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  • Day 323

    Dempster Highway zum Ende der Welt

    August 28, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 15 °C

    Mit Louise und Daniel fahren wir zum nördlichsten Punkt unserer Reise in Kanada an der Beaufort See. Der 888 km lange Dempster Highway wurde 2017 bis zur Beaufort See fertiggestellt und führt durch wunderschöne Landschaft. Der Indian Summer hat begonnen und die endlosen Weiten der Wälder sind grün, gelb, rot und braun gefärbt. Die Flüsse sind glasklar und in den Seen spiegelt sich das Farbenspiel der Berge. Wir machen eine kurze Wanderung durch ein Tal an einem Fluss entlang. Am Abend finden wir einen schönen Stellplatz und bereiten uns Pizzabrote über dem Lagerfeuer zu.

    Am nächsten Tag schaffen wir ca. 2/3 der endlos erscheinenden, teilweise schlammigen Schotterstraße. Mittels Fähren müssen wir zwei Flüsse überwinden. Auf der ersten springt dann leider der Wagen von Louise und Daniel nicht mehr an. Wir schieben den Wagen von der Fähre und begeben uns auf Ursachenforschung. Es scheint ein ernsthafter Defekt vorzuliegen. Wir lassen den Wagen erstmal stehen und begeben uns zu viert in Sprinty auf die Suche nach Hilfe. Nur 10 km weiter finden wir einen Straßenbaubetrieb. Drei Männer (Inuits) kommen mit ihrem Pickup zum Pannenfahrzeug. Wie bereits vorab von Regina vermutet, gibt es ein Problem mit der Kraftstoffversorgung. Der Wagen wird auf das Arbeitsgelände geschleppt. Hier dürfen wir erstmal übernachten. Louise und Daniel bekommen sogar ein warmes Zimmer im Camp. Am nächsten Morgen wird ein Mechaniker hinzugezogen. Gemeinsam diagnostizieren wir, nach langer Prüfung im Regen, eine defekte Benzinpumpe.

    Das Ersatzteil wird telefonisch bestellt und per Flugzeug innerhalb von 2 Tagen eingeflogen. Die Zwischenzeit sind wir Gäste in der Arbeiterunterkunft. Wir braten uns Burger und machen uns lecker Frühstück in der Großküche. Und das alles sogar kostenlos. Beim Essen führen wir interessante Gespräche mit dem Vorarbeiter und einem Ratsmitglied der hier ansässigen Inuit (Eskimo)-Gemeinde. Wir interessieren uns sehr für deren Kultur und Tradition. Sie erklären uns, dass es schwierig ist, die Tradition fortzuführen, da sich viele Jugendliche nicht mehr dafür interessieren, sondern lieber in die Städte ziehen. Am nächsten Abend kommt das Ersatzteil tatsächlich an und wir bauen es direkt in der Werkstatt ein. Als der Wagen schließlich wieder läuft ist es knapp 23 Uhr und zu spät für die Weiterreise. Also übernachten wir eine weitere Nacht auf dem Hof / Camp, bevor wir uns am nächsten Morgen herzlich von allen verabschieden und aufbrechen.
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