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  • Day 10

    São Miguel – Insel Nr. 4

    May 23, 2023 in Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

    Wieso muss die Zeit im Urlaub immer so schnell vergehen? Gefühlt sind wir erst auf Faial gelandet und nun müssen wir diese traumhafte Insel schon wieder verlassen. Ohne Zweifel haben wir mit der Unterkunft und all unseren selbstzusammengestellten Tagesprogrammen das für uns Optimale herausgeholt. Es war abenteuerlustig und entspannend zugleich. Wir haben quasi jeden Teil der Insel kennengelernt und uns die letzten Tage sogar ohne Navi auf der Insel zurechtgefunden. Phasenweise fühlte es sich wie unser „zu Hause“ an und im nächsten Moment doch wieder so neu. Wir sind einfach nur glücklich gemeinsam diese Reiseerfahrung gemacht zu haben und empfehlen allen die Insel Faial!
    Doch bevor es für uns auf die letzte Insel unseres Inselhoppings auf den Azoren ging, mussten wir noch unseren Mietwagen zumindest einmal kurz abkärchern, denn durch unsere manchmal sehr waghalsigen und mehr als staubigen Strecken, hatte es diese kleine Wascheinheit mehr als nötig. Wahrscheinlich hätten wir es auch dreckig abgeben können, aber sicher ist sicher. Wir wollten unnötige Reinigungskosten und Ärger mit der Vermietung vermeiden. Tatsächlich haben wir mit unserem Rent a car auf Faial durchweg positive Erfahrungen machen können. So musste nicht mal eine Kaution hinterlegt werden, Geschweige gab es Probleme mit der Visa Karte oder uns wurde eine viel zu teure Zusatzversicherung auf gequatscht. Liebe Autovermietung in Kroatien – ihr könnt euch echt gleich mehrere Scheiben davon abschneiden!
    Dann gaben wir fix unser Gepäck ab und warteten sehnsüchtig auf unsere nächste Propellermaschine. Einmal waren wir damit ja schon geflogen und waren erstaunt, wie klein die Flieger sind. Doch scheinbar war die Maschine vom letzten Mal immer noch nicht das kleinste Modell, denn nun saßen wir plötzlich in einem Propellerflieger mit gerade mal rund 35 Passagieren + einer Stewardess. Da bekommt man erst mal ein mulmiges Gefühl. Also wenn man so etwas zuvor noch nie geflogen ist. Aber Gott sei Dank, gerade mal ca. 1 h später landeten wir auf Sao Miguel.
    Auch hier ist der Flughafen im Vergleich zum BER, München, Frankfurt und Co. echt ein „Witz“. Was natürlich nicht bedeutet, dass er dadurch unbedingt schlechter ist. Was jedoch auch hier gleich ist, wie bei allen anderen, man wird direkt von zahlreichen Autovermietungen empfangen. Und alle bieten einem natürlich das allerbeste Angebot an. Doch Füchse wie wir beide mittlerweile sind, haben wir wieder Mr. Google gefragt und eine sehr gute (hofften wir zu diesem Zeitpunkt zumindest) Vermietung gefunden. Diese lag am Ende des Flughafens. Also so richtig am Ende. Außerhalb des offiziellen Flughafengeländes stand ein kleines Häuschen mit einem ebenso kleinen Mann. Dieser nahm gerade ein Auto in Empfang. Lediglich den Tankstand ließ er ab und dann konnten die beiden Touris zum Flughafen gehen. Direkt fragten wir, ob es denn bis Samstag früh noch ein Auto für uns gäbe. Er zog sein Handy heraus, tippte unsere Wunschdaten ein und zeigte uns die Optionen. Zuerst fiel uns auf, dass er insgesamt mind. 80 € günstiger, als die Vermietungen im Flughafen war. Dann meinte er noch, dass keine Kaution nötig sei, es ihm bei der Abgabe nur um den Tankstand ginge und sonst nichts weiter. Eric und ich schauten uns erst mal miss gläubig an. Das klingt doch alles zu Schön um wahr zu sein. Oder doch nicht? Letztlich ließen wir unseren Bauch entscheiden und der sagte: „Geht das Risiko ein.“ Als wir dem Angebot zusagten, hörten wir den Vermieter nur noch kurz sagen, dass er in 10 min wieder da ist und uns unser Auto bringt. Plötzlich standen wir da. Ganz alleine auf diesem leeren Parkplatz vor dem Rent a car. Niemand anderes war hier. Nachdem die 10 min um wahren und wir immer noch alleine dort standen, hatten wir langsam schon die Befürchtung, dass das alles wirklich nur ein Betrug war und wir nicht nur Zeit sondern auch Nerven verloren haben. Aber dann, nach weiteren 5 bis 10 min kam er in einem anderen Auto angefahren. Dann hieß es aber auf einmal, dass wir in sein Auto einsteigen sollen, mit all unserem Gepäck und er uns zu unserem eigentlichen Auto bringt. Alles sehr merkwürdig. Doch was blieb uns anderes übrig? So stiegen wir mit all unserem Hab und Gut in das Auto und vertrauten dem kleinen, überaus netten Mann. Ca. 20 min fuhren wir mit ihm immer weiter in die Stadt hinein. Die Autos wurden mehr, die Parkplätze immer weniger und der Trubel & Stress der Stadt waren sofort zu spüren. Das nenne ich Kontrastprogramm zu unseren bisherigen Inseln Terceira, Faial und Pico. Als wir dann vor einer Garage ankamen, er das Tor öffnete und wir hineinfuhren, wurde mir nochmal kurz mulmig. Es hatte leichte Züge von einem schlechten Tatort. Zwei Touris, die nur ein Auto mieten wollten, werden verschleppt und nie wieder gefunden. (Spaß beiseite) Tatsächlich ging dann alles, wie von ihm versprochen super einfach und ehe wir uns versahen, fuhren wir mit unserem neuen Wegbegleiter, einem Opel Corsa, Richtung unserer letzten Unterkunft in Villa Franca do Campo. Was auf dem Weg dorthin sofort auffiel, hier gibt es bedeutend weniger Kühe, dafür umso mehr Autos. Auch wirkt alles so, als sei es für den Tourismus ausgebaut. Ein großer Highway verbindet die wichtigsten Städte miteinander und sogar Ampeln gibt es hier! (Auf Faial hatten wir auf der ganzen Insel nur zwei Stück gesehen gehabt).
    Nach gut 30 min fahrt erreichten wir auch schon unser Domizil für die letzten 4 Nächte. Typisch für unsere Rundreisen ist, dass die letzte Unterkunft immer nochmal ein richtiger Kracher ist. Und ja, was soll ich sagen. Viel besser hätte es uns wahrlich nicht treffen können. (Wobei wir mit den anderen beiden Unterkünften ja auch sehr viel Glück hatten) Unser Bett-Pico Blick wurde von einem Bett-Ilhéu de Vila Blick und einem Bad-Ilhéu de Vila Blick abgelöst. Meeresrauschen inklusive. Keine hohe Luftfeuchtigkeit. Kein unangenehmer Geruch. Eine den Rücken anpassende Matratze, und und und. Ich war hin und weg und schockverliebt. Was für ein phänomenaler Abschluss!
    Unser Abendbrot nahmen wir in einem kleinen und mehr als unscheinbaren „Foodtruck“ ein. Dieser wurde uns mal wieder, wer hätte es gedacht, von Mr. Google empfohlen und war fußläufig von unserer Unterkunft nur 7 min entfernt. Perfekt. Preis-Leistung top und der Geschmack! Bombastisch. Da uns die Mitarbeiterin mit ihrer super lieben und fast schon tollpatschigen Art und auch vom Aussehen etwas an Sanny (Brumby) erinnerte, wurde der Imbiss schnell zu „Sanny’s“ von uns umbenannt. Nach dem Essen kauften wir den Foodtruck in Hinsicht auf Gatao Weindosen leer (sogar eine, die als „Deko“ ganz oben auf dem Regal stand, wurde uns verkauft). Zu unserer Verteidigung, bereits alle kleinen Tante-Emma-Läden hatten schon zu und wir wollten noch entspannt am Strand sitzen und ein, zwei „Gläser“ Wein genießen.
    So ließen wir mit drei Gatao Weindosen den ersten von insgesamt vier Nächten auf São Miguel mit einem herrlichen und romantischen Sonnenuntergang zu Ende gehen.
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