Philippinen III: Dumaguete (Negros)
November 9, 2019 on the Philippines ⋅ ⛅ 31 °C
Philippinische Städte sind nicht gerade für das Auge gemacht und bieten Reisenden milde ausgedrückt eher weniger. Dennoch schlage ich mein nächstes Quartier für einige Tage in der Hauptstadt von Negros' Südhälfte auf, Dumaguete. Sie ist nicht nur gut vernetzt, sondern auch der ideale Ausgangspunkt für zahlreiche Unternehmungen in nächster Nähe. Nach einer langen und sehr staubigen Busfahrt vom Norden der Insel erreiche ich am Abend meine gemütliche Unterkunft und lass mich direkt für die Tour am nächsten Morgen begeistern, die mich zur nahegelegenen Stadt Bais bringt. Ich genieße den Komfort, im Hostel abgeholt, auf ein Boot verfrachtet und aufs Meer hinausgefahren zu werden, ohne mich diesmal mühsam selbst um alle Einzelkomponenten kümmern zu müssen. In einer geselligen Gruppe genießen wir nicht nur das ruhige Meer am Morgen, sondern schon bald auch die zahlreichen Delfine, die sich um uns herum im Meer tummeln und zeitweise kurz mit unserem Boot schwimmen. Nach einem eher touristisch ausgelegten Halt an einer Sandbank mit schwimmenden Verkäufern, frisch gegrilltem Fisch, Reis und einheimischem Essen inklusive Badestopp geht's bald zurück und Erholung ist angesagt. Ähnlich durchgetaktet verläuft auch der folgende Tag mit einem Schnorchelausflug zur nahegelegenen Apo Island, wo ich tatsächlich zwei majestätische Meeresschildkröten vor die Schnorchelmaske bekomme und sie eine ganze Weile beim gemütlichen Umher"schlendern" unter Wasser beobachten darf. Dabei bewegen sie sich langsam und selbstsicher fort, halten mal hier, mal dort an und knabbern ein bisschen an den Korallen, schwimmen mit ein paar kleineren, bunten Fischen und zeigen sich herzlich unbeeindruckt von meinen begeisterten Beobachtungen, bevor sie sich dann mit einer Art Flossenschlag vom Acker machen. Daneben bekomme ich neben Korallen, witzigen, hässlichen, grellbunten und unförmigen Fischen royalblaue Seesterne und sogar eine gestreifte Schlange zu sehen. Neben einer kuriosen Gruppe Chinesinnen, die ohne schwimmen zu können, fröhlich mit aufs Boot gestiegen sind und sich nun wundern, wie das mit dem Wasser funktionieren könnte, plaudere ich mit anderen Reisenden, beobachte die zauberhafte Umgebung und döse auf der Rückfahrt in der Sonne, bis mich die hochspritzende Gischt schlagartig aufweckt.
Weiterhin voller Unternehmenslust verbringe ich einen Tag später meine Zeit an den nahezu unbesuchten Twin Lakes in den Bergen, zu denen ich nach einer unbeschreiblich malerischen Rollerfahrt durch sanfte, grüne Palmenwälder und -hügel gelange. Während ich mit meinem Leihkanu zu versteckten Wasserfällen am anderen Ufer paddel, habe ich den Bergsee komplett für mich allein und genieße nahezu die perfekte Ruhe, abgesehen von einer bekloppten Vogelart, die mehr nach Zahnarztbohrer als nach idyllischem Gezwitscher klingt (Ton an im Video!).Read more