Zweimal bis nach Feuerland

January 2018 - May 2024
An open-ended adventure by Nadja und Read more
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  • Day 104

    Iguazu-Wasserfälle, Dreiländereck

    May 13, 2018 in Brazil ⋅ ☀️ 22 °C

    Die Iguazu-Wasserfälle standen schon lange auf unserer Reiseliste. Zusätzlich erhielten wir vor Kurzem den Tipp den (zweit)größten Staudamm der Welt ganz in der Nähe anzuschauen. Gesagt, getan.
    Die Wasserfälle befinden sich an der Grenze zwischen Brasilien und Argentinien, der Staudamm wiederum an der Grenze zwischen Brasilien und Paraguay - also suchten wir uns zur Vereinfachung eine Unterkunft auf brasilianischer Seite. Und diese wurde unser bestes Airbnb-Erlebnis bisher! Unsere Gastgeber Salete und Claudio waren warmherzig und hilfsbereit. Sie fuhren uns im Auto zum Busbahnhof, zum Supermarkt, wir lernten am Muttertag die Familie kennen und durften mitessen. Alles ganz selbstverständlich für die beiden. Sie führen ein sehr ausführliches Gästebuch, auf das sie sehr stolz sind und scheinen einfach unglaublich gern Menschen im Haus zu haben.

    Direkt am ersten Tag machten wir eine Führung in und auf die Staudammanlage Itaipu, ein Gemeinschaftsprojekt von Brasilien und Paraguay. Bis vor wenigen Jahren war er der größte Staudamm der Welt (abgelöst von: na klar - China!). Er produziert aber nach wie vor täglich weltweit die meiste Energie, zehnmal mehr als das stärkste Atomkraftwerk Deutschlands. Er ist 8 km lang und staut einen See, der größer ist als New York. An seinem Bau arbeiteten in den 70er Jahren 40.000 Menschen, er deckt fast den gesamten Strombedarf Paraguays und 15% Brasiliens. Ja, es war sehr beeindruckend!

    Im krassen Gegensatz dazu die Iguazu-Wasserfälle, UNESCO Welterbe. In eine 700m lange Schlucht ergießen sich viele kleine und große Wasserfälle. Während wir durch subtropischen Regenwald von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt liefen, wurden wir von unzähligen Schmetterlingen umflattert und von frechen Nasenbären angebettelt. Wären nicht diese vielen Menschen gewesen, die für das beste Selfie an den schönsten Stellen Schlange standen, wäre es ein tolles Naturerlebnis gewesen. Aber beeindruckend war es allemal!
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  • Day 109

    Asunción

    May 18, 2018 in Paraguay ⋅ 🌬 18 °C

    Seit drei Tagen sind wir in der Hauptstadt Paraguays und das erste mal enttäuscht. Die Stadt ist laut und hässlich! Das Zentrum ist ein Geflecht aus Straßen, es gibt keinen zentralen Platz oder eine "echte" Sehenswürdigkeit. Neben dem Regierungspalast ein Slum, danach die Katedrale, dann verfallene koloniale Häuser, plötzlich ein Hochhaus.. eine eigenartige Anordnung. Die tatsächlich noch hübschen alten Häuser sind zugeparkt und von Elektrokabeln verhangen. An jeder Ecke stinkt es anders. Überall liegt Müll, die Straßen und Fußwege sind in schlechtem Zustand. Die Busfahrer fahren wie die Henker. Wir werden nicht warm mit dieser Stadt. Während wir durch die Straßen laufen, kommt uns immer wieder in den Kopf: "Könnte schön sein, ist es aber nicht." Und unter diesem Motto sind mir dann doch noch ein paar Fotos gelungen, Philipp hat die Kamera gleich gar nicht ausgepackt. Dafür haben wir heute ohne das Gefühl etwas zu verpassen einen Gammeltag im Hostel eingelegt, das war schon lange mal nötig. Morgen abend geht es weiter nach Bolivien, eine 20stündige Busfahrt erwartet uns.Read more

  • Day 114

    Sucre

    May 23, 2018 in Bolivia ⋅ 🌧 18 °C

    Über Santa Cruz de la Sierra sind wir nach Bolivien eingereist. Die Busfahrt von Asunción war abenteuerlich, der Bus war wahrscheinlich älter als wir beide zusammen. In Santa Cruz war es uns gleich zu laut und mit Abgasen verpestet, da haben wir nach der ersten Nacht direkt einen Bus nach Sucre genommen. Morgens um sieben sind wir nach einer kurvenreichen und schlafarmen Nacht am Busbahnhof ausgestiegen und es war arschkalt! Klar, wir sind über Nacht auf 2800m Höhe gefahren. Im Hostel durften wir schon einchecken und frühstücken und haben herausgefunden, dass es ungewöhnlich kalt war. Die nächsten Tage wurde es dann auch etwas wärmer während wir uns die herrliche Innenstadt, die zum UNESCO Kulturerbe erklärt wurde, angeschaut haben. Die Häuser waren super erhalten, die Plätze gepflegt, die Kirchen herrlich, aber die Straßen brechend voll. Wir sind mal wieder in eine Stadtfeier mit Paraden und Umzügen gestolpert. Aber es hatte etwas, dieses bunte Treiben.
    An die Höhe haben wir uns Tag für Tag ein bisschen mehr gewöhnt, aber den ersten Kirchturm haben wir nur japsend erklommen. Erschwerend hinzu kamen die Abgase, die in den engen Gassen fest hingen. Die vielen alten Busse und Autos haben von weiß bis schwarz alles ausgespuckt, uns brannten Augen und Lungen. Der alte Friedhof war uns da eine willkommene autofreie Zone.

    Was wir hier deutlich merken: alles ist preiswerter. Mittagessen im alten Markt - 1,20€, Abendessen im Restaurant - 4,50€, eine Busfahrt - 0,25€. Wir haben nicht einmal gekocht in den vier Tagen und es sehr genossen.
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  • Day 117

    Potosí

    May 26, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 2 °C

    Von 2800m Höhe in Sucre arbeiteten wir uns zur Aklimatisierung auf stattliche 4000m nach Potosí vor. Dort war es ganz schön kalt! Heizungen gibt es in Bolivien kaum, zu teuer. Unser Hostel hatte mit einer Heizung geworben, die war aber "vorübergehend außer Betrieb" und "wurde gerade repariert" - ja nee, ist klar. Wir haben mit unseren Daunenschlafsäcken unter den dicken Decken des Hostels geschlafen und uns tagsüber in der Sonne aufgewärmt. Die Stadt hat einen hübschen alten Kern im Kolonialstil und 36(!) barocke und noch zahlreiche andere Kirchen und Klöster (während der Besiedlungsgeschichte wollte scheinbar jeder Orden ein eigenes Gotteshaus bauen). Das eigentliche Highlight des Ortes aber sind die Silber- und Zinnminen, die der Stadt ehemals zu großem Reichtum verholfen haben. Heute wirft der Berg wohl nicht mehr so viel ab, dafür gibt es geführte Touren in die Bergwerke. Philipp hat direkt am ersten Tag eine mitgemacht, ich hatte mich mit der Höhenluft noch nicht so arrangiert und bin im Hostel geblieben. Zu Beginn der Tour wurden auf dem Markt Geschenke für die Bergarbeiter gekauft - Alkohol, Kokablätter oder Dynamit. Damit ging es zur Mine, wo noch heute nach "traditioneller Weise" gearbeitet wird, also von Hand. Strom ist einfach zu teuer. Die Bergarbeiter haben kaum Schutzkleidung und eine sehr geringe Lebenserwartung. In der Mine arbeiten auch viele Kinder, hier steht der Ertrag vor dem Gesetz.

    Leider hingen auch in Potosí die Abgase der uralten Autos und Busse in den engen Gassen fest. Wir wussten oft nicht, ob der Kopfschmerz und der Druck auf der Lunge von der Höhe oder den Abgasen kamen. Unsere Vorfreude auf unseren nächsten Stop wuchs. Und die auf die Berge noch viel mehr.
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  • Day 120

    Salar de Uyuni - die Salzwüste

    May 29, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 -1 °C

    Wir hatten schon von vielen Reisenden gehört, dass es sich lohnt eine der geführten Jeep-Touren in die Salzwüste bei Uyuni zu machen. Also haben wir nicht lang gefackelt, ein paar Agenturen verglichen und eine 3 Tagestour gebucht. Diese fanden wir mit 100€ für Vollverpflegung, 2 Übernachtungen und nur 6 Personen im Jeep äußerst günstig. Und es wurde noch schöner, als wir dachten! Vom Friedhof der ehemaligen Salztransportzüge ging es in die Salzwüste. Unendliche weiße Weiten, nur unterbrochen von anderen Jeeps und einigen Inseln aus Gestein. Wir hatten Glück zur Trockenzeit zu reisen, so konnten wir die Wüste komplett durchqueren und auch aussteigen und auf dem trockenen Salz spazieren. Der Hintergrund eignet sich hervorragend für Blödelfotos, da die Kamera keinen Fernpunkt zum Fokussieren findet. Ein sehr schöner erster Tag endete in einer bitterkalten Unterkunft, deren Wände mit Salz verkleidet waren.Read more

  • Day 121

    Jeeptour Tag 2

    May 30, 2018 in Bolivia

    Am 2. Tag der Tour fuhren wir hunderte Kilometer durch die spektakuläre Landschaft südlich der Salzwüste. Vulkane, Seen und wüstenähnliche Abschnitte wechselten sich ab. In den schwefelhaltigen Seen Flamingos, in den erkalteten Lavaformationen Chinchillas.. die Natur hat hier einiges aufgeboten für uns. Wir waren verzaubert. Geschlafen haben wir an der Laguna Colorada, einem See, der durch sein Bor- und Jodvorkommen weiß und rostrot in der Abendsonne strahlte.Read more

  • Day 122

    Jeep-Tour 3. Tag

    May 31, 2018 in Bolivia ⋅ 🌙 0 °C

    Nach einer frostigen Nacht auf über 4000m Höhe sind wir um vier Uhr früh aufgestanden um den Sonnenaufgang an den heißen Quellen sehen zu können und vor allem um die Hälfte der Jeep-Insassen pünktlich an der chilenischen Grenze abzusetzen. Sie hatten einen Transfer in die Atacama-Wüste gebucht. Danach ging es für uns mit viel Platz im Jeep zurück durch den Nationalpark zum Ausgangsort Uyuni. Unterwegs immer wieder Seen, Vulkane, Lamas, Steine... Die Tour war herrlich! Wir waren sehr beeindruckt von der Weite und der Vielfalt der Landschaft. Auch wenn die Jeepfahrer gern mal abseits der Straßen fahren und damit nicht unbedingt Rücksicht auf die karge Vegetation nehmen, findet man hier immer noch unberührte Natur.Read more

  • Day 135

    La Paz und die Berge

    June 13, 2018 in Bolivia ⋅ ⛅ 10 °C

    Von Uyuni zogen wir weiter in die große und hoch gelegene Stadt La Paz. Wie groß sie tatsächlich ist, hatten wir aber nicht erwartet. Sie erstreckt sich von ca. 3400m bis 4100m Höhe über mehrere Berge und Täler, das Ende sieht man nur, wenn man aus der Stadt heraus fährt. Und sie wächst und wächst und wächst.. Seit ein paar Jahren gibt es hier ein Seilbahnsystem, mit dem man über die Stadt fahren kann, die Ausblicke sind beeindruckend! Leider sind uns durch die Plastikscheiben keine guten Fotos gelungen.
    Wir sind nun schon eine ganze Weile in La Paz und haben einiges erlebt. Philipp ist die berühmte "Straße des Todes" (Death Road) mit dem Mountainbike nach unten gefahren. Früher sind auf dieser Straße viele Autofahrer verunglückt, daher hat sie ihren Namen. Heute gibt es eine andere Straße und sie wird nur noch von wenigen Autos befahren. Wir haben das hier berühmte Frauen-Wrestling der "Cholitas" gesehen - die Frauen, die vom Land in die Stadt eingewandert sind und traditionell sieben Röcke übereinander und einen englischen Hut tragen. Bis vor einigen Jahren gab es kein Gesetz, das den Mörder einer Frau verurteilte und die Cholitas demonstrierten mit ihren Kämpfen, dass sie durchaus in der Lage sind sich zu verteidigen. Heute gibt es Gesetze und das Spektakel wird zum Vergnügen fortgeführt.
    Von La Paz aus sind wir auch mal wieder ein paar Tage wandern gefahren - den Takesi-Trek. Eine alte Inkastraße durch die Berge. Wir waren sehr beeindruckt was für eine stabile Konstruktion die Inkas vor hunderten von Jahren über einen Pass auf 4800m Höhe bis hinunter in den Regenwald gebaut haben. Zurück in La Paz mussten wir ins Krankenhaus, weil Philipp sich eine Lebensmittelvergiftung eingefangen hatte und nach einer Nacht auf dem Klo völlig dehydriert war. Nach einer Infusion und ein paar darmberuhigenden Medikamenten ging es ihm aber besser und ich durfte ihn wieder mitnehmen. Da es währenddessen in den Bergen, in die wir zum Wandern aufbrechen wollten, ungewöhnlich viel geschneit hatte, haben wir beschlossen nach Peru weiter zu fahren. Dort scheint die Schneegrenze im Moment etwas höher zu sein als hier.
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  • Day 143

    Cusco, Peru

    June 21, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 16 °C

    Die Weltkulturerbe-Stadt Cusco wollten wir uns unbedingt ansehen. Also ging es mit dem Nachtbus von La Paz aus direkt in diese schöne Stadt. Philipp hatte eine schöne Unterkunft am Rand der historischen Altstadt für uns gefunden, nur zwei vermietete Zimmer und tatsächlich recht ruhig gelegen. Von hier aus erkundeten wir die Altstadt, zahlreiche Kathedralen, das Inkamuseum und schauten Fußballspiele der WM. Die Preise waren ähnlich günstig wie in Bolivien, so dass wir uns eigentlich täglich ein Essen im Restaurant (oder für Philipp bei McDonalds) leisteten. Auf einem Spaziergang entdeckten wir zufällig ein kleines Café mit deutschen Wurzeln, es gab Käsekuchen, leckersten Gulasch und schwäbischen Kartoffelsalat und wir waren oft zu Gast. Außerdem trafen wir ein Leipziger Pärchen - Theresa und Zille. Mit den beiden schauten wir Fußball, spielten Karten und konnten mal wieder ausgiebig zu viert sächseln. Ein großes Highlight für uns war der Tagesausflug ins "Heilige Tal" der Inkas. Jenes Tal, an dessen Ende Machu Pichu steht. Dass wir uns die Touristen-Abzocke Machu Pichu nicht anschauen wollten, hatten wir schon lang beschlossen. Aber im Tal gibt es unzählige andere spannende Inkastätten, das wollten wir gern sehen. Und statt Machu Pichu stand eine andere, wenig besuchte Inkastätte an, die man nur laufend (nicht mit dem Zug für 200 Dollar pro Person!) erreichen kann: Choquequirao.Read more

  • Day 150

    Choquequirao

    June 28, 2018 in Peru

    Choquequirao ist im Moment noch die kleine unbekannte Schwester von Machu Pichu. Schwierig und nur zu Fuß zu erreichen liegt sie auf 3300m Höhe hinter den Bergen. Ein anstrengender 1500m Abstieg gefolgt von einem Aufstieg um selbige Höhenmeter lag vor uns. Wir hatten im Internet ausgiebig recherchiert wie viele Tage und wie viele Lebensmittel wir brauchen würden und zogen frohen Mutes los. Die Busfahrt in das Tal war grenzwertig kurvenreich, mir war das erste mal schlecht beim Fahren. Um zum Start des Weges zu kommen, mussten wir dann nochmal knapp eine Stunde Taxi fahren. Und dann ging es endlich wieder in die Berge! Es war viel wärmer, als wir dachten. Und viel steiler, als ich dachte. Den Hinweg streckten wir auf drei Tage statt wie geplant auf zwei - es ist herrlich Zeit zu haben. Wir schlugen unser "Basislager" in einem kleinen Dörfchen kurz vor Choquequirao auf und schauten am nächsten Tag erstmal das letzte schlechte Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft in der bescheidenen Hütte unserer Gastgeber, zusammen mit Meerschweinchen, Hühnern und Katz. Den ganzen nächsten Tag nahmen wir uns für die Ausgrabungsstätte Zeit. Es war beeindruckend! Bisher ist nur ein Bruchteil rekonstruiert, und dieser ist bereits riesig. Sollte irgendwann alles ausgegraben und rekonstruiert sein, ist Choquequirao größer als Machu Pichu. Die Strapazen des Weges haben sich definitiv gelohnt und wir sind sehr froh dies als Alternative gewählt zu haben. Auf dem Rückweg sprachen wir zwei der zahlreichen Mulitreiber an, mieteten einen Muli für die Rucksäcke und ein Pferd zum abwechselnden Reiten für den Aufstieg und schafften den ganzen Weg bis zum frühen Nachmittag und die Rückreise nach Cusco noch am selben Tag. Da waren wir schon ein bisschen stolz, zumal es sehr heiß war. Abends gab es zur Belohnung einen Gulasch.Read more