Praia das Cascas

In der Nacht prasselte der Regen auf das Dach. Es war der Ausläufer eines Unwetters das in Spanien verheerende Folgen hatte. Im Laufe des Vormittags klarte der Himmel auf und ich beschloss von Fuseta nach Tavira über den Praia de Barril entlang der algarvischen Küste zu laufen, ungefähr 16 bis 18 Kilometer. Was für eine großartige Idee, was für Eindrücke, vorbei an weiten Wiesen, auf denen Pferde Graden, vorbei an Villen unter Palmen, die vom grandezza kündigen, vorbei an Obstbaumgärten mit weissen Ruinen und Zisternen, an Bougainvillea, Trompetenblume und Eisholz, dessen Äste den Wind mitnahmen und über mir sangen. Ein Naturpark zwischen den vorgelagerten Insel und dem Festland, von der Flut überschwemmt. Über allem der blaue Himmel mit düsteren, gefährlichen und dann wieder hurtig vogelähnlich dahintreibenden Wolken. Am Ende ab dem praia de Barrel, mit Lorin erst drei Jahre zuvor gesehen, das Meer. Einfach das Meer. Die Wellen des Atlantiks, flach an dem kilometerlangen Strand auslaufend. In der Sonne, gegen die Sonne, je nachdem wohin ich mich drehte. Irgendwann entdeckte ich auf dem menschenleeren Strand wieder Fußabdrücke, ich näherte mich Tavira. Nun sitze ich noch kurz auf einem Hochsitz, vor mir nur der Sand und ein paar Möwen, das weiße Rauschen des Wassers, die nicht mehr wärmende Sonne im Westen, der lange Schatten des Aussichtsturm nach Osten. Danke für diesen Tag, bevor es morgen zurück geht, wieder weit weg vom Meer.Read more