Satellite
Show on map
  • Day 11

    Furnas und die mittlere Nordküste

    May 24, 2023 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Die erste Nacht mit Meeresrauschen als Einschlafhilfe war einfach nur sensationell. Auch das Aufwachen und anschließende Zähneputzen mit Blick auf das Meer. Grandios. Me(h)er geht definitiv nicht. Nicht zu vergessen unser exzellentes Frühstück (was wieder eine Stunde dauerte, da ich einfach jede einzelne Minute genieße – nicht zur Freude von Eric :D) mit ebenso herrlichen Blick. Großartig. Ihr merkt schon, ich liebe diese Unterkunft einfach.
    Genauso sehr liebe ich auch Wal- und Delfintouren. Und wer meine bisherigen Beiträge aufmerksam gelesen hat, der weiß, dass uns bei unserer Tour auf Faial „nur“ Pottwale vor die Linse gekommen sind. Dabei wollten wir so sehnlichst Delfine in freier Natur sehen. Und alle, wirklich alle, die hier eine Tour gemacht hatten, bekamen auch welche zu Gesicht, außer wir. Deshalb dachten wir uns, wenn schon nur 10 min zu Fuß von unserer Unterkunft ein kleiner Hafen mit solchen Touren ist, probieren wir unser Glück und vielleicht können wir noch zwei Tickets für morgen oder spätestens Freitag ergattern. Außerdem haben wir durch unseren selbstorganisierten Pico Trip und dem Sparen beim Mietwagen einen guten Puffer, um nochmal unser Delfin-Glück herauszufordern. Also schnurstracks zum Veranstalter und am Counter nachgefragt. … Yes. Noch genau zwei Tickets waren für eine Tour am Freitagnachmittag noch frei. Also schlugen wir direkt zu und buchten.
    Doch so weit sind wir jetzt noch nicht. Erst mal haben wir noch zwei ganze Tage auf São Miguel vor uns.
    Für unseren ersten Tag nahmen wir uns die nähere Umgebung vor. So fuhren wir geradewegs Richtung Furnas. Hier erwartete uns gleich am Anfang ein toller See, mit einer schön angelegten Garten- und Parkanlage sowie einer alten, historischen Kirche und lustigerweise auch Gandalf (siehe Bild).
    Vor allem hier auf São Miguel merkten wir aber schnell, dass wir uns richtig glücklich schätzen können, dass wir auf keine Ferien oder Tourihochzeiten angewiesen sind, denn dank unserer Out of Season Buchung war alles nur „mäßig“ voll und wir bekamen mit Leichtigkeit einen Parkplatz und mussten bei den Sehenswürdigkeiten kein Gedränge oder Geschubse aushalten. Klar, alleine ist man hier auf Sao Miguel keineswegs mehr (wirklich kein Vergleich zu den drei Inseln zuvor) aber es lässt sich noch gut aushalten. Eher weniger gut aushalten ließ es sich bei den heißen Quellen mitten in Furnas (in Hinblick auf den Geruch). Das letzte Mal vor gut 6 Jahren bekam meine Nase diesen doch mehr als gewöhnungsbedürftigen Geruch zu riechen. Die Rede ist ganz klar von Schwefel. Wie auf den Bildern unschwer zu erkennen, brodelt es in Furnas und zwar gewaltig. Leider mit dem blöden Nebeneffekt, das gut ein Viertel der Stadt nach faulen Eiern riecht. Jedoch sollte man unbedingt diesen Ort besuchen, denn fast nirgendwo anders auf der Welt bekommt man sowas zu sehen. Aber mehr als 20 min konnten und wollten wir uns dort auch nicht aufhalten. Deshalb erkundeten wir weiter den Ort zu Fuß und schlenderten durch einen herrlich angelegten Park mit einer Vielzahl von Blumen, heißen Quellen und einem wunderschönen selbstangelegten Wasserfall. Tatsächlich waren wir hier auch fast für uns alleine, denn scheinbar wird der Garten von den großen Reisegruppen nicht angefahren. In unseren Augen sollte man diesen aber unbedingt besucht haben. Zur späten Mittagszeit genossen wir einen super leckeren Burger im Tony’s. Während wir dort saßen und aßen, regnete es plötzlich in Strömen. Doch als wir fertig waren, wieder strahlender Sonnenschein mit Wolkenmix. Das gute Wetter wollten wir nutzen, also schauten wir in unserer schlauen App, die uns der nette kleine Mann der Autovermietung empfohlen hatte (Spot Azores), nach. Hier sieht man verschiedene Orte auf den Azoren in Echtzeit, um dann zu entscheiden, wohin man am besten fahren könnte. Wirklich ein super Gadget diese App! Danke für den Tipp. So entschieden wir uns auch sehr schnell für die mittlere Nordküste der Insel. Endlich wurde es wieder etwas ursprünglicher und natürlicher. Zu unserer Freude waren wir auf einmal ganz alleine an der rauen Küste mit unglaublich schönen Ausblicken. Hier konnten wir einfach die Ruhe bzw. das Meeresrauschen genießen und in die gefühlt unendliche Weite des Ozeans schauen. Erholung pur bei einer tollen Meeresluft!
    Doch frische Meeresluft macht ja bekanntlich hungrig, so brauchten wir beide uns nur anschauen und entschieden uns zum zweiten Mal hintereinander für unser „Sanny’s“ mit abschließendem Absacker an unserer schönen kleinen Sandstrandbucht. Auch dieses Mal meinte es der Sonnenuntergang wieder gut mit uns. Danke – ihr traumhaften Azoren, dass ihr mit dem Wetter so gütig zu uns seid!
    Read more