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  • Day 21

    Self-assessment

    April 6, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 4 °C

    Wie sicherlich die meisten in dieser Zeit, bin auch ich gerade ungewohnt häufig größeren Stimmungsschwankungen ausgesetzt. Täglich gilt es, den Spagat zwischen der alten und der neuen Realität zu meistern - bei weitem nicht immer mit dem gewünschtem Erfolgl Das beste Mittel, die aktuelle Situation zu meistern, ist sicherlich Akzeptanz!

    Sehr wohl steht bei mir Gesundheit an erster Stelle - sie ist und bleibt die mit Abstand größte Energie, die uns antreibt! Bis jetzt sind wir alle gesund - Allah'a şükür 🧿🧿🧿!

    Trotzdem bereitet mir alles andere oft große Sorgen, die ich abends vor dem Zubettgehen nicht einfach bis zum nächsten Morgen wegschließen kann - Zukunftsängste machen auch nachts Angst!

    Das Feiern und Lachen sagt man, dient dazu, die Sorgen und Probleme des Alltags zu vergessen und neue Energie zu tanken, um am nächsten Tage wieder mit Ihnen ringen zu können! Ein waiser Spruch mit sehr viel Tiefgang, aber alleine feiern ist doof, gleiches gilt für's Lachen!

    Strukturen helfen mir den Tag zu meistern! Langeweile ist ein Luxusproblem, sage ich mir immer wieder - die Steigerung davon dürfte dann aber Tristesse sein! Tristesse ist der Feind, ein Killer jeder mentalen Fitness. Ein mächtige Gegner, der mit sehr viel Kraft bekämpft werden muß!

    Weiter zu machen, obwohl erst einmal keine Änderung in Sicht ist. Die Isolation aussitzen, auch wenn kaum Sitzfleisch mehr vorhanden ist. Weiterhin Workouts machen, auch wenn einem eher nach Chillout zumute ist, die Corona Runde einfach zum xten Mal laufen, weil es im Augenblick eben noch möglich ist! Einen witzigen, sarkastischen Footprint über ein lächerliches Thema schreiben, weil Sarkasmus eben ein Teil von mir ist - Strukturen!

    Seit der letzten Woche informiere ich mich nicht mehr täglich - was soll sich denn zur Zeit ändern? Wir alle wissen doch, daß es jetzt erst noch schlimmer wird, bevor Besserung eintritt. Und danach? Danach wird unser Alltag, das Leben allgemein, ein Stück weit anders sein. Der Virus wird nicht einfach über Nacht verschwinden und spätestens zu Beginn der nächsten Grippesaison wieder seine ganze Macht demonstrieren - womit wir erneut bei der Akzeptanz währen! Mit Sars-CoV-2 müssen wir lernen zu leben, so wie auch seit Jahrzehnten mit HIV. Das weltweite Schreckgespenst ist einfach nicht mehr die atomare Bedrohung, es sind die Pandemien und das nicht erst seit wenigen Wochen.

    Hinzu kommen, langsam aber sicher, auch deutliche Einschränkungen unserer persönlichen Rechte und Freiheiten - zum Schutz für uns alle, selbstverständlich! So manche Entscheidungen machen wenig Sinn, nicht nur für mich!

    Das Virus infiltriert auch unsere politische Ordnung und den europäischen Gedanken. Deutschland hat neun Außengrenzen, fünf sind bereits geschlossen. Heute könnte die Entscheidung fallen, vier weitere zu schließen - das wären dann alle! Wir bleiben unter uns, das Böse soll gefälligst draußen bleiben! Kommt doch irgendwie bekannt vor, oder?! Akzeptanz?

    Nach der Pandemie, wird sich die Parteienlandschaft verändern, werden wohl einige Demokratien auf der Welt wackeln und dort wo keine ist, wird die Verachtung dafür weiter wachsen!

    Akzeptanz erfordert Mut oder Gleichgültigkeit, auf jedenfall aber Zeit - so sind wir Menschen eben! Wir halten stets an alt Gewohntem fest und tun uns meist sehr schwer mit Veränderungen. Loslassen ist nicht leicht - bleibt gesund!

    Tag 21: Stuhlkreis mit Abstand

    Susi, Ramses und Nadine sind beste Freunde und stehen sich so nahe, wie es die Beschreibung vermuten lässt. Noch bis vor Kurzem haben die Drei soviel Zeit miteinander verbracht, daß sie zeitweise auch eine WG hätten gründen können.

    Doch die Veränderungen haben ihren Weg natürlich auch ins Taubertal gefunden - getroffen, haben sich die Freunde schon wochenlang nicht mehr!

    Gestern Nachmittag, schickte mir Susi ein Foto, daß für sich selber spricht und deutlich macht, wie Corona uns alle bereits nach vier Wochen verändert hat. Wo sonst Nähe war, ist jetzt Distanz, wo bis vor kurzer Zeit einfach die Küche als sozialer Mittelpunkt diente, trifft man sich unter Einhaltung des Mindestabstands im Garten - dem schönen Wetter sei Dank!

    Ich habe mal wieder schlecht geschlafen! Zum üblichen Kopfkino kamen auch noch Rückenprobleme hinzu. Der gestrige Kakteenumzug hat leider seine Spuren hinterlassen. Vielleicht sollte ich manchmal einfach einen Blick auf meinen Perso werfen - da würde, nur so zur Erinnerung für mich, auch mein Alter drauf stehen. Es ist jetzt 7.30 Uhr - Guten Morgen Osterwoche!

    Sieben Stunden später, ist alles auf meiner heutigen ToDo-Liste abgehackt. Gerne würde ich noch einen längeren Spaziergang machen, aber mein Rücken ist gerade völlig anderer Meinung.

    Egal, einige Fitnessübungen gehen trotzdem - vielleicht klappt es ja morgen wieder mit der "Corona-Runde"!
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