Hinab ins Paradies am See
November 28 in Rwanda ⋅ ⛅ 25 °C
Eigentlich wollen wir einen Wildcampspot nördlich des Lake Kivu erreichen, direkt am Wasser. Doch die Straße wird neu gebaut, ist gesperrt und schlicht unpassierbar. Wir müssen also spontan umplanen. Stattdessen fahren wir zu einem kleinen Campingplatz, den ein Belgier direkt am See aufgebaut hat.
Die neue Straße ist zunächst gut, doch sobald wir von der Hauptstraße abbiegen, wird es mit jedem Meter steiler und schlechter. Zwei Kilometer geht es bergab, ein Vulkansee eben, rundherum nur Berge. Geröll, ausgewaschene Rinnen, enge Kurven. Jens ist angespannt und fragt sich, wie wir jemals wieder hochkommen sollen. Regina steigt immer wieder aus, hebt tiefhängende Stromkabel mit der Leiter hoch und läuft mit dem Walkie-Talkie voraus, um die Route zu prüfen. Wir fahren im Schritttempo hinunter, und eine Gruppe Kinder läuft winkend hinter uns her, neugierig und voller Energie.
Dann erreichen wir den Platz – ein schlichtes, aber liebevolles Grundstück am Hang, Stellfläche oben, unten der See mit kleinem Strand. Kein klassisches Camping, aber ein traumhafter Ort mit Toilette, Wasser und einem unglaublichen Blick. Der Besitzer zeigt uns alles; er lebt seit 2019 hier und hat sich sein eigenes kleines Paradies geschaffen.
Wir springen direkt in den See. 25 Grad, glasklar, friedlich. Marie will kaum wieder heraus, und uns geht sofort das Herz auf. Der Ort tut gut. Am nächsten Tag bleiben wir noch. Mit Patrick laufen wir zu einer kleinen Kaffeefarm um die Ecke. Er kennt hier jeden, erzählt viel über das Leben am See und wie er zwei Brücken für das Dorf gebaut hat, damit die Wege besser zu befahren sind. Den Kaffee, den wir dort kaufen, serviert er selbst seinen Gästen – kräftig und aromatisch.
Zurück am Wasser baden wir wieder, spielen mit Marie und genießen den Abend. Das Essen im kleinen Restaurant ist okay, aber die Atmosphäre ist warm und ruhig. Die Nacht ist still.
Am nächsten Morgen steht der Rückweg an. Jens hat abends noch gegrübelt, doch es läuft besser als gedacht. Wir wählen vorsichtig die Spur, manchmal drehen kurz Reifen durch, aber der Sprinter klettert zuverlässig hinauf. Regina hebt erneut Kabel hoch, die Einheimischen winken, einige applaudieren sogar. Diese Freundlichkeit berührt uns jedes Mal.
Oben angekommen sind wir erleichtert und stolz: kein einziges Zurücksetzen, alles geschafft. Der Sprinter kann wirklich mehr, als man glaubt.Read more
























Traveler
Da will man doch bleiben..?