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  • Day 4

    28.1.2017 Um und auf Table Mountain

    January 28, 2017 in South Africa ⋅ ☀️ 20 °C

    Gestern war ein Regentag in Kapstadt. Naja, "Sturmtag" trifft es fast noch besser. Martens und mein Zimmer stand 2 Quadratmeter unter Wasser und in der Stadt flogen Pappen und Mülltonnen tief. In den Townships war vermutlich Waschtag...
    Ich nutzte die Gelegenheit, ein 14-Tage-Busticket mit Beginn in der nächsten Woche, zwei Ausflüge und das nächste Hostel an der Gardenroute zu buchen. Donnerstag verlasse ich meine erste Station.
    Auch im Museum über das District Six, welches 1966 gewaltsam von den Schwarzen für die Weißen geräumt wurde, habe ich besucht. Ruth, eine ebenso Vertriebene aus dem damaligen District, führte uns durch die Ausstellung und hat uns alle berührt... Das ist Geschichte hautnah!

    Als sich die Sonne gegen 18 Uhr wieder zeigte, packte ich Rudi und meine anderen Habseligkeiten und fuhr mit dem Bus zur Marina. Ich weiß nun, wo sich all die reichen und schönen Weißen und Schwulen in den letzten Tagen versteckt hatten. So viel Gucci, Prada und Konsorten auf einer Stelle, Wahnsinn.

    Seitdem habe ich die andere, sehr wohlhabende - und nicht überraschenderweise weiße - Seite von Afrikas südlichster Stadt kennen gelernt. Heute auf meiner Hop-on-Hop-off-Tour ging es fünf Stunden entlang des Küstenstreifen rund um den Tafelberg: W-u-n-d-e-r-s-c-h-ö-n! An weiten Stränden und in zahlreichen Cafés und Bars fühlte ich mich wie an der Copacabana (Ich war da noch nie, aber so stelle ich es mir vor!). Die Fotos können es hoffentlich ein wenig einfangen.

    Nachmittags ging es dann endlich auf den Tafelberg. Im Anbetracht der Zeit (und des Schweinehundes): per Seilbahn. Bei glücklicherweise fast wolkenlosem Himmel konnte ich die Sicht genießen und gleichzeitig herausfinden, wo sich wiederum die Asiaten versteckt hielten... 😉

    Zum Abendessen gab es heute - nach einem eher schüchternen Versuch gestern - ein echt afrikanisches Gericht! Kubu! Und von links nach rechts liegen neben dem Reis und Salat: jeweils etwas Strauß, Krokodil, Zebra und Wildschwein. Die ersten beiden werde ich wohl noch einmal probieren; das Zebra schien bereits ein erfülltes Leben gehabt zu haben.

    Im Hostel verbringe ich eigentlich wenig Zeit. Irgendwie herrscht dort kein richtiges Gemeinschaftsgefühl. Und Marten hat nicht nur ein "kleines" Alkoholproblem: Gestern konnte er gegen frühen Nachmittag nicht mehr frei stehen und mit dem Sprechen wird's dann auch schwierig. Und wenn er mich noch einmal um halb drei in der Nacht weckt, um nach Kondomen zu fragen, werde ich mit ihm schimpfen müssen... Während ich diese Zeilen schreibe, schnarcht er selig seinen Rausch aus. Es ist kurz vor acht.

    Obwohl es Samstag Abend ist und ich in einer Metropole bin, gehe ich nach vielen Hin-und Her-Überlegen nicht noch auf ein Getränk in die Stadt. Ein wenig schade, aber alleine macht es ja nicht so viel Spaß. Und außerdem steht der Pick-up-Service morgen früh um 7 Uhr vor der Tür. Die Pinguine warten...
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