Satellite
Show on map
  • Day 8

    Ein Katzensprung bis nach Mestre/Venedig

    July 13, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 30 °C

    Heute steht eine „großartige“ Tour an. Es ist die bisher längste Etappe, die ich mir gelegt habe - 124 km. Demnach ging um 6:30 Uhr der Wecker und ich versuche zügig loszukommen. In aller Aufregung vergesse ich für die Übernachtung zu bezahlen und kontaktiere unterwegs den Campingplatz. Zum Glück waren die Damen sehr nett und haben mir die Rechnung via Mail zugesendet 😌.

    Die Strecke zieht sich wahnsinnig, es wird immer wärmer und dazu kommt noch, dass meine Navigationsapp gerne mal verrückte Routen vorschlägt. Das ist mir in den letzen Tagen schon mehrmals aufgefallen, hat hier aber noch keine Erwähnung gefunden. Jedenfalls leitet mich die App auf eine wahnsinnig steile Straße zu einem Dorf hoch, wo im Prinzip nichts außer eine Kirche ist. Vermutlich hat ein früherer Nutzer diese Kirche als Highlight markiert und seit dem schlägt die App vor hier doch mal lang zu fahren. Naja was soll’s. Es geht auf der anderen Seite wieder runter- immerhin etwas. Ich habe manchmal das Gefühl, dass bei der Kalkulation der Route, die Höhenmeter und Steigungen keine Rolle spielen.

    Nach dieser Tortur halte ich gegen 9:45 Uhr in monteforte d‘alpone und hole hier mein Frühstück nach. Ein kleines schönes Café. Draußen sitzen bereits zahlreiche ältere Herren und trinken Wein, es könnte schlechter sein! Ich werde für einen Moment begutachtet, das kenne ich jedoch bereits und gebe meine Bestellung auf. Nach einem Orangensaft, Cappuccino und einem Stück Gebäck geht die Reise weiter.

    Auf dem Weg nach Mestre, komme ich durch zahlreiche kleine Ortschaften. Schade, dass ich nicht von Anfang darauf gekommen bin, die Kirchtürme und Ave Marias zu zählen. Vermutlich aber auch besser so, denn es sind wahnsinnig viele 😂.

    Gegen Mittag muss ich eine Pause einlegen, die Sonne knallt wie verrückt und ich brauche unbedingt etwas richtiges zu essen. Da kommt die Pizzeria um die Ecke ganz gelegen. Ich nehme Platz und die junge Kellnerin erzählt mir, dass es heute nur Pasta gibt. Auch gut!! Dazu gibts zwei Radler, das erste war nämlich direkt weg 🤣. Im Restaurant werde ich noch von einem Gast auf mein Fahrrad angesprochen. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt mir, dass er selbst auch gerne Rad fährt und ein Gravel Bike fährt. Ich verabschiede mich dankend und lasse noch meine Wasserflaschen ausfüllen. Dann muss es weitergehen.

    An diesem Tag macht die Sonne wirklich keinen Spaß. 20 km vor Mestre muss ich nochmal länger halt machen. Ich finde einen schattigen Platz in einem alten Stadtmauertor. Die anstrenge Fahrt ist mir ins Gesicht gezeichnet und davon will ich ein Bild machen. Es kommt ein Herr vorbei , er hat gesehen, dass ich fertig bin und dort Pause mache. Er reicht mir eine eiskalte Flasche Sprudel, die auch auf dem Bild zu sehen ist. Der Mann spricht leider kein Englisch aber meine Dankbarkeit hat er trotzdem erkennen können, da bin ich mir sicher.

    In Mestre gab es dann die schon zum Mittag angedachte Pizza. Gefühlt hatte zu meiner Ankunftszeit leider jede gute Pizzeria geschlossen. Ich entschließe mich eine Stunde zu warten, weil der angepeilte Pizzaladen eine sehr gute Bewertung hat. Das Warten hat sich auch gelohnt. Vor lauter Hunger bestelle ich gleich zwei Pizzen - ein Teil davon wird es am nächsten Tag wohl zum
    Frühstück geben 😝. Das war lecker!!

    Mit vollem Magen geht es zum Camping-Platz. Ich baue mein Zelt auf und freue mich auf eine schöne Dusche. Da ich ziemlich fertig bin, gehe ich früh schlafen. Ich merke, dass die Anstrengung auch Auswirkungen auf den Gemütszustand hat. Alleine reisen ist definitiv etwas anderes und man muss sich jedes Mal motivieren weiterzumachen. An dieser Stelle will ich auch nochmal ein Dankeschön an Freunde und Familie ausrichten, die dazu beitragen, meine Motivation aufrecht zu erhalten 🥰.

    Ein Busticket nach Venedig habe ich mir bereits bei der Anmeldung am Campingplatz geben lassen. Ich gehe früh schlafen, um den ersten bzw. zweiten Part der Reise mit Bus anzutreten. In Venedig kommt man mit Fahrrad nämlich nicht rein und darf schön Strafe zahlen, falls man es doch macht. Darauf möchte ich verzichten.

    ✌🏻
    Read more