Kurznachrichten

Die Highlights des Tages in Kürze:
1. Es regnet nicht wie vorausgesagt den ganzen Tag. Ich kann am Morgen trocken einpacken bevor der leichte Dauerregen
beginnt. Und der Regen macht im Laufe desLes mer
Die Highlights des Tages in Kürze:
1. Es regnet nicht wie vorausgesagt den ganzen Tag. Ich kann am Morgen trocken einpacken bevor der leichte Dauerregen
beginnt. Und der Regen macht im Laufe des Tages auch Pausen.
2. Ich sehe wieder einige Rentiere neben der Straße. Sie sind nicht scheu und stellen sich anscheinend gerne zur Schau.
3. Nach 100 km finde ich um 20.00 doch eine Einkehrmöglichkeit zum Essen und Aufwärmen.
4. Der Campingplatz ist gemütlich, warm und hat sogar eine Sauna. Nach der Dusche ist mir allerding warm genug und ich
nütze sie nicht.
5. Ich bin dem Nordkapp wieder 115 km näher.Les mer
Die letzte Radwoche bringt jeden Tag eine besondere Herausforderung, heute ist es die Hochebene von Skaidi. Ich mache mich schon frühzeitig auf den Weg, eine lange Etappe mit etlichen Höhenmetern und unberechenbarem Wind liegt vor mir. Der erste Bergrücken ist schnell erklommen, der zweite Anstieg führt mich auf die Hochebene in 400 m. Nicht hoch, denkst du jetzt und du hast recht. Nur ist hier im Norden das Klima deutlich rauher als weiter südlich und für die Winde gibt es keine Hindernisse. Das Wetter soll laut Vorhersage trocken bleiben und der Wind mittlere Stärke erreichen.
Bevor ich ganz hochfahre mache ich noch im Windschutz einer Felswand meine Frühstückspause. Und dann geht es ab in den Wind, 40 km auf dieser Hochebene ohne Häuser, Bäume oder sonstigen Wetterschutz liegen vor mir. Zunächst muss ich mich neu orientieren, wie stark ist der Wind, wie ist die Steigung, wie schnell kann ich fahren? Der Wind bläst heftig, aber er läßt das Fahren zu, langsam komme ich vorwärts. Glücklicherweise macht die Straße regelmäßig leichte Kurven und so bläst der Wind nicht immer frontal von vorne. Kleidung habe ich genug am Körper erstmals kommen alle Wintersachen zum Einsatz. Die Kälte soll mir nicht zusätzlich zu schaffen machen was mir auch gelingt.
Zu Beginn begeistert mich die Weite der Hochebene ohne nennenswerte Veränderungen. Alles sieht gleich aus, Gras, Gras und Gras bis zum Horizont. Einige Siedlungen der Samen (= Minderheit im Norden Skandinaviens) sind zu sehen und Rentierherden weiden in der Ferne, ansonsten Gras und nach der nächsten Kuppe wieder nur Gras. Neben dem harten Treten stört mich das große Verkehrsaufkommen von PKWs und LKWs beim Fahren. Das immergleiche Landschaftsbild bleibt nicht lange spannend, nach einer Stunde langweilt es mich. Ich mache viele Fotostopps um mir Abwechslung zu verschaffen. Mit den vielen Halts komme ich nur langsam voran und die Langeweile bleibt. Auch Singen hilft mir nicht gegen die Eintönigkeit. Kurbelumdrehungen zählen hatte mir eine scheizer Radreisende vor einiger Zeit gegen die Langeweile empfohlen, auch das funktioniert nicht lange. Ich teile mir im Kopf die Strecke in 10 km lange Abschnitte und fahre jeweils einen Abschnitt. Das klappt gut, 10 km sind überschaubar und dann folgt eine Belohnung mit Essen oder fotgrafieren. Meine Esspause mache ich bei einem Bagger der mir ein wenig Schutz vor dem Wind und dem Nieselregen bietet.
Irgendwann, nach rund 6 Stunden Fahrzeit komme ich doch zum Ende dieser Hochebene, langwierig und herausfordernd war diese Fahrt. Weiter unten läßt der Wind schnell nach und im ersten Ort (eine Tankstelle, ein Hotel, ein Campingplatz, ein Cafe und 10 Häuser) kaufe ich mir eine Jause zur Stärkung. Ich will noch über eine weitere Hügelkette bis zum Meer an die Ostküste fahren.
Während der Pause gesellt sich ein Berliner Radfahrer zu mir und wir fahren gemeinsam weiter. Mensch, ist das schön. Wir fahren zügig und gleichmäßig hintereinander oder unterhalten uns während des Fahrens. Diese Gesellschaft ist eine tolle Abwechslung zu der öden Landschaft am Berg in gespenstischer Stimmung.Les mer
Die Landkarte zeigt deutlich an, dass es nur mehr ein paar Meter sind bis zum großen Ziel. Ich gratuliere schon im Vorhinein!
Beim Einfahren in den Bezirk Nordkapp zeigte mein Tacho 7000 km, bis zum nördlichsten Punkt fehlen noch 60 km. Zum Feiern des runden Kilometer fehlt die wohlige Wärme, ein Geschäft oder ein Lokal. Nichts davon kommt im Laufe des Tages, wieder ein ganzer Tag im großen "Nichts". Gesellschaft habe ich, unterhaltsame und nette Begleitung den ganzen Tag. Sebastian aus Berlin fährt in ähnlichem Tempo und annähernd dieselbenTagesdistanzen wie ich, ist sympathisch und wir werden den Weg durch die harten windigen Kilometer bis ans Nordkapp gemeinsam fahren.
Der heutige Tag ist ähnlich herausfordernd wie gestern. Zunächst ist die Küstenstraße eine angehme Abwechslung zur gestrigen Tundra. Meer und tolle Felsformationen faszinieren mich kilometerlang. Weiter im Norden nach einigen Stunden Fahrzeit verschwinden die Felsen, Bäume gibt es schon länger nicht und die Anzahl der Häuser auf der gesamten Tagesetappe von 75 km beträgt weniger als ein Dutzend. Eine kurvenreiche, wellige Straße neben dem Meer und viel Gegenwind, das ist die Strecke des Tages. Heute ist der Wind heftig und zum Glück können wir uns im Windschatten gegenseitig erholen. Das Thermometer zeigt 10 Grad, mit dem kalten Wind fühlt sich die Temperatur kälter an. Das Fahren in dieser Kälte, die nur kurze Pausen erlaubt, bei dieser Windbremse und in diesem großen "Nichts" ist kalt und herausfordernd.
Aber, es ist der Tag der Tiere. Rentierherden laufen herum wie bei uns die Kühe. Unzählige Herden grasen entlang unserer Strecke oder queren vor uns die Straße. Ich kann sie in Ruhe bestaunen. Schöne Tiere sind das, mit riesigem Geweih. Doch auch im Meer zeigen sich uns Tiere. Einen Seehund, der in Küstennähe im Wasser liegt und spielt können wir lange beobachten. Ein entzückendes kleines Tier, geschmeidig taucht und hüpft es aus dem Wasser. Voll Begeisterung und Faszination stehen wir am Straßenrand und schauen dem Seehund zu bis er aus unserem Blickfeld verschwindet. Außerdem sehen wir noch 2 Delfine die im Fjord mit ihren typische Auf- und Abwärtsbewegugen schwimmen. Diese Tierbeobachtungen machen den Tag neben der angenehmen Gesellschaft von Sebastian und dem landschaftlichen "Nichts" zu einem besonderen Tag.Les mer
Jaaaaaaa, ich bin am Nordkapp und die letzten 3 harten Tagen haben sich gelohnt. Das Wetter, vor allem die Kälte und der Wind waren hart, aber die angenehme Begleitung und die unglaublichen Erlebnisse machten alles zu einem tollen Erlebnis.
Heute fahren wir wieder durch ein anderes "Nichts." Arktisches Klima und Vegitation, keine Besiedlung, kein wärmender Pausenplatz und trotzdem genieße ich den Tag. Unzählige Rentiereherden, ein Fischotter auf der Straße, lustige Unterhaltung und letztendlich ein Supermarkt mit vielen Köstlichkeiten zum Verzehren helfen mir durch den herausfordernden Tag. Nur 60 km bin ich vom Nordkapp entfernt und doch brauche ich den ganzen Tag. Die 1. Herausforderung ist der Nordkapptunnel unter dem Meer, 7 km lang und davon 2,5 km hinunter, 2 km flach und 2,5 km bergauf. Gut gemeistert geht es mit wechselnden Windverhältnissen zu der einzigen Stadt seit Tagen. Im ersten Supermarkt kaufe ich ein als ob ich seit Tagen nichts gegessen habe. Trotz Frühstück bin ich nach 2 Stunden Fahrt hungrig wie ein Löwe. Sebastian, mein Radgefährte meint nach reichlichen Mehlspeisen und Broten: "Ich platze schon fast...... Aber nein, ich höre noch nicht auf." Ich finde diese Aussage köstlich und noch jetzt bekomme ich einen Lachanfall wenn ich daran denke. Es ist so schön, einen Gleichgesinnten neben mir zu haben. Er verdrückt wie ich auch bis zu 5 Mehlspeisen auf einen Sitz. Herrlich ist das und wir haben viel zu lachen.
Nach diesem Festschmaus beim Supermarkt kommt der letzte Teil des Tages, wir müssen die Insel Mageroya durchqueren. Zunächst fahren wir, wie so oft in den letzten Tagen, auf die Hochebene. Das Wetter ist zu dieser Zeit sonnig warm, mit einer Lufttemperatur von 18 Grad. So warm war es schon lange nicht und es fühlt sich gut an. Auch der Wind kommt streckenweise von hinten und hilft uns beim Hochfahren der Berge. Viele Renntierherden, tolle Aussicht auf einzelne Fjorde und Wiesen ohne Ende prägen die Landschaftum mich.
Einige Kilometer vor dem Nordkapp fahren wir in den feuchten Nebel, eine Sicht von 10 Meter. Aber das stört mich kaum, wir sind kurz vor dem Ziel. Bei Kälte, eisigen Wind und starken Nebel kommen wir am Nordkapp an. Als Radfahrer werden wir mit kostenlosem Eintritt in das Nordkappzentrum mit Campingmöglichkeit gewürdigt. Zunächst fahren wir eine Runde zum Globus und zur Klippe, alles vor lauter Nebel kaum zu finden. Im Cafe wärmen wir uns auf, erzählen uns Geschichten von der Fahrt hierher und ich bin unbeschreiblich glücklich.
Weiter geht es mit Zelt aufbauen, mit Wein anstoßen und Festessen zubereiten. Lachs mit Kartoffel, Lauchgemüse und Salat gibt es zur Feier des Tages. Mittlerweile ist es 22.30 und ich mache noch einen Spaziergang über das steinige Areal. Kurz vor Mitternacht verziehen sich die Wolken und ich kann das Dach Europas in seiner vollen Pracht bestaunen. Unbeschreiblich und einzigartig sind diese Klippen, der Himmel um Mitternacht, die herumziehenden Wolken, die Lichtspiele am Himmel und meine Gefühle. Ich bin aufgewühlt und unendlich glücklich, hier angekommen zu sein und das erleben zu können. Da ich vor lauter Glück nicht schlafen kann mache ich um 3.00 am menschenleeren Nordkapp noch einen Rundgang. Die Sonne steht am Himmel, die rot leuchtenden Wolken haben sich weiter zurückgezogen und der Ausblick ist noch überwältigender.Les mer
Josef SticklerServus Monika! Mir fehlen einfach die Worte. Ja du hast es geschafft, bei oft widerlichen Wetterverhältnissen. Ich kann nur sagen Top, top und nocheinmal top. Schade, dass sich dein Trip zu Ende neigt, war immer ein begeistender Mitleser von deinen fast täglichen Berichten. Wünsche dir noch eine schöne Heimreise. lg Josef
Mattis Reisen*wow* ich glaube, die Chance auf so ein Foto haben nicht viele Nordkappreisenden. Glückwünsch!
Gratuliere!!!!! Habe mit großem Interesse jeden Tag die Reiseberichte gelesen und die beeindruckenden Bilder verinnerlicht. Unglaublich, was alles zu schaffen ist, wenn man will...wünsche jetzt noch schöne Tage bis zur Heimreise und dort ein sicheres ankommen.
Nach Trondheim
3.Lovland – Jollster: 90 km, 6 h, Regen, wellig, easy, schönes Campieren bei Schutzhütte am See
4.Jolster – Innvik: 60 km, 3:30 h, sonnig, flach, treffen mit Maria und Terje am Campingplatz
5. Innvik – Hellesylt: 85 km, 5:30 h, großteils trocken, Camping vor Fährhafen
6. Hellesylt – Trollstiger: 65 km, 5:30 h, 2 lange Anstiege (640 Hm, 800 Hm), großteils sonnig und kalt, abends Regen, Campen bei 3 Grad am Berg,
7. Trollstiger – Sylte: 90 km, 5:15 h, ganzer Tag trocken !!! Campen auf frisch gedüngter Wiese
8. Sylte – Kristiansund: 65 km, 4 h, sonnig, Gegenwind, Atlantikstraße, Busfahrt durch Atlantik-Tunnel, 5000 gefahrene km
9. Kristiansund – Stemshaug: 70 km, 4:30 h, Küste entlang hügelig, kalt, trocken
10. Stemshaug – Gagnas: 80 km, 5.15 h, heiß
11. Gagnas – Trondheim: 60 km, 3:30 h, flach, trocken
12., 13.: Trondheim Stadtbesichtigung
Kystriksveien nach Bodö
14. Trondheim – Steinkjer: 115 km, 7:15 h, Gegenwind, kalt, hügelig, campen neben Autobahn
15. Steinkjer – Brekksillan: 105 km, 6:30 h, 1900 Hm, starker Gegenwind, kalt, campen am Berg beim See mit Seerosen
16. Brekksillan – Kjelleidet: 80 km,
17. Kjelleidet – Tjotta: 100 km, 6:30 h, Regen, teilweise Rückenwind, flach
18. Tjotta – Nordsjono: 110 km, 7 h, Regen, abends noch Pass
19. Nordsjono – Vassdalsvik: 110 km, 6:45 h, sonnig, 2 Wartezeiten bei Fähren, bis 22.30 am Rad, Campen bei Fähranleger
20. Vassdalsvik – Ervik: 60 km, 4 h, viele Hm, Gegenwind, sonnig, 6000 gefahrene km
21. Ervik - A: 75 km, 4:30 h, sonnig, heiß, 24 Grad, Fähre auf Lofoten
Über die Lofoten nach Tromsö
22. A – Leknes: 75 km, 4:30 h, sommerlich warm, Nachmittag am Strand, Fischerdörfer besichtigen, Campen nach Tunnel am Meer
23. Leknes – Svolvaer: 100 km, 5:30 h, heiß, starker Wind, Küste leicht wellig
24. Svolvaer – Sortland: 80 km, 4:30 h, flach, Regen, häßlicher Campingplatz
25. Sortland – Breivik: 90 km, 5:30 h, flach, starker Gegenwind
26. Breivik – Melfjordbotn: 90 km, 5:30 h, viele Hm, sonnig,
27. Melfjordbotn – Tromsö: 75 km, 4:15 h, bevölkt, WS Susanne
28. Stadtbesichtigung in Tromsö
Ans Nordkapp
29. Tromsö – Djupvik: 95 km, 5:45 h, Regen, Campen am Fjord mit Blick auf Gletscher
30. Djupvik – Burfjord: 105 km, 7 h, 3 Pässe
31. Burfjord – Solvang: 115 km, 7:30 h, kalt, Regen
1. Solvang – Olderfjord: 100 km, 7:30 h, Hochebene Skaidi, Sebastina getroffen
2. Olderfjord – Nordkapptunnel: 75 km, 5 h, starker Gegenwind, öde Küstenlandschaft, mit Sebastian unterwegs, 7000 gefahrene km
3. Nordkapptunnel – Nordkapp: 60 km, 4:30 h, kalt, Wind, TundraLes mer
Das Glücksgefühl hält an während ich die Rückreise beginne. Mit meinem Weggefährten Sebastian mache ich noch einen Abstecher zu einem Fischerdorf über einen Gebirgszug, durch Steinwüste mit tollen Ausblicken. Der Bootsausflug zu einem Vogel-Naturschutzgebiet findet leider auf Grund des defekten Bootes nicht statt. So müssen wir heute ohne Vogelsafari den Rückweg antreten.
Die Nacht in diesem kleinen Fischerdorf verbringen wir in einer warmen niedlichen Hütte mit heißer Dusche, Strom, gut ausgerüsteten Küche und Blick auf den Fischerhafen. In diesem Komport kann ich mich gut von den Strapatzen der letzten Tage erholen. So erfrischt und wieder voll Tatendrang entscheide ich mich für eine Draufgabe. Ich beschließe, nicht wie geplant mit dem Schiff sondern doch einen Teil des Rückweges mit dem Rad zu fahren. Sebastian hat andere Pläne und so verabschieden wir uns nach 5 sehr netten, unterhaltsamen und super tollen gemeinsamen Tagen.
Da es nur eine Straße hierher gibt muss ich auf meinem Rückweg dieselbe Strecke fahren, allerdings mit Rückenwind. Flott und einfach fliegt die Landschaft an mir vorbei. Ich darf auch den 7 km lange Nordkapptunnel wieder fahren. Mit 50 km/h rolle ich unter das Meer um mich nach einigen Kilometern bei der 10% Steigung mit 6,5 km/h wieder an die Oberfläche zu arbeiten. 35 Minuten fahre ich unterirdisch im Smog der Autoabgase und freue mich über die frische Luft bei der Tunnelausfahrt.
Sonne erwartet mich auf der anderen Seite des Tunnels und meine Fahrt geht zügig weiter. Immer wieder queren Rentiere vor mir die Straße. Sie kommen mir so nahe dass ich ihnen bereitwillig Platz mache und die Straßenseite wechsle. Da ich die Strecke schon kenne weiß ich, dass heute kein Dorf, keine Einkaufs- oder Einkehrmöglichkeit kommen wird. Diese einsame Küstenstraße fahre ich bis ich bis zum Abend. Im "Nichts" baue ich mein Zelt auf und verkrieche mich bald im Schlafsack um mich zu wärmen. Die Temperaturen um 10 Grad werden mich noch einige Tage begleiten, aber mittlerweile weiß ich auch damit umzugehen.
Über das Internet bin ich immer wieder erstaunt. Hier in der Pampa, kein Dorf, keine Zivilisation und trotzdem habe ich Internet-Empfang. Genial!Les mer
Nach einem kalten Abend erwartet mich ein sonnig warmer Morgen. Ein einfacher Radtag bei diesem warmen Wetter! Ich kann Essen und Pausen machen wann ich will und nicht, wenn das Wetter es zuläßt. An das Alleinefahren hatte ich mich schnell wieder gewöhnt und meinen eigenen Rhythmus aufgenommen.
Der Rückweg bringt mich heute wieder an die Westküste mit ganz eigenen Küstenlinien und Felsformationen. Ich mache zahlreiche Stopps und bestaune die Schluchten, Höhlen und Felstürme. Außerdem muss ich mir Zeit lassen, Zeit vertrödeln. Ich habe nur mehr 70 km bis zum Ende meiner Radstrecke und wie immer erreiche ich Havoysund, mein Ziel, schneller als geplant. Dort ist die Straße zu Ende und ich fahre mit dem Schiff zurück nach Tromsö, wo ich am 15. in den Flieger nach Wien steigen werde.Les mer
Ooooh, alles hat ein Ende, aber sicherlich sind schon wieder neue Radtourideen in Deinem Kopf. Mein Sohn Sebastian ist nach drei Wochen Motorradtour in Schweden und Norwegen, heute ganz begeistert wieder zurückgekommen. Schöne Zeit in Tromsö und einen guten Flug zurück nach Wien. Liebe Grüsse von Ulrike aus dem Taubertal
Jetzt bin ich bereit das Radfahren abzuschließen. Der letzte Tag am Rad in der Kälte bei eisigem Nordwind ist zu Ende. Auf einer landschaftlich schönen Strecke fahre ich die Westküste nach Norden, der Wind pfeift mir um die Ohren und ich habe wieder meine Winterkleidung in Gebrauch. Auch einige Hügelketten habe ich zu überqueren, eine steinige Strecke mit kaum Bäumen am Straßenrand. Ein Seeadler bringt mir Abwechslung, er zieht über mir seine Kreise und landet auf einem der zahlreichen Felsvorsprünge.
Häuser sind auch heute eine Rarität und ich freue mich über einen windgeschützten Rastplatz mit offenem Feuer in einer Badebucht. Das verspätete Mittagessen oder das verfrühte Abendessen, am offenen Feuer zubereitet, mit 2 Gängen (Kartoffeln mit Sardinen und Käse, als Nachspeise Milchreis mit Süßstoff und Trockenmilch) macht mich trotz 9 Stunden Schlaf in der letzten Nacht müde. Aber ich fahre weiter nach Havoysund um morgen um 8.00 das Schiff nach Tromsö zu erreichen. Meine Beine machen ihre Arbeit ohne mein Zutun. Sie treten in die Pedale, mal hart und dann wieder härter oder sehr hart. Ich denke an nichts, die Landschaft zieht an mir vorbei und am Tacho sehe ich die gefahrenen Kilometer.
In Havoysund angekommen habe ich Mühe, die Station für das Hurtigruten Schiff zu finden. Kein Wegweiser, kein Schild, kein Fahrplan, nichts weist auf das Schiff hin. Nachdem ich einige Bewohner gefragt habe, glaube ich zu wissen, wo ich Morgen ins Schiff steigen kann. Eine gewisse Unsicherheit ob ich tatsächlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein werde blieb allerdings bestehen.
Wie ich die letzte Nacht hier im hohen Norden verbringen werde weiß ich lange nicht. Campingplatz gibt es keinen, ein Zimmer für eine kurze Nacht lohnt sich nicht und allzu weit will ich mich auf der Suche nach einen Platz für mein Zelt nicht vom Anlegekai entfernen. Da entdecke ich den Warteraum, ein beheizter wohnzimmerähnlicher Raum, der laut Information eines Arbeiters die ganze Nacht geöffnet bleibt. So lege ich mich aufs Sofa, mit normaler Kleidung, keine Haube und Ähnliches, im warmen Warteraum.Les mer
Mich würde interessieren, worauf, außer natürlich die Familie, freust du dich am meisten, wenn du wieder in der Heimat bist???
ReisendeOh, da gibt es schon einiges. Auf Wärme bezieht sich meine größte Vorfreude! Ich freue mich darauf, ohne Haube und Handschuhe im Freien sein zu können ohne mich großartig viel bewegen und anstrengen zu müssen. Außerdem freue ich mich, regelmäßig eine Toilette zur Verfügung zu haben. Der Zahnarzt ist ein notwendiges Übel aber auch dringend notwendig. Diese 3 Sachen fallen mir auf die Schnelle ein und ich denke, das sind auch meine größten Wünsche beim Heimkommen.
Danke für die Auskunft... und das alles sei dir von Herzen vergönnt.., für deine unglaubliche Leistung wünsch ich dir noch einige Highlights mehr und noch viele schöne warme Sommertage!!
Nach einer kurzen Nacht im Warteraum beginnt die gemütliche 16-stündige Fahrt auf der Hurtigruten, viele deutsche Pensionisten reisen mit diesem Schiff und ich bin mittendrin. Nach den Strapatzen und ausreichend Bewegung in den letzten Wochen genieße ich es, mich nicht bewegen zu müssen und es trotzdem warm zu haben. Ich verbringe Stunden im weichen Sessel und lasse die Landschaft an mir vorbeiziehen. Was mich überrascht ist das Animationsprogramm am Schiff, Vorträge zur Region im Konferenzraum machen die Fahrt abwechslungsreich. Auch Informationsbroschüren und Stadtpläne für den nächsten Stopp in Hammerfest liegen griffbereit zur freien Entnahme.
Die Animateure am Schiff sind von derselben Art wie in Clubhotels: höflich, freundlich und immer zum Scherzen bereit. Auch die Vorträge werden mit diversen Scherzen geschmückt. Oh, wie ich das liebe 😕. Was mich zum Schmunzeln bringt ist das Verlassen des Schiffs. Jeder Passagier muss sich mit seine Bordkarte elektronisch Abmelden woraufhin automatisch bei jedem Einzelnen ein "goodbye" zu hören ist. Amüsant! Beim Wiedereinsteigen allerdings muss der Angestellte jeden Passagier persönlich daran erinnern, sich die Hände zu desinfiszieren.
Auch Sport ist auf diesem Schiff möglich. Es gibt einen Fitnessraum inklusive Sauna, der leider nur mit Kabinenbenützung - somit nicht für mich - zugänglich ist. Ich sehe etliche Passagiere, die ihre Runden am Oberdeck mit schnellen Schritten drehen und so zu ihrer Bewegung kommen. Am Abend ist auch die Mannschaft dort unterwegs, es wirkt als ob das zu ihren täglichen Pflichtübungen gehören würde.
Die Fahrt ist kurzweilig und die 16 Stunden vergehen wie im Flug. Ich habe einen spannenden und sympathischen Gesprächspartner und viele andere Annehmlichkeiten wie Wärme, WC, Strom, Wasser, ......
Doch was sehe ich beim Aussteigen um Mitternacht? Der Regen wundert mich nicht, der ist mir mittlerweile vertraut, aber es ist dunkel!!! So eine richtig dunkle Nacht habe ich in Norwegen noch nie erlebt, die letzte dunkle Nacht ist sicher länger als ein Monat her. Zum 1. Mal benötige ich am Rad Licht außerhalb eines Tunnels. Und zum 1. Mal muss ich mein Zelt im Dunklen und zusätzlich im Regen aufbauen. Auch verwende ich zum 1. Mal im Zelt eine Taschenlampe um lesen zu können. Aber um 1.00 steht das Zelt, ich bin im Trockenen und die Temperaturen sind angenehm. Alles ist gut!.Les mer
Rückweg
4. Nordkapp – Gjesvaer: 40 km, 2:45 h, kalt
5. Gjesvaer – Regsvag: 80 km, 4:30 h, Rückenwind, Campen am Hügel
6. Repvag – Lillifjord: 80 km, 4:45 h, flach, sonnig, windstill
7. Lillifjord – Havoysund: 65 km, 4:30 h, kalt, Gegenwind, viele Hm, 7400 gefahrene kmLes mer