Lübbenau/Spreewald, BB, Germany

# Deutsch
Lübbenau und der Spreewald sind so unzertrennbar wie Gewürzgurken (oder Essiggurken, wie wir sagen würden) und...Essiggurkenglace? Der Gewürzgurken-Hype des kleinen Städtchens treibtLæs mere
# Deutsch
Lübbenau und der Spreewald sind so unzertrennbar wie Gewürzgurken (oder Essiggurken, wie wir sagen würden) und...Essiggurkenglace? Der Gewürzgurken-Hype des kleinen Städtchens treibt seltsame Blüten - die saure, lokale Spezialität gibt es in verschiedensten Varianten, von denen manche schlicht kurios sind. Darunter die oben genannte Glace, aber auch Gewürzgurken-Marmelade und Gewürzgurkenbier. Den sauren Schock überwunden, gehts auf einer Bootstour ins Dorf Lehde. Dieses ist in Teilen tatsächlich nur auf Booten erreichbar.
# English
Lübbenau and the Spreewald are as inseparable as pickles and...pickle ice cream? The little town's pickles hype has strange blossoms - the sour local speciality comes in a wide variety of variants, some of which are simply curious. These include the aforementioned ice cream, but also pickles jam and pickles beer. After getting over the sour shock, I take a boat trip to the village of Lehde. Parts of the village can only be reached by boat.Læs mere
# Deutsch
Es gibt ja das bekannte Sprichwort "eine Schwalbe macht noch keinen Sommer". Etwas abgewandelt lässt sich dies auf Chemnitz anwenden: ein Kopfsteinpflasterplatz macht noch keine Altstadt.
Einst reich geworden durch den Silberabbau im Erzgebirge, und eine frühe Industrialisierung, wurde die Stadt im Krieg zu 80% zerstört. Unter dem SED-Regime wurde sie dann in "Karl-Marx-Stadt" umbenannt und zu einer sozialistischen Vorzeigestadt umgebaut. Die Folgen davon sind heute deutlich sichtbar. Die in Trümmern liegende Altstadt wurde teilweise mit Plattenbauten, teilweise im Stil des sowjetischen Klassizismus (ja das gibt es wirklich) neu aufgebaut. Der Grundriss der Stadt blieb dabei weitestgehend erhalten. Womit ich zurückkomme auf die Kopfsteinpflaster. Dass die Strassen grösstenteils eine Illusion von Altstadt vermitteln ändert nichts daran, dass es sich anfühlt, als hätte man einen Amerikaner gebeten eine europäische Altstadt nach seinen Vorstellungen nachzubauen. Die Elemente einer Altstadt wie Pflastersteine, Erker, Arkaden und kleine Gässchen sind da, doch das Altstadt-Flair fehlt. Sehenswert sind vorallem die beiden noch erhaltenen Rathäuser, einige wenige alte Gebäude, sowie der monumentale Karl-Marx-Kopf.
# English
There is a German saying that "one swallow does not make a summer". With a little modification, this can be applied to Chemnitz: a cobblestone square does not make an old town.
Once made rich by silver mining in the Ore Mountains and early industrialisation, the city was 80% destroyed in the war. Under the SED regime, it was renamed "Karl-Marx-Stadt" and transformed into a socialist showcase city. The consequences of this are clearly visible today. The old town, which lay in ruins, was partly rebuilt with prefabricated buildings, partly in the style of Soviet classicism (yes, that really exists). The ground plan of the city was largely preserved. Which brings me back to the cobblestones. The fact that the streets largely give the illusion of an old town does not change the fact that it feels as if an American had been asked to recreate a European old town according to his ideas. The elements of an old town such as cobblestones, oriels, arcades and small alleys are there, but the old town flair is missing. The two town halls still standing, a few old buildings and the monumental Karl Marx head are worth seeing, though.Læs mere
# Deutsch
Von Chemnitz gehts weiter ins nahe Erzgebirge. Die Gegend um Annaberg-Buchholz, die Kultur und der Bergbau sind inzwischen sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Die schöne Altstadt fühlt sich fast etwas deplaziert an, befindet sie sich doch inmitten dieser Hügellandschaft - "irgendwo im Nirgendwo". Auffällig sind die Dächer, welche alle traditionell mit Schiefer gedeckt sind - dies sei sogar in der Bauordnung so verankert, versichert mir eine Einheimische. Das Geheimnis des Reichtums der Stadt liegt jedoch unter ihr. Seit rund 800 Jahren gibt es Bergbau in dieser Gegend. Meist wurde dabei Silber abgebaut, in der DDR - Zeit kurzfristig auch Uran. In dieser einen Kleinstadt alleine gibt es rund 600 Bergwerke. Diese haben rund 600 Kilometer Tunnel unter dieser einen Stadt in den Berg getrieben - und das ist nur was kartografiert ist. Eine solche Silbermine besuche ich dann auch. Diese war um das Jahr 1500 in Betrieb. Speziell dabei: Man ist mitten in der Altstadt, geht in den Innenhof eines Gebäudes, und von da aus gehts runter. Die oberen 20 Meter sind besuchbar, der Stollen geht jedoch bis 104 Meter unter die Erdoberfläche. Deshalb gilt: wer in Annaberg-Buchholz ein Gebäude baut, muss erst Bohrungen durchführen, ob denn nicht gerade ein Stollen unter dem Fundament durchfürt. So wurde tatsächlich auch das Bergwerk entdeckt, in dem ich war - beim Bau einer Bank.
# English
From Chemnitz I continue to the nearby Erzgebirge mountains. The area around Annaberg-Buchholz, its culture and mining, is now even a UNESCO World Heritage Site. The beautiful old town almost feels a bit out of place, being in the middle of this hilly landscape - "somewhere in the middle of nowhere". The roofs are striking, all of which are traditionally covered with slate - this is even anchored in the building code, a local assures me. The secret of the town's wealth, however, lies beneath it. Mining has been going on in this area for about 800 years. Mostly silver was mined, but in the DDR era uranium was also mined for a short time. In this one small town alone there are about 600 mines. These have driven about 600 kilometres of tunnels into the mountain under this one town - and that is only what is mapped. I then visit one such silver mine. It was in operation around the year 1500. What is special about it is that you are in the middle of the old town, go into the courtyard of a building, and from there you go down. The upper 20 metres can be visited, but the gallery goes down to 104 metres below the surface. Therefore, anyone constructing a building in Annaberg-Buchholz must first drill to see if a tunnel is not running under the foundation. This is how the mine I was in was actually discovered - during the construction of a bank.Læs mere
# Deutsch
Görlitz - oder auch Görliwood, wie man hier nicht ganz ohne Stolz sagt - ist eine wunderschöne Stadt an der deutsch-polnischen Grenze. Es ist eine der wenigen Städte in Ostdeutschland, welche im Krieg nicht zerstört wurde. Dies schlägt sich im Ortsbild nieder, in welchem sich alle bedeutenden Baustile, quer durch die Epochen finden lassen. Doch das alleine, rettete die Stadt nicht. In der DDR-Zeit liess die Regierung die Altstadt verlottern, und wollte sie gegen Ende der 80er Jahre gar sprengen. Dazu kam es schlussendlich dank der Wende nicht. Stattdessen überwies ein, bis heute anonymer, Spender ab dem Jahr 1995 bis 2016 jährlich eine Million D-Mark, beziehungsweise den Gegenwert in Euro am die Stadt. Diese durften nur verwendet werden, wenn seine Anonymität gewährleistet sei und das Geld der Renovierung der Altstadt zu gute komme. So kam es - und so erstrahlt Görlitz heute in seinem historischen Glanz - was auch der Grund ist, warum in "Görliwood" viele Filme gedreht wurden und auch weiterhin werden.
# English
Görlitz - or Görliwood, as it is proudly called here - is a beautiful city on the German-Polish border. It is one of the few towns in eastern Germany that was not destroyed in the war. This is reflected in the townscape, in which all the important architectural styles can be found, right across the ages. But that alone did not save the city. During the DDR era, the government let the old town decay, and towards the end of the 1980s it even wanted to demolish it. Thanks to the fall of communism, this did not happen. Instead, from 1995 to 2016, an anonymous donor transferred one million Deutschmarks or the equivalent value in euros to the city every year. These could only be used if his anonymity was guaranteed and the money was used for the renovation of the old town. That's how it happened - and that's how Görlitz shines in its historical splendour today - which is also the reason why many films have been and continue to be shot in "Görliwood".Læs mere
# Deutsch
Zu Besuch im politischen und kulturellen Zentrum der Sorben, einem westslavischen Volk, das sein angestammtes Siedlungsgebiet in Ostsachsen und Südbrandenburg hat. Die Sprache hat heute jedoch nurnoch etwa 20'000-30'000 Sprecher. Die eine Hauptvariante, Niedersorbisch, wird wohl in den nächsten 20-30 Jahren verloren gehen, Obersorbisch hingegen wird, so die aktuelle Einschätzung, das 21. Jahrhundert überdauern, obwohl die Sprecherzahl weiterhin abnimmt.
Die Stadt selbst wird durch eine weitgehend erhaltene Stadtmauer dominiert und ist äusserst malerisch - aber seht selbst...
# English
A visit to the political and cultural centre of the Sorbs, a West Slavic people whose ancestral settlement area is in East Saxony and South Brandenburg. Today, however, the language has only about 20,000-30,000 speakers. One of the main variants, Lower Sorbian, will probably be lost in the next 20-30 years, while Upper Sorbian, according to current estimates, will survive into the 22st century, although the number of speakers continues to decline.
The city itself is dominated by a largely preserved city wall and is extremely picturesque - but see for yourself...Læs mere
# Deutsch
Wrocław ist nun also die erste Stadt, die ich in Polen besuche. Ihr fragt euch nun wohl, wie man das richtig ausspricht und - Überraschung - ich habe es versucht, bin gescheitert, und dann zum Namen Breslau zurückgekehrt.
Auch die Stadt ist zudem wohl eine, in die man gerne zurückkehrt. (Top-Überleitung ich weiss) Breslau hat eine fantastische Altstadt, welche von seiner wechselhaften Geschichte zeugt. (Man sagte mir allerdings der Begriff "reichhaltige Geschichte" werde bevorzugt) Von slawischen Siedlern gegründet, wechselte die Stadt mehrfach zwischen verschiedenen europäischen Mächten hin und her. Ab dem 12. Jahrhundert war sie mehrheitlich von Deutschen bewohnt, bis diese Ende des Zweiten Weltkrieges vertrieben wurden. Ersetzt wurden sie durch Polen, welche wiederum im Osten durch die Sowjetunion vertrieben wurden.
Heute ist die Stadt eine lebendige Studentenstadt - rund 100'000 Studierende gibt es hier. Und wer kann es ihnen verübeln, die Innenstadt ist gemütlich, und einige der Bars haben am Wochenende von Freitag bis Sonntag durchgehend geöffnet.
# English
So Wrocław is now the first city I'm visiting in Poland. You're probably wondering how to pronounce it correctly, and - surprise - I tried, failed, and then returned to the name Breslau.
The city is also one to which one likes to return. (Amazing transition I know) Wroclaw has a fantastic old town, which bears witness to its chequered history. (I'm told, however, the term "rich history" is preferred) Founded by Slavic settlers, the city moved back and forth between various European powers several times. From the 12th century onwards, it was inhabited by a majority of Germans until they were expelled at the end of the Second World War. They were replaced by Poles, who in turn were expelled in the east by the Soviet Union.
Today, the city is a vibrant student city - there are around 100,000 students here. And who can blame them, the city centre is cosy, and some of the bars are open continuously on weekends from Friday to Sunday.Læs mere
# Deutsch
Krakau hält was es verspricht. Als kulturelles Zentrum Polens, und dessen ehemalige Hauptstadt, ist die Stadt ein echtes Highlight. Hier ist wirklich für jeden was dabei - eine schön instand gehaltene Innenstadt, ein riesiger Marktplatz, auf dem das Leben pulsiert, und historische Gebäude, die von der spannenden Stadtgeschichte zeugen. Das Museum auf dem Gelände der alten Schindler-Fabrik (ja, derjenigen aus dem Film "Schindlers Liste") begeistert mich durch die spannende, und abwechslungsreiche Gestaltung der Ausstellung. Unterhaltsam sind auch die vielen Legenden, die die Stadt umranken. So habe einst ein Drache im Berg unter der Burg gehaust, der dann aber von den Söhnen des Königs mit einer List getötet worden sei. Eine andere bezieht sich auf eine sehr lebendige Tradition: Stündlich spielt ein Trompeter eine kurze Melodie vom höchsten Turm der Stadt. Die Melodie bricht gefühlt etwas überraschend ab. Die Tradition des Trompeters kommt aus der Zeit, in welcher die Stadt dadurch vor einer Gefahr, wie Feuer oder einem Angreifer, gewarnt wurde. Die Legende besagt nun, die Melodie breche so abrupt ab, da beim Angriff der Mongolen auf die Stadt, der Trompeter im Spiel durch einen Pfeil getroffen worden sei. Dies habe zu dem etwas seltsamen Ende der Melodie geführt, welche dann als Gedenken daran so, bis heute weitergeführt worden sei. Der Stadtführer versicherte, es sei nur eine Erzählung aus dem Jahr 1918, und somit nicht wahr. Aber um Mark Twain zu zitieren: "Never let the truth get in the way of a good story."
# English
Krakow lives up to its promise. As the cultural centre of Poland, and its former capital, the city is a real highlight. There really is something for everyone here - a beautifully maintained city centre, a huge market square pulsating with life, and historic buildings that bear witness to the city's exciting history. The museum on the site of the old Schindler factory (yes, the one from the film "Schindler's List") inspires me with the exciting and varied design of the exhibition. The many legends surrounding the town are also entertaining. For example the story that a dragon once lived in the mountain below the castle, but was then killed by the king's sons with a trick. Another refers to a very lively tradition: every hour a trumpeter plays a short melody from the city's highest tower. The melody breaks off somewhat surprisingly. The tradition of the trumpeter comes from the time when the city was warned of danger, such as fire or an attacker. Legend has it that the melody breaks off so abruptly because during the Mongol attack on the city, the trumpeter was hit by an arrow while playing. This led to the somewhat strange end of the melody, which was then continued as a commemoration of this until today. The city guide assured me that it was only a story from 1918, and therefore not true. But to quote Mark Twain, "Never let the truth get in the way of a good story."Læs mere