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  • Day 30

    Pinguine!

    November 2, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 18 °C

    Unser Pinguintag!
    Nach Ausschlafen und dem Frühstück (ich habs wegen flauem Magen mal wieder sein lassen) gehts etwas verspätet los auf unsere Rundtour zu den besten Plätzen der Bucht: eine SAGENHAFTE Aussicht folgt der nächsten... nein, ehrlich! Eines muss man Señora Dita lassen: die Plätze, die sie empfohlen haben, sind wirklich schön! Das Auto erweist sich als absolut praktisch, denn trotz der sehr guten Busverbindungen kommt man halt doch nicht überall hin ohne eigenen fahrbaren Untersatz. Wir holpern also über Schotterstraßen zu einer Festungsruine, machen Picknick am Strand (wo wir von chilenischen Feiertags-Genießern fast zum Mitessen genötigt werden) und rollen schliesslich am Strand entlang zu einem der Boote, die uns näher zu den Pinguinen bringen werden.
    Alles läuft richtig smooth, die Preislimits, die uns unsere Gastgeberin eingeprägt hat, konnten wir einhalten - und eine spannende Tour vorbei an (leider recht wenigen) Magellan- und Humboldtpinguinen genießen. Der Bootsführer erklärt in schönstem chilenisch-schnellen Spanisch viel zu allem was wir sahen, und ich bin überrascht, wieviel ich mit meinen rudimentären Spanischkenntnissen (wahrscheinlich dadurch, dass ich Französisch spreche) verstehe. Nämlich eigentlich fast alles. Na gut, so viel hat er dann auch wieder nicht gesagt... aber dennoch :) Leider spreche ich immer noch richtig wenig und das vor allem in der Gegenwart und ohne Konjugationen... aber das Sprechen kann der Franz übernehmen, so sind wir eigentlich ein ganz gutes Team! Neben Pinguinen sehen wir noch verschiedene andere Vögel, einen Pelikan und Seelöwen, die sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen während sie sich gemütlich auf den Felsen aneinander kuscheln. Die Pinguinkolonien hier bestehen zu 80% aus Magellan-Pinguinen, nur 20% sind die vom Aussterben bedrohten Humboldt-Pinguine, die es anscheinend nur hier gibt. Lustig zu beobachten, wie diese kleinen (ich hätte sie mir irgendwie etwas größer erwartet) Vögel auf zwei Beinen gar nichtmal ungeschickt die Felsen rauf und runter watscheln, bevor sie unten ins Wasser springen und sich auf Fischfang begeben. Jeder dieser Pinguine isst mehrere Kilo Fisch am Tag, sie müssen sich also ranhalten, um den Hunger stillen zu können!
    Nach diesem Highlight gönnen wir uns noch ein Abschlussbier (für mich ein Cola) für unseren Chiloé-Besuch und lassen den Abend gemütlich in einer Bar ausklingen bevor wir uns zurück ins House of Horror begeben.

    Kurz zurück zum oben erwähnten Barbecue: die Chilenen scheinen ebenso wie die Argentinier große Fans von Barbecues zu sein. Dazu gehört dann auch vor allem eins: ein riesiger Berg Fleisch! Die paar Tomaten und Gurken dazu sind wohl mehr alibihalber oder als Deko dabei... Was noch dazu gehört, ist eine große Portion Gastfreundschaft. Man kann kaum in der Nähe sitzen, ohne auch eingeladen zu werden, mitzuessen. Es gibt meist mehr als reichlich, und eine Ablehnung wird nicht gern akzeptiert. In unserem Fall waren es zwei Brüder und die Frau von einem der zwei, die Menge an Fleisch wird wohl um die fünf Kilo gewesen sein (oder mehr. Für 3 Leute!!). Zubereitet wurde es - nein, nicht gegrillt, sondern frittiert, in einer Wok-ähnlichen Pfanne mit Öl, die in den Kohlen geparkt war. Das Fett wurde dann zum Frittieren der Würstchen noch mit Weißwein verfeinert, und wäre mit nicht immer noch so übel gewesen, hätte ich nur zu gern ein Würstchen probiert. Wir fühlten uns schon etwas schuldig, da wir wiederholt ablehnten, was sie uns mit einladender Mimik anboten (naja, Franz war da wohl kein guter Ansprechpartner), aber glücklicherweise opferte sich Alice beim dritten Angebot für einen Schweinebauch, und man konnte den dreien die Freude richtig anmerken. Wir quatschten ein wenig mit ihnen, Franz opferte sich schließlich zumindest für ein Schlücklein Weißwein und alles war wieder gut. Es wäre eigentlich richtig gemütlich gewesen, und hätten wir nicht noch die Pinguine auf unserem Fixplan gehabt, wären wir wahrscheinlich für den Rest des Tages hier versumpft!

    Am nächsten Tag brechen wir morgens auf, um Chiloé zu verlassen und zurück aufs Festland zu gelangen. Wegen des immer noch unsicheren Magens habe ich die Fischsuppe (Curanto) bis zum Schluss nicht probiert. In dem Moment find ichs aber gar nicht d´so schlimm, die Lust aufs Essen fehlt. Das Wetter, das uns am Vortag noch mit reichlich Sonnenschein bedacht hat, ist trist und grau mit dicken Regentropfen. Mal wieder. Eh schon nichts neues mehr.
    Wir wollen nochmal nach Puerto Varas, weil Alice das noch nicht gesehen hat, bevor wir am Abend das Auto in Puerto Montt zurückgeben und mit dem Bus nach Santiago auch das Regenwetter und die Kälte hinter uns lassen.
    Der graue Tag gestaltet sich unspektakulär, die Fährfahrt ist schnell vorbei, in Puerto Varas genießen wir nochmal guten Kaffee und Kuchen und Alice kann ihre geschundenen Bergschuhe (die ihr auf unserer Trekkingtour nasse Füße bereitet haben) gegen nagelneue eintauschen. Nachdem wir dann das Auto geräumt und unsere Rucksäcke wieder aufgezäumt haben, beschließenm wir das Ende unserer gemeinsamen Reise mit einem Pisco sour - ein sehr typisches Getränk hier, das uns im Bus vielleicht zu etwas mehr Schlaf verhilft...😇
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