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  • Day 293

    So viel Meeresgetiers

    January 23, 2022 in Belize ⋅ ☀️ 25 °C

    Nach Dschungel folgt nun wieder das Meer. Wieder eine karibische Insel. Nur dieses Mal ist es die intakteste marine Natur, die ich jemals auf all meinen Reisen gesehen habe. Belize ist eben menschenleer und so hatte die Natur Jahrtausende Zeit sich zu entfalten wie es ihr gefällt, ohne vom Homo Sapiens vermüllt, ausgebeutet und ausgerottet zu werden. Gerade im empfindlichen Ökosystem der Riffe macht sich das deutlich bemerkbar. Das Riff vor der belizianischen Küste ist das zweitgrößte der Welt. Wir hatten das Vergnügen bereits an der Küste von Honduras und waren dort auch schon überwältigt von der wunderbaren Unterwasserwelt. Aber Belize setzt dem ganzen noch die Krone auf. Obwohl wir "nur" schnorcheln waren haben wir soviel Meerestiere und Korallen gesehen, wie noch nie zuvor. Es ist auch nicht so, dass hin und wieder ein Meeresbewohner vorbei schwimmt und man dann voller Aufregung hinter her schnorchelt und versucht noch einen Blick zu erhaschen. Das Meer ist voll mit ihnen. Sämtliche Spezien an Tieren von denen ich zumeist noch nicht einmal den Namen weiß. Deswegen zähle ich einfach mal nur die auf die ich bestimmen konnte:
    Gefleckter Adlerrochen
    Kugelfische
    Stachelrochen
    Ammenhaie
    Seepferdchen
    Hummer
    Seekühe
    Muränen
    Tarpine
    Grüne Meeresschildkröten
    Barracudas
    Riesenkrabben
    Die vielen weiteren Fischarten spare ich mir an dieser Stelle.
    Gewohnt haben wir in einem Hostel, wo der Boden einfach aus Sand und Muschelkalk bestand. Die Insel an sich ist zwar touristisch erschlossen, aber scheinbar noch nicht so lange, so dass es dort noch nicht zu einer völligen Verbauung geführt hat. Es leben dort auch hauptsächlich Einheimische, die dort ihren alltäglichen Tätigkeiten, wie z. B. fischen, nachgehen. Ein bisschen ähnlich wie auf Little Corn Island in Nicaragua. Denn auch hier haben die Bewohner der Insel eine afrikanische Abstammung und sprechen das gleiche kreolische Kauderwelsch-Englisch. Mit dem einzigen Unterschied, dass Englisch, oder was auch immer das für eine Sprache sein soll, hier im Land Belize die offizielle Amtssprache ist. Belize hebt sich aber nicht nur wegen der englischen Sprache und den hauptsächlich afrikanisch stämmigen Bewohnern von den anderen zentralamerikanischen Ländern ab, sondern es ist auch tatsächlich eine komplett andere Kultur. Anderes Essen, andere Musik die hier läuft, und einfach auch ein ganz anderer Lifestyle, mit viel Tanz und Trommeln. Auch das sonst in ganz Zentralamerika ziemlich weit verbreitete Kokain, ist hier eher nicht so üblich. Die Leute kiffen ganz klischeemäßig lieber, was wesentlich sympathischer ist. Ich finde die Leute hier wesentlich entspannter und irgendwie auch ehrlicher im Umgang. Wobei ich in einigen Gesprächen mit den Locals, doch auch gemerkt habe, dass es zwischen ihnen und mir eine gewaltige Kluft in unserer Kultur gibt, und wir deswegen Missverständnisse hatten und der jeweils andere das Verhalten oder die Kommunikationsart seines Gegenübers überhaupt nicht einschätzen konnte. Irgendwie war das eine seltsame Erfahrung, da ich das mit anderen englischsprachigen Menschen nie so deutlich hatte. Allerdings waren die meisten davon ja auch Europäer, US-Amerikaner oder Australier oder sonstige Menschen aus Industriestaaten. In allen anderen Ländern dieser Welt, sprechen die Menschen halt meistens kein Englisch, (es sei denn sie arbeiten in der Tourismusbranche) so dass man nicht so in Kontakt kommt und man keinen ausgiebigen Austausch haben kann. Hier ist es die 1. Landessprache, so dass man wirklich eine gute Chance hat, die Kultur der Einheimischen tiefer kennen zu lernen, wo dies sonst Sprachbarrieren verhindert haben.
    Ich bin mir noch nicht ganz sicher, aber ich glaube Belize hat mir von allen von uns bereisten Ländern in Zentralamerika am besten gefallen. Allein schon wegen der unangetasteten Natur, und wegen den lässigen Belizianern. Trotzdessen sind wir relativ schnell wieder raus aus dem Land, denn einen richtig dicken Wermutstropfen hat das Land. Es ist wahnsinnig teuer! Schweizer Preise würde ich sagen. Oder wo bezahlt man sonst z. B. für ein kleines Stück Käse 16 Dollar?! Für ein Bier 7 Dollar?! Wir konnten uns das nicht allzu lange leisten und sind deswegen leider wieder raus.
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