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  • Day 49

    Positive Energien tanken

    May 24, 2021 in Mexico ⋅ ⛅ 32 °C

    Nach einigen Tagen in der Hängematte an der feinsandigen Pazifikküste Oaxacas waren wir so entspannt, dass wir fast das laufen verlernt haben. Wir treten aus unserer Hütte und sind mit den Füßen direkt im Sand. Die Strandbar ist 20 Meter entfernt, das Meer ebenfalls. Mein neuer Bewegungsradius hat sich dementsprechend auf 40 Meter eingependelt. In der Hängematte liegend träume ich von meinem neuen Leben am Meer, während die bis zu 5 Meter hohen Wellen dramatisch an die Küste donnern. Sowohl Surfer, als auch Traveller die sich dem Nichtstun verschrieben haben, (denen ich mich schnell zugehörig fühle) sind hier gestrandet. Dann gibt es hier noch die sehr alten, männlichen Hippies, jenseits der 70 J., die nackt am Strand schlafen und wie Findlinge wirken. Ein bisschen obskur sind die Gestalten schon, da der eine oder andere selbst für liberale Menschen, etwas unbegreifliches Verhalten an den Tag legt. Ein Beispiel hierzu möchte ich gerne anführen: Während ich beseelt in meiner Hängematte an der Strandbar liege und einen PinaColada schlürfe, richtet sich so ein Findling plötzlich auf, stellt sich nackt neben mich, und präsentiert mir sein schlaffes Gehänge, was er mit einem richtig dicken Metallring um seine Eier stranguliert hat und ca. 30cm vor meinem Gesicht baumeln lässt. Mir vergeht der Appetit, auf mein eben bestelltes Essen. Keine Ahnung, ob es Absicht war, oder nicht, aber es kommt trotzdem die brennende Frage in meinem Kopf auf: Warum?! Er ist fast 100 Jahre alt... Naja, manche Rätsel bleiben ungelöst- und ich bin auf die Antwort auch gar nicht scharf. Tatsächlich mag ich aber auch nackt schwimmen, und zum Glück machen dies hier nicht ausschließlich die Findlinge, sondern auch die Surfer was die Betrachtung des Ganzen wieder ausgleicht. Nachdem ich meinen 40 Meter-Radius nach einigen Tagen verlassen habe, merke ich schnell das an dem gesamten, mehrere Kilometer langen Strand eigentlich coole Leute und unter anderem auch ziemliche Paradiesvögel rumhängen und wir einfach nur zufällig so ein Epizentrum für "Alte Säcke" und dummerweise auch Bettwanzen erwischt haben. Abends gibt es an den nacheinander aufgereihten Strandbars zwar nicht viel Publikum, da gerade Low-Season ist, aber dafür sind sie feierwütig, bunt und haben Bock. Die neben der letzten Techno-Strandbar angrenzende Bucht namens Playa del Amour ist bei dem hauptsächlich schwulen Feierpublikum sehr beliebt und nachts hoch frequentiert. Zum Glück ist der Weg nachts nach Hause, immer nur geradeaus, an der Wasserkante am Strand entlang. Den schafft man, zu zweit oder auch alleine, in jedem Zustand. Durch Zufall treffen wir an einem der nächsten Tage eine Bekannte, die Kai von einem Goa-Festival in Kroatien kennt und sie hat einen ausschlaggebenden Geheim-Tip für uns. Es findet heute ein kleines New-Age-Gathering im Dschungel statt. Unsere Behäbigkeit ist blitzschnell abgelegt und wir organisieren uns auf der Stelle einen Scooter und verbringen einen verdammt schönen Tag auf dem Gathering mit einer Kakao-Zeremonie, Estatic-Dance, Singing-Circle und einer Psy-Trance-Party im Anschluss. Ich sprühe vor guter Laune und es gibt mir auch noch Tage später eine positive Energie mit. So viel Schönheit gab es dort.
    Um weiterhin an meinem Projekt "Spanisch lernen" zu bleiben, ist es mir gelungen, sozusagen einen Privatdozenten (für teuer Geld) zu engagieren. Während des gesamten 1-wöchigen Aufenthaltes in Zipolite habe ich mich jeden Morgen mit dem pensionierten Prof. Dr. Lauro am Strand getroffen und er hat mich unterrichtet. Das war nicht nur wegen der traumhaften Umgebung toll, sondern auch wegen der lustigen und interessanten Methoden wie er mir die Sprache und auch Mexiko näher gebracht hat. Bisher habe ich mit ihm am meisten lernen können, und dafür danke ich ihm sehr. Außerdem ist er wirklich auch ein cooler Typ gewesen <3
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