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  • Day 3

    Peru, die ersten Schritte

    June 2, 2015 in Peru ⋅ ☁️ 19 °C

    Wirklich schön ist Lima nicht. Neben einer Menge alter Häuser in den verschiedenstens Farben findet man aber immer wieder eine paar schöne Ecken. Jedoch ist es auch sehr nebelig. Am ersten Tag ging ich durch das Viertel spazieren inklusive Wochenmarkt auf dem ich zufällig gelandet bin. Befremdlich waren dabei, die vielen Stände, die dutzende gerupfte Hühner an ihren Köpfen auf gehangen, anboten. Die Straßen von Peru sind voller freilaufender Hunde, die einen in der Regel nicht beachten. Nur einmal stürmte einer bellend auf mich zu, hielt aber zum Glück ein Meter vor mir und knurrte noch etwas bevor er langsam das Interesse verlor (die Tollwutimpfung war definitiv eine gute Idee). Seit dem mach ich nach Möglichkeit auch einen Bogen um die Hunde, was nicht unbedingt so einfach ist. Abends buchte ich einen Flug nach Cusco für den dritten Tag (22h Busfahrt sind mir doch ein wenig zu viel direkt nach meinen Flug).

    Das Hostel war auch am zweiten Tag noch ziemlich leer und ich musste alleine überlegen wohin es geht. Im Reiseführer wurde eine Route durch das Zentrum von Lima vorgeschlagen entlang ein paar Sehenswürdigkeiten. Um ins Zentrum zu gelangen gab es zwei Möglichkeiten, entweder Bus (ca. 50 cent) oder Taxi (ca. 8-9 Euro). Das Busfahren in Lima ist nicht nur wegen der Beschaffenheit der Buse und der „Verkehrsregeln“ ein Abenteuer. Es gibt unzählige verschiedene Buse und keinen Fahrplan. Stattdessen fährt der Bus an den Haltestellen etwas langsamer und die cobradores (Fahrkartenkontrolleure) ruft die Richtung in die der Bus fährt aus. Daraufhin kann man entscheiden, ob man den Bus rauswinkt um einzusteigen. Auf der Hinfahrt traf ich direkt den richtigen Bus. Da es keine Bushalteschilder gibt und auch die Straßenschilder selten zu erkennen sind, stieg ich irgendwo im Zentrum aus und befand mich schon mitten auf der Route, die ich eigentlich laufen wollte. Meine erste Station war das Kloster „Monasterio de San Francisco“. Die Besichtigung ging nur innerhalb einer Führung in Spanisch, aber eine der Besucherinnen meinte, dass es sich dennoch lohnt. Zunächst gab es einige Ölgemälde, Statuen und Wandverzierungen zu betrachten. Danach ging es in die mit Knochen und Schädel gefüllten Katakomben (diese enthalten ca. 70.000 Überreste). Die Überreste wurden zu einem Teil in „Boxen“ sortiert und zum anderen Teil geometrisch angeordnet.

    Der Rest der Strecke war ganz schön, aber nix besonderes. Die Rückfahrt gestaltete sich dann noch schwieriger als die Hinfahrt. Ich ging zu der Stelle an der ich ausgestiegen bin und hoffte durch Fragen den richtigen Bus zu erwischen. Da aber etwas mehr als unendlich verschiedene Busse fuhren, gab ich es irgendwann auf die Kontrolleure zu fragen. Auf der Straße standen noch Menschen, die häufiger mit den cobradores redeten oder auch mal aus dem Bus Geld zugeworfen bekamen und sich dazu regelmäßig Notizen machten. Was genau ihre Aufgabe ist weiß ich zwar nicht, aber zumindest schienen sie ein wenig Ahnung zu haben. Ich befragte ein paar und bekam eigentlich immer andere „Antworten“ und diese natürlich immer auf Spanisch. Einer von ihnen amüsierte es, dass ich kein Wort von dem Verstand, was er mir mehrmals versucht hat zu sagen. Ich wollte schon gehen, bevor mir jedoch vorher signalisierte zu warten. Nach paar Minuten zeigte er mir einen Bus zum Einsteigen. Die Fahrt verbrachte ich damit zu hoffen, dass er mich richtig verstanden hatte beziehungsweise der Bus zur richtigen Straße fährt (in Lima werden die Straßennamen gerne mal getauscht und auf den Straßenschildern stehen dann beide Namen).

    Der Weg zum Flughafen war ähnlich kompliziert, da mich jemand von Flughafen anstatt zu meinen Check-In zu einem Reisebüro brachte. Als ich der Frau vom Reisebüro mein Ticket zeigte, schaute sie mich schockiert an und meinte mein Flug würde doch gleich gehen. Sie schickte mich zum Check-In. Jedoch konnte ich meinen Flug auf der Anzeigetafel nicht finden. Nach dem ich jemand vom Flughafen mein Ticket gezeigt schickte diese mich an einen Schalter, der sich aber als falsch raus stellte. Als beim nächsten Schalter in Schlange stand, wurde ich doch was unruhig da ich keine Ahnung hatte wieviel Zeit ich noch hatte. Letztendlich war es zum Glück aber der richtige Schalter und ich bin pünktlich in Cusco gelandet.

    Alleine in Lima unterwegs zu sein ohne Spanisch zu sprechen ist echt stressig, obwohl alles mehr oder weniger gut klappte haben mich die letzten beiden Tage mindestens zwei Jahre meines Lebens gekostet. Der gute Vorsatz für die nächsten Wochen: Spanisch lernen
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