das Auffahren zur Fähre ging wie geschmiert. Ich kam an die Mautstation, entrichtete meine 3,40€ für Friederike und mich. Die Fähre stand bereit, ich wurde als Radfahrer quasi durchgewunken, fand einen schönen Standplatz an der Seitenwand und klinkte das Rad bei leichtem Gefälle nach vorn mit den hinteren Packtaschen direkt vor einem Poller ein. Ich ging nach hinten an Deck in den Windschatten des Schiffes und verblieb dort fast die gesamte 1-stündige Fahrt. Fast, da ich mich irgendwann einen Kaffee-to-go besorgte. Auf dem Festland begann ziemlich sofort der Radweg auf einer alten geschichtsträchtigen Bahntrasse. Und auf den Teil bis Hapsalu begab ich mich, und war in kurzer Zeit angekommen. Dort hatte ich mir in Erwartung der heutigen Gewitter ein Hotelzimmer zur Abwechslung mal in einer besseren Wohnlage besorgt. Das Haus war sozusagen direkt ans Ufer gebaut und hatte beste Aussicht auf die Ostseebucht der Stadt, was gegen Abend richtig romantisch wurde, da dann die Sonne schien. Am sonnigen Abend schlenderte ich auch noch etwas durch die Stadt. Hapsalu entwickelte sich zu einem berühmten Bad, nachdem die medizinische Wirkung des Heilschlamms entdeckt worden war. So kamen sogar die Zarenfamilie und manch anderer aus St. Petersburg nach Hapsalu. Zu dem Zweck wurde eine Eisenbahnlinie und ein adäquater, repräsentativer Bahnhof gebaut. Die Bahnsteige hatten eine Länge von 400m, das ist fast ein halber Kilometer! Die Eisenbahnlinie wurde irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts aber stillgelegt, der Bahnhof steht allerdings noch und wird renoviert, da er Touristen anzieht. Dazu im morgigen Footprint mehr. Außerdem gibt es in Hapsalu noch eine alte Burg, die Reste der Stadtmauer, ein Kurhaus und weitere Kureinrichtungen zu sehen. Es war schön,dass ich an diesem Tag Zeit und Energie für eine Stadterkundung fand.Read more