Russians in Kaş

Seit Beginn diesen Jahres, hat sich die russische Community in Kaş enorm vergrößert - mittlerweile, kommen rund zwanzig Prozent der hier lebenden Menschen aus dem größten Land der Erde.

Was für mich auf den ersten Blick wie ein absolutes No Go für die Wahl eines Reiseziels erscheinen mag, ist bei genauerem Hinsehen jedoch überhaupt kein Problem.

Die Russen in Kaş sind keine lauten All Inklusive Sauftouristen die, wie beispielsweise im entfernt benachbartem Kemer, sich alle Mühe geben, jederzeit der kompletten negativ Klischeeliste iwanistischer Touristen 100prozentig zu entsprechen - hier, haben viele junge Familien, Intellektuelle, digitale Nomaden und meist gut ausgebildete, oft mehrsprachige Menschen bis Anfang Vierzig, die mit der putinistischen Ideologie nichts anfangen können und einfach nur in Frieden und Freiheit leben möchten, eine Heimat auf Zeit gefunden.

Laut einer Umfrage, lehnen rund 95% der hiesigen Russen, den derzeiten Politikkurs in ihrer Heimat vehement ab und das Zusammenleben mit Ukrainern, die ebenfalls in Kaş leben, gestaltet sich problemlos.

Natürlich, hat die neue "Mischung" so einige Veränderungen mit sich gebracht - Inhaber von Geschäften und Vermieter von Immobilien, profitieren in großem Maße von der erhöhten Nachfrage und können selbst jetzt in der absoluten Nachsaison prima Geld verdienen.

Kaş befand sich noch vor wenigen Jahren von Anfang November bis Ende April gefühlt im Winterschlaf. Jetzt aber, präsentiert sich der hübsche Küstenort selbst im Dezember recht lebhaft und viele Restaurants, Cafés und Beach Clubs haben weiterhin geöffnet - ihr solltet mal sehen, was derzeit an einem sonnigen Wochenende am Wasser noch so los ist.

Durch den gestiegenen Bedarf an Wohnraum, sind allerdings die Mietpreise geradezu explodiert und das, ist definitiv einer der ganz grossen Nachteile - vor allem für viele Einheimische, die seit Monaten den Ort verlassen, da sich selbst die besser Verdienenden die neuen, überzogenen Mieten nicht mehr leisten können.

Kaş, ist ein türkisches St. Tropez geworden und zum teuersten Küstenort hierzulande mutiert - mal schauen, wo das alles noch hinführt!

Derzeit komme ich zumindest, mit der neuen Situation bestens zurecht und wer weiß, ob ich neben meinen Einkäufen in einer russischen Bäckerei, die ganz hervorragendes Tiramisu anbietet und sowjetischen Tauchpartnern, vielleicht demnächst noch an dem täglichen, russischen Yogatreff bei mir die Straße runter teilnehmen werde - obwohl, eher nicht 😅😅😅!Read more