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  • Day 3

    The distrust, is much worse

    March 19, 2020 in Germany ⋅ ⛅ 9 °C

    Erneut sehr schlecht geschlafen - wie wohl die meisten anderen auch, plagen mich Sorgen und Existenzängste.

    Was aber, zumindest für mich, noch schlimmer ist..... der Virus, hat bereits erfolgreich die Gedanken der Menschen infiltriert.

    Mißtrauen breitet sich langsam, aber unaufhaltsam aus - selbst bei mir!

    Gestern beim Wandern, habe ich ganz bewußt auf Abstand bei vorbeifahrenden Radlern geachtet, oder mich noch rechtzeitig vor einer städtischen Arbeitsgruppe in Büchenau, auf die andere Straßenseite begeben - schließlich, könnte ja jeder infiziert sein!

    Während ich das schreibe, läuft im Hintergrund Frank Sinatras "Young at heart" - der Text ist pure Motivation in dieser Zeit und ermahnt mich, daß der Geist unbedingt frei bleiben muss.

    Tag 3: Shutdown in Baden-Württ.

    Die gestrige Fernsehansprache von Frau Merkel, machte noch einmal die ganze Dramaturgie der Lage deutlich.

    Da wurde zur Bekräftigung der getätigten Aussagen, unter anderem die Situation nach Ende des 2. Weltkrieges herangezogen - dem, ist wohl nichts mehr hinzuzufügen!

    Nun hat auch Baden-Württemberg seinen Shutdown - für mich, schon jetzt das Wort des Jahre 2020!

    Zudem denkt unser Landesvater Winfried Kretschmann ganz offen über eine Ausgangssperre nach, sollte sich die Bevölkerung nicht an die neuen Regeln halten - auch dem, ist wohl nichts mehr hinzuzufügen!

    Ich habe letzte Nacht lange wach gelegen und über meine berufliche Situation als Selbstständiger nachgedacht!

    Ein Stück weit greift bereits das neue Konzept das mir vorschwebt - Licht am Horizont?!

    Wenn es funktioniert, könnte ich vielleicht wirtschaftlich überleben, wenn auch mit erheblichen, finanziellen Einbußen!

    In wie weit sich das alleine Leben in dieser Zeit als nachteilig erweisen kann, hat sich mir die letzten Tagen bei einem geradezu lächerlichen Fall gezeigt.

    Vor zwei Wochen hatte ich eine Mini OP am Rücken - verblieben ist eine 4 cm lange Naht.

    Leider gelingt es mir nicht, selbst bei größter Anstrengung, diese Stelle zu erreichen und den Faden selbst zu ziehen.

    Ist ja wirklich keine große Sache - Nagelschere, Pinzette, 1 Minute Zeit!

    Ich habe nun diesbezüglich, mehrere Menschen in meinem Umfeld um Hilfe gebeten - keiner hatte Lust, traute sich die Gefühltamputation nicht zu, oder was auch immer!

    Ja, ist schon klar..... Infektionsrisiko + gefühlt schon Risikogruppe + eventuell fremde Körperflüssigkeit = ultimativer Supergau!

    Also, was blieb mir anders übrig, als heute deshalb zum Hausarzt zu gehen!

    Im Telefonat davor, habe ich erst einmal einen ordentlichen Einlauf bekommen und bin dann irgendwie, im Praxis. Alltag dazwischen geschoben worden!

    "So junger Mann ( ich bin 56 ), dann kommen se Mal ins Labor und machen sie sich obenrum frei"..... dirigiert mich am Vormittag die Arzthelferin in einen Behandlungsraum.

    Während ich so warte, ein kleiner Rundblick.

    Da liegen auf der Ablage vor mir, doch tatsächlich Patientenmappen mit der Aufschrift "V. a. Corona" rum - na prima, ganz genau so einer Situation wollte ich einfach nur aus dem Weg gehen 🙄🙄🙄!

    Ab Mittag, wird wieder einige Stunden gelaufen - tolles Wetter gerade und..... solange es noch erlaubt ist.
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