• Europäisches Stadtgefühl

    30 Eylül 2021, Guatemala ⋅ ⛅ 22 °C

    Wir sind nun in der historischen, kosmopolitischen und ehemaligen Hauptstadt Guatemalas. Eine große Attraktion hier in Antigua ist der feuerspuckende Vulkan Fuego, den man in einer 2-tägigen Wanderung besteigen kann. Kai wird dies zusammen mit Nola in Angriff nehmen, aber ich muss diesen Ausflug auf ein anderes Mal verschieben, da mein angefangenes Rückentattoo dies nicht zulässt. (Ich soll mich nicht körperlich anstrengen.) So klettern meine beiden Gefährten ohne mich auf den Vulkan. Das erste Mal seit unserer gemeinsamen Reise, dass ich 2 Tage ohne Kai bin. Ich genieße es aber alleine zu sein und mache einen ausgedehnten Stadtspaziergang durch das pittoreske Städtchen was zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Es fällt sofort auf, dass es sehr viele europäische Touristen hier gibt und auch viele Europäer sich hier fest niedergelassen haben; die sogenannten Expats. Die keine Stadt wimmelt nur so vor antiken Kirchen und Ruinen, Museen, kolonialer Architektur, internationalen Restaurants und gut besuchten Bars. Ich fühle mich ein wenig wie in einer europäischen Altstadt und ich muss zugeben, dass es mir total gut gefällt, obwohl ich mich sonst mehr zu naturnahen Orten hingezogen fühle. Ich spaziere also alleine rum, besuche ein Museum, fotografiere den prachtvollen Kolonialstil, und verharre in schicken Restaurant und Cafés. Ich habe es vermisst eine Steinofenpizza beim Italiener zu essen, oder einen Café au lait in einem französisch anmutenden Straßencafé zu schlürfen. Am Abend habe ich noch Lust auszugehen, was ich ebenfalls seit vielen Monaten nicht mehr gemacht habe, da es auch nie so richtig ein Angebot gab. (Außer die eine Goa-Party in San Cristobal, die sich für mich als katastrophal entpuppt hat.) Ich entscheide mich für einen Irish Pub, wo es Live-Musik gibt. Es dauert nicht lange, da habe ich zwei voll nette Jungs aus Irland (der Barkeeper) und Schweden (ein Expat) kennen gelernt und wir haben einen feucht-fröhlichen Abend zusammen. Später ziehe ich mit dem Schweden Max noch ein bisschen weiter in eine dänische Kneipe, wo wir seine Freunde aus Europa treffen. Wir betrinken uns alle samt ziemlich übel und ich habe am nächsten Tag einen Kater. Auch das hatte ich schon viele, viele Monate nicht mehr gehabt. Irgendwie hat dieser Tag/ Nacht ein bisschen nostalgische Gefühle in mir ausgelöst, da ich gemerkt habe, dass ich meine eigene Kultur doch mehr vermisse, als ich es jemals geglaubt hätte. Außerdem ist es wirklich einfach ein viel vertrauteres, soziales Miteinander, wenn man mit Europäern zusammen ist. Es ist nicht zu leugnen, dass es mir gefehlt hat. Ich hatte eine wirklich gute Zeit! Als Kai und Nola dann wieder gekommen sind, war es dann noch schöner, denn die habe ich ebenfalls vermisst.Okumaya devam et