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  • Day 121

    Cordoba

    December 15, 2019 in Argentina ⋅ ☀️ 29 °C

    Verglichen zu den anderen Ländern die ich in Mittel-/Südamerika bereist habe ist Argentinien komplett anders. Das Land ist sehr europäisch und indigene Einflüsse sind weder in den Gesichtern noch in den Straßen der Städte zu finden.

    Cordoba an sich ist eine Studentenstadt, darüber hinaus hat Cordoba keine besonderen Sehenswürdigkeiten und trotzdem erfahre ich in Cordoba bei einer Stadtführung (free walking Tour) wichtiges über die Stadt als auch das Land.

    Die Militärdiktatur der 70er und 80er Jahre hat das Land und ihre Bewohner tief getroffen. Jeder der nur ansatzweise seine Kritik am System äußerte wurde verhaftet und ermordet. Menschenansammlungen von mehr als 2 Personen wurden als verbotene Demonstrationen ausgelegt, beteiligte Personen wurden verhafte und von ihren Familien nie wieder gesehen. In Gefangenschaft mussten die Kritiker Folter aus sich nehmen und nicht selten wurde man Kritiker los, in dem man diese unter Drogen setzte und aus Flugzeugen zu warf.
    Schwangere Frauen wurden in Gefangenschaft nur so lange verschont bis sie ihr Kind bekamen. Die meisten Frauen wurden nach der Geburt in Gefangenschaft ermordet und deren Kinder wurden Funktionären des Systems als Adoptivkinder zur "Verfügung" gestellt.
    Immer wieder gibt es aktuell Fälle, in denen mittlerweile erwachsene Kinder ihre Herkunft in Frage stellen und Gentest zu ihrer Herkunft fordern
    .
    Das Symbol dieses Dramas und des Protestet dagegen ist ein blaues Kopftuch welches man in Argentinien in vielen Städten und öffentlichen Plätzen als Malerei sehen kann.

    Mein Plan für die weitere Reise steht und ich beschließe schweren Herzens den Süden des Landes(Patagonien) auszulassen. Als Kompromiss werde ich trotzdem bis nach Bariloche reisen um etwas patagonische Luft zu schnuppern um anschließend wieder weiter in den Norden Argentiniens zu fliegen.
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