• Kokkari mood

    June 19 in Greece ⋅ 🌙 25 °C

    Die Ventilatoren Blätter direkt über mir, drehen sich leise auf mittlerer Stufe - in meinem Zimmer, sind's trotzdem locker +30 Grad.

    Gleichwohl, schlafe ich hier besser als daheim..... schon verrückt!

    Während der gefühlt immer wehende Meltemi, auch heute Nacht wieder melancholisch griechische Klänge von den Restaurants am Hafen bis zur Pension *Helen* trägt, schreibe ich im Bett meinen Tagesbericht.

    Es gibt nicht sonderlich viel zu berichtet - das Leben fernab vom Alltag und dem ÖRR ist herrlich unspektakulär, leicht und einfach..... welch ein Geschenk!

    Ein Gedanke kommt mir in den Sinn..... das Grundwesen der Menschen erkennt man daran, in welcher Geschwindigkeit sie durch ihre Stadt laufen - gewiß ein interessanter Ansatz!

    Demzufolge, ist hier in Kokkari alles so, wie es sich wohl der Großteil wünscht.

    Die Locals nehmen sich Zeit miteinander zu sprechen - keiner scheint getrieben, oder gefangen in einem "wichtigen" Projekt.

    Es wird sich gegenseitig besucht, man interessiert sich für einander, kümmert sich und geht höflich miteinander um - eine wahrlich beneidenswerte Gemeinschaft, die mich berührt!

    Heute morgen beispielsweise beim Bäcker meines Vertrauens, betritt ein kleiner, aufgeweckter Junge das Geschäft..... ein ehrliches "Jassas" und "Tikanis", bevor er seine Bestellung aufgibt - ich war völlig von den Barfußschuhen.

    Mal ehrlich Leute, wann habt ihr sowas das letzte Mal in Deutschland erlebt?

    Ich in meiner Kindheit beim Bäcker Hessenthaler nebenan..... da war's ganz genau so!

    In unserer übersensiblen Befindlichkeits Gesellschaft daheim, ist für solchen Mumpitz oder gar persönliche Nähe einfach kein Raum mehr geblieben - das haben wir echt toll hinbekommen!

    Die positive Gesamtstimmung im Küstennest, überträgt sich natürlich auch auf die Besucher - man taktet hier zwangsläufig runter und geht sehr freundlich miteinander um.

    Bleibt nur zu hoffen, daß sich das angenehme Gästeklientel vor Ort nicht verändert - ein paar iwanistische Saufnasen beispielsweise, würden dieses hochsensible Ökosystem bereits zum Kippen bringen.

    However, ich brauche hier so wenig um zufrieden zu sein, daß ich meinen Überfluss daheim gerade ernsthaft in Frage stelle.

    All den unnötigen Konsum den wir uns als Belohnung gönnen - kaum mehr als ein Ersatz.

    Für's wahre Leben und die Menschen um uns herum, für die vor lauter Arbeit, Verpflichtungen, Ichbezogenheit und verschobenen Prioritäten, kaum mehr Zeit bleibt.

    Der vor einem Jahr verstorbene FindPenguin *Ruth Figura*, hatte einen grandiosen Spruch in seinem Profil..... "Ich schulde meinem Leben noch Zeit"!

    Danke dafür Ruth..... ich will stets daran denken!
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