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  • Day 20

    San Carlos de Bariloche

    October 23, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 7 °C

    Nach einer weiteren langen Busfahrt am Dienstag (früher Beginn um 6 am Morgen mit mühsamem Umsteigen) erreichen wir gegen Mitternacht das weit bekannte "Bergsteigerdorf" San Carlos de Bariloche. Ungefähr so groß wie Innsbruck erleiden wir fast einen kleinen Kulturschock, endlich wieder in einer Stadt zu sein! Das Hostel ist, wie viele andere Gebäude im Ort, rustikal aus Holz - die Optik zieht sich durch, vom Gemeindeamt über Cafés und Bars... Geschäfte, die Bergsportartikel (sauteuer!!) verkaufen oder verleihen, gibts viele, jedoch macht das shoppen bei diesen Preisen und dem fehlenden Platz im Rucksack wenig Spaß (Franz kann aufatmen). Wofür Bariloche allerdings neben der unzähligen Freizeitmöglichkeiten wie Schi fahren, Wandern, Kayaking, Mountainbiken usw bekannt ist, ist seine Schokolade! Durch Zuwanderung aus Europa haben sich viele heimische Leckereien hier etabliert, die Schokolade allen voran als Vorzeigeschild. Im Schoko-Heaven bei dickflüssiger Trinkschokolade und Schokomousse-Torte lässt sich auch eine Erkältung meinerseits und das schlechte Wetter mit anhaltend kühlen Temperaturen leichter verkraften. Doch das herumwarten macht uns mürbe...

    Die Ski Saison hat hier erst vor etwa 2 Wochen geendet, man erkennt den guten Winter noch an der bis weit herunter reichenden, geschlossenen Schneedecke. Genau aus diesem Grund bleiben uns die coolsten Trekkingtouren, die wir geplant hätten, leider verwehrt. Wir finden keine Tourenski zum ausleihen, Seilverleih (für Gletscher) gibts auch keinen, die Hütten haben großteils noch nicht offen und insgesamt ist die Motivation, wieder tagelang durch hüfttiefen Schnee zu stapfen, und das auch noch bei ziemlich unbeständigem Wetter, eher gering. Wir wollten eigentlich auch klettern, aber nebst trockenem Wetter fehlen uns die Ausrüstung (fast alles ist ganz oder zumindest teilweise frei abzusichern) bzw Leute, die uns mitnehmen würden! Diverse Kontakte zu kletterwilligen Couchsurfern oder Freunde von Freunden versiegen in unergiebigen Whatsapp-Konversationen.
    Ganz so hatten wir uns das nicht vorgestellt... darum beschließen wir, nicht allzu lang hier zu verweilen, und uns schon bald auf den Weg nach Chile zu machen. Dort wollen wir uns ein Auto ausleihen und danach auch noch weiter in den Norden, in die Atacamawüste... oder vielleicht doch ein bisschen Urlaub vom Urlaub in der Karibik, 1 Woche all-inclusive? Mal schauen, was die Zeit bringt.

    Neben auskurieren gehen sich in Bariloche noch ein paar kleinere Wanderungen aus: in de Llao llao Nationalpark, ein kleines Paradies zwischen dichten Bäumen und Seen, und zum Refugio Frey- mitten in die allercoolsten Klettergebiete!! Als wir da oben dann auch noch ein paar Leute im Fels hängen sehen, überkommt uns doch ein bisschen der Neid ... 😊 Aber dafür gibts Sonne zum gemütlichen Beobachten, ein paar gute Gespräche mit den äußerst lässigen Hüttenwirten (ein paar Kletter-Dudes, suuuper gechillt) und wir begnügen und vorerst mit genauer Betrachtung der Topos. Ein bisschen Training für dieses Niveau würd uns eh nicht schaden... und wer weiß, vielleicht kommen wir ja einmal wieder 😉
    Die regnerische Zeit schlagen wir mit ein paar Walking Tours durch die City tot (weil sie uns in der Boulderhalle keinen Einlass gewährt haben- freies Klettern nur am Wochenende)- vor allem die Gourmet Tour durch verschiedene Geschäfte und Lokale gefällt mir. Und nach Degustation von verschiedenen Räucherköstlichkeiten (erster Räucherautomat importiert von einem Wiener), hausgebrautem Bier (es gibt über 40 Brauereien in Bariloche), den besten Empanadas, italienischen Nudeln, Eis und -na klar- Schokolade fallen wir vollgefressen ins Bett, bevor es am Freitag in der Früh per Bus weitergeht- nächste Destination: Chile!
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