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  • Day 20

    Teo - Ankunft in Santiago de Compostela

    June 18, 2022 in Spain ⋅ ☁️ 21 °C

    18 06 2022 Von Teo nach Santiago de Compostela
    16,82 km heisst für Claudia 24'741 Schritte
    Wir verbrachten eine Nacht in einem altehrwürdigen Parada de Francos, mit einem wunderbar grosszügigen Zimmer mit Terrasse unmittelbar am Camino, wo wir auch fürstlich dinierten. Entsprechend war natürlich auch die Rechnung. Aber auch als Pilger/Pilgerin soll man sich hin und wieder etwas Feines gönnen.
    Leider wurde die Freude darüber nach dem Essen rapide getrübt, als wir über einen Billiardfreund von Claude vernommen hatten, dass Hansruedi vermisst wird. Wir konnten es kaum glauben, denn vor knapp einer Woche haben sie beide noch zusammen telefoniert. Diese traurige Nachricht hat uns den ganzen Tag begleitet.
    Zum Frühstück ist Kathy zu uns gestossen . Wir hatten keine Eile, denn so konnten wir auf elegante Weise dem grossen Pilgerstrom etwas ausweichen, auch dank den etwas kühleren Temperaturen. Diese letzte Etappe vor Santiago wollten wir einfach noch voll und ganz geniessen. Je näher wir dem Ziel kamen, desto mehr kamen auch eine gewisse Melancholie und zugleich auch Freude auf. Täglich auf dem Camino unterwegs zu sein hat einfach einen besonderen Esprit. Besonders nach einer Weile, wenn sich Körper, Geist und Seele dem Pilgern angepasst haben, dann, wenn das Gefühl entsteht, immer weiter laufen zu können, ohne Schmerzen und Blasen etc., spätestens dann braucht es einen besonderen Effort, den Camino für den Moment abzuschließen .
    So sind wir gegen den späteren Nachmittag in Santiago angekommen, glücklich und zufrieden, natürlich auch stolz. Immerhin haben wir ca. 280km zurückgelegt. Das Ankommen-Ritual auf dem Platz vor der Kathedrale musste natürlich zelebriert werden, mit Fotos, Selfies, und anderen Ausdrucksweisen der Freude. Es gibt hier nur glückliche Menschen, denn der Camino ermöglicht vielen, sich von belastenden Erfahrungen und schmerzvollen Erinnerungen zu befreien, sie loszulassen. Manche geben dem lautstark Ausdruck, für meine/unsere Begriffe oft etwas übertrieben, sodass, wüsste man es nicht anders, man sich eher in einem Fussballstadium denn auf dem Platz vor der Kathedrale von Santiago wähnen würde. Man verzeihe mir diese Bewertung! Für uns drei war klar, wir zelebrieren unsere Ankunft, indem wir mit unseren Muscheln darauf anstossen. Eine wunderbare Idee von Kathy. So sind wir nach dem Einchecken im Hotel in den wunderschönen Park Alameda gegangen, Claude besorgte eine feine Flasche Wein, und wir freuten uns gemeinsam und erinnerten uns an viele schöne Caminoereignisse. Siehe Fotos.
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