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  • Day 5

    Mayapyramide und Cenoten

    April 10, 2021 in Mexico ⋅ ⛅ 33 °C

    Wir sind in einem Hostel untergekommen, was eine nette, mexikanische Familie betreibt. Außer uns ist niemand zu Gast. Die Betreiberfamilie spricht kein Wort englisch. Zeit für uns unsere ersten schwer angeeigneten spanischen Worte anzuwenden - und ich bin erstaunt das man zumindest deutlich machen kann, was man braucht, wohin man will und wer man ist. Dafür dass wir erst so wenige Tage da sind, klappt das schon ganz gut. Ich bekomme von der Oma der Familie direkt Früchte und Obst (gezeigt, was ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, geschweige den gegessen habe. Sie zeigt mir wie man die Chayote (Gemüse) zubereitet und die Yambohne (Feldfrucht) mit Limette und Salz isst und später pflückt sie mir noch einen Sternapfel (Obst) vom Baum, welcher sehr süß, aber auch adstringierend schmeckt. Ich bin überrascht, dass es immer noch Obst und Gemüse gibt, was ich noch nie gegessen habe.
    Am nächsten Tag besuchen wir die Mayapyramiden Chichén Itzá. Volles Touristenprogramm. Nervige Touristen posen an ihren Selfie-Sticks vor ihren Kamaras, Souvenirverkäufer versuchen penetrant ihre allesamt gleichen Waren an uns zu verhökern und die Sonne brüllt vom Himmel. Wirklich mystisch hier, versuche ich mir krampfhaft einzureden. Kai und ich kämpfen uns von einem Schattenplatz in den nächsten. Ich sollte beeindruckt sein, aber währenddessen fühle ich mich eher massiv beansprucht, versuche mir aber mit meiner letzten Willenskraft das religiöse Leben der einstigen Hochkultur zum Leben zu erwecken. Doch das einzige was ich assoziert bekomme sind die vielen rituellen Menschenopfer die hier auf die grausamsten Arten den Göttern geofpert wurden. Jede Ruine scheint nur davon zu berichten. Und selbst die Cenote in der archäologische Ausgabungsstätte ist ein Grab für viele Mädchen gewesen die hier als Menschenopfer hineingeworfen wurden und dort ertrunken sind. Ich wünschte ich könnte mehr über die Weltanschauung der Maya erfahren: über ihr hochentwickeltes Wissen über Mathematik, Zeitrechnung, Astrologe, Ingenieurskunst. Ich verspreche mir selber, mich später damit auseinanderzusetzten und es nicht so stehen zu lassen.
    Der nächste Tag wird wieder ein Tag zum Staunen, so wie es eigentlich nur die Natur bei mir hervorrufen kann. Wir fahren zu zwei Cenoten, welche sich jeweils in einer Höhlen befinden. Es sind unterirdische und tiefe Wasserlöcher. Das Wasser ist so klar, dass man bis zum 19 m tiefen Boden blicken kann und es schwimmen Fische darin herum und Kai und ich. Sonst niemand. Da es im Erdboden über den Cenoten Löcher gibt, scheint die Sonne in die Höhlenseen und es leuchtet wie ein Scheinwerfer hinein. Man kann sich regelrecht im Sonnenlicht(scheinwerfer) baden. Von der Decke hängen große Stalaktiten und machen das ganze Szenario noch schöner. Surreal schön, obwohl es real ist. Ein Wunderwerk der Natur. Ich kann ihre Schönheit kaum in Worte fassen...
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