Kroatien 2022

July 2022
Am 06.07 starte ich meine Reise mit dem Rad. Zunächst geht es mit dem Zug nach München und von dort aus mit dem Rad weiter.
Das erste große Ziel ist die Überquerung der Alpen. Anschließend soll Pula erreicht werden.
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  • Day 1

    Starnberger See - Der Anfang ist gemacht

    July 6, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    Gemeinsam mit meinem Mitbewohner Maxi habe ich heute morgen das Fahrrad plus Gepäck aus dem dritten Stock herunter getragen. Mit „Sack, Pack und Rad“ ging es dann erstmal noch ins Büro zur Übergabe meiner Aufgaben für die nächsten drei Wochen.

    Um kurz nach eins geht es mit dem Rad zum Hauptbahnhof, ich kann es kaum abwarten in den Zug zu steigen und zum ersten Mal München zu sehen. So weit so gut! Natürlich macht die die deutsche Bahn das was sie immer macht und ich komme gut eine Stunde zu spät um kurz vor 8 in München. Meine Back-Up Übernachtungsmöglichkeit fällt auch mehr oder weniger ins Wasser also halte ich mich an meinen ursprünglichen Plan und fahre zum Camping Platz am Starnberger See.

    Somit sind die ersten 43 km im Kasten und ich darf bei Dunkelheit mein Zelt aufbauen. Da ich mich beeilen musste habe ich heute nur wenige Bilder schießen können. Morgen wird es mehr Zeit dafür geben!

    Gute Nacht 😴!
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  • Day 2

    Zum Anton nach Tirol😝

    July 7, 2022 in Austria ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute standen 80 km auf dem Plan. Da die Wettervorhersage nicht wirklich in meine Karten spielt, bin ich früh los gefahren, um in den ersten Stunden vom Regen verschont zu bleiben.

    Die Voralpen haben mir heute schon mal einen guten Vorgeschmack geboten, auf das was mich in den nächsten Tagen erwartet. Zudem hat mich meine Navigationsapp Komoot heute mehrmals auf Pfade gelockt , die mit dem ganzen Gepäck unmöglich zu bezwingen waren. Ich sage tschüss zu den „Gravel-Modus“ und freue mich auf hoffentlich machbare Rennrad-Routen.

    Jedenfalls hat mich der Regen nach ca. 3 Stunden Fahrt und ungewollten Stops eingeholt. Ich musste ein paar mal Unterschlupf in einem Sägewerk und unter Bäumen suchen. Als drittes hat mir eine schöne Käse-Alm Unterschlupf geboten mit einer sehr netten Bedingung. Es gab lecker Brotzeit und sehr nette Gespräche. Am Ende gab es sogar noch ein Stück Käse, Breze und „Murmeltieröl“ auf die Hand. Ich hatte dort wirklich eine schöne Zeit und bin sehr dankbar für die tolle Gastfreundschaft.

    Nach dem Halt auf der Alm ging es weiter zum Achensee, wo sich auch mein Camping Platz befindet. Ich komme im Trocknen an und kann mein Zelt entspannt aufbauen. Gegenüber befindet sich eine Gastwirtschaft und ich kann nicht nein sagen dort zu essen. Zudem war es eine Empfehlung von der lieben Alm-Dame. Der Hunger ist jetzt vorerst gestillt und meine Finger tun vom Tippen weh😜.

    Für heute bin ich raus, morgen gehts weiter nach Innsbruck.

    ✌🏻
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  • Day 3

    Das beste draus machen!

    July 8, 2022 in Austria ⋅ ⛅ 21 °C

    Vom Sommer war bisher noch nicht viel zu sehen. Es regnet am Morgen und ich muss ein passendes Zeitfenster finden, um das Zelt abzubauen. Aber first things first - Frühstück. Zum Glück gab es beim Restaurant neben an eine Überdachung und so früh am Morgen war noch niemand da, wodurch ich entspannt frühstücken konnte. Ein Pärchen aus England hat das mitbekommen und hat gefragt, ob sie sich dazugesellen dürfen - na klar! Wir haben uns schön unterhalten und haben den Regen somit sinnvoll überbrücken können.

    Gegen 9:30 Uhr war ich startbereit und habe mich auf den Weg nach Innsbruck gemacht. Aus dem Ort heraus hat mich eine wahnsinnige Abfahrt überrascht. Ehrlicherweise hat mir das ganz schön Angst gemacht, weil ich das erste mal die Kraft des ganzen Gepäcks gemerkt habe - mit angezogener Bremse ging es also runter.

    Danach wurde es besser der Himmel klarte auf und der Radweg bis nach Innsbruck war sehr gut ausgebaut und angenehm zu fahren.

    Gegen 12 Uhr erreiche ich die schöne Altstadt von Innsbruck mit Alpenpanorama. Ich schiebe mein Fahrrad durch die Gassen und lasse das Bild auf mich wirken. Ich esse noch schnell eine Pizza und mache mich dann auf den Weg zu meiner Unterkunft, ein Gasthof in Götzen.

    Leider habe ich bei meiner Planung nicht darauf geachtet, wo der Gasthof liegt. 3 km vor meinem Ziel erwartet mich eine ordentliche Steigung. Eine stark befahrene Straße mit wenig Seitenrand. Nach längerer Überlegung entscheide ich mich hochzufahren, stelle aber fest, dass ich es mit meiner Übersetzung am Rad nicht schaffe und muss kurz vorm Ziel umkehren. Das geht auf meine Kappe, weil ich mich vor der Reise nicht intensiv genug damit beschäftigt habe. Eine harte Lektion, die für viel Frust und Zweifel sorgt. Meine Familie redet mir positiv zu und das baut mich wieder auf.

    Ich drehe also um und nehme den Bus hoch zur Unterkunft. Am Gasthof angekommen wird die Stimmung wieder besser. Mich erwartet ein toller Ausblick und ein sehr netter Empfang. Ich gönne mir ein Bier und leckere Käsespätzle bei Sonne und Alpenpanorama. Währenddessen kontaktiere ich einen Fahrradladen und frage an, ob sie ein besseres Ritzel für mich haben.

    Ich kann am nächsten Tag vorbei kommen. Ich hoffe, dass alles klappt und die Reise mit dem Rad weitergehen kann. Ansonsten werde ich den Zug hoch auf den Brenner nehmen müssen. Eine erneute Erfahrung, wie an diesem Tag brauche ich nicht nochmal.

    ✌🏻
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  • Day 4

    Neues Ritzel, ein neuer Freund & Brenner

    July 9, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach dem bescheidenen gestrigen Tag starte ich mit großer Hoffnung in den neuen Tag. Es gibt zunächst ein leckeres Frühstück Buffet im Gasthof, was ich mir nicht entgehen lasse. Beim Frühstück unterhalte ich mich mit einem älteren Ehepaar. Sie sind neugierig wo meine Reise hingeht und wir kommen ins Gespräch. Sie berichten mir, dass es ihr vierter Urlaub in diesem Jahr ist und ein fünfter noch folgen wird - ein Verzug aufgrund von Corona. Ein super Start!

    Nachdem Frühstück geht es mit dem Bus runter nach Innsbruck, der Fahrradladen wartet. Zunächst will mich der Busfahrer nicht mitnehmen, weil neben mir noch ein Kinderwagen rein soll. Er macht einen ganz schön großen Aufstand. Ich entgegne ihm, dass ich mein Zug verpassen würde. Wie auch immer, wir finden eine Lösung, indem wir den Wagen zusammenklappen und der Busfahrer klein beigibt. Eine nette Dame unterstützt mich dabei und erzählt mir, dass Sie sich bei den Verkehrsbetrieben für mich beschweren wird.

    Unten angekommen geht es zum Fahrradladen Radstation. Man empfängt mich dort herzlich mit „der Ritzelwechsler ist da“. Ein junger netter Herr übernimmt den Wechsel und kann mir glücklicherweise ein „34 Ritzel“ montieren. Dadurch gewinne ich drei Gänge mehr. Das sorgt für positive Stimmung. Ich wurde dort super nett behandelt und zudem konnte ich noch ein paar nützliche Informationen über die anstehende Route erfahren. Es gäbe zwei Wege: 1. über die Bundesstraße, mit viel Verkehr aber weniger Steigung 2. die alte Römerstraße mit ordentlich Steigung, schöner Aussicht und wenig Verkehr. Ich entscheide mich für die zweite Option, diese erscheint mir sicherer und hält mir mehr Optionen für Pausen frei.

    Ich konnte schnell feststellen, dass der Herr aus dem Laden bezüglich der Steigung nicht gelogen hat. Das erste Stück hoch bis zum Ort Igls war wirklich die Hölle. Nach einer kurzen Pause geht es weiter.

    Auf dem Weg nach oben treffe ich Nick, er ist ebenfalls mit kompletter „Bikepacking Montur“ unterwegs und wir kommen ins Gespräch. Das tut sehr gut jemanden Gleichgesinnten zu treffen. Er ist ebenfalls allein unterwegs und wir entscheiden uns den Brenner gemeinsam zu überqueren. Der weitere Weg hoch ist relativ „entspannt“ zu fahren die Steigungen sind machbar aber es zieht sich. Es ist das letzte Stück, kurz vorm Ende was bekanntlich immer die Probleme macht - so auch beim Brenner. Es warten nochmal 12 % Steigung auf uns. Da Nick mit einer Zwölfgangschaltung fährt hat er es am Berg deutlich schwerer als ich und wir fahren das letzte Stück getrennt von einander. Ich möchte es unbedingt schaffen, ohne absteigen zu müssen. Nach einem ordentlichen Kampf habe ich es geschafft und warte oben auf Nick. Wir belohnen uns mit einem schönen Kaltgetränk. Toll Nick, dass du es geschafft hast - eine super Leistung!

    Ab jetzt geht es erstmal nur bergab. Eine wirkliche tolle Abfahrt, die den ganzen Schmerz vergessen lässt. Wir fahren runter bis Sterzing, essen eine Pizza und suchen nach einem Camping Platz in der Nähe. Es ist leider alles belegt und wir müssen noch eine Stunde weiterfahren bis kurz vor Brixen.

    Hier gesellen wir uns zu anderen Bikepackern tauschen uns aus und haben eine gute Zeit.

    Sooo, das war ganz schön viel Text🤪.

    Ciao aus 🇮🇹 !
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  • Day 5

    Ein Weingebiet mit See

    July 10, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 29 °C

    Am Morgen spüre ich die Überquerung des Brenners in den Beinen. Trotzdem bin ich guter Dinge und freue mich auf das nächste Ziel den Kalterer See - ein Weingebiet welches meine Großeltern wohl sehr geliebt haben.

    Am gestrigen Tag haben wir zudem Henri kennengelernt. Er ist ebenfalls mit dem Rad unterwegs und schließt sich uns an. Es geht also zu Dritt weiter. Wir starten gegen 9 Uhr und das Wetter soll toll werden.

    Zunächst geht es nach Brixen, eine schöne, kleine und bunte Stadt. Auf dem Weg in die Stadt hinein sind stellenweise kleine Kunstwerke am Radweg zu sehen und ziehen die Blicke auf sich. Es ist eine allgemeine sehr angenehme Tour, es geht großteils bergab und es sind nur 70 km zu fahren.

    Wir erreichen Bozen zur Mittagszeit und es wir spüren langsam wie es wärmer wird. Auf der Durchfahrt entdecken wir einen schönen Platz zum Rast machen, wo wir uns ein paar Nudeln kochen und stärken können. Jetzt sind es noch rund 20 km und es gilt einen weiteren Berg zu überwinden.

    Um ans Ziel zu kommen nehmen wir den Weg durch die Weinstraße. Der Weg ist zwar etwas länger aber dafür deutlich schöner als die Bundesstraße. Es geht einige Zeit bergauf und die Sonne stellt sich zum ersten Mal richtig vor. Es ist wirklich heiß!

    Oben in Kalterer holt sich Nick noch eine Wassermelone, die wir später am Campingplatz essen werden. Das war eine sehr gute Idee. Zum See geht es jetzt nur noch bergab durch die Weinfelder - eine der bisher schönsten Abfahrten.

    Wir erreichen gegen 15:30 Uhr die Empfehlung „Gretl am See“ ein Camping Platz mit Zugang zum See. Der Herr an der Rezeption war sehr nett und hat und einen Stellplatz für unsere drei Zelte gegeben. So sparen wir einiges an Geld, welches wir am späteren Abend direkt in Pizza investieren werden.

    Wir bauen die Zelte auf und machen uns fertig für den See 😍. Dort verbringen wir einige Zeit und machen uns danach auf zum Restaurant „Geier“. Eine gut besuchte Pizzeria. Uns allen schmeckt die Pizza - der Tag fühlt sich wie Urlaub an! Zudem hat Henri heute Geburtstag und das „feiern“ wir mit ein paar frisch gezapften Kaltgetränken.

    Morgen geht es weiter zum Gardasee, dort wartet die nächste Abkühlung.

    ✌🏻🇮🇹 ciao
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  • Day 6

    Mit Gegenwind zum Gardasee

    July 11, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 27 °C

    Bevor wir uns auf den Weg zum Gardasee machen, lassen wir uns noch von einem jungen Herren am Kalterer See ablichten. Er fragt uns, wo die Reise hingeht und wir erzählen ihm unseren Plan. Er scheint die Region gut zu kennen und erzählt uns etwas über die thermischen Verhältnisse des Gardasees. In seiner Theorie besteht aufgrund der Wärmedifferenz zwischen Alpen und Luft ein Nordwind welche sich mittags ändert und der Wind aus den Süden kommt - er sollte recht behalten!

    Der Wind stellt jedoch kein größeres Problem da, weil der Radweg Richtung Trento sehr schön und geradlinig verläuft. Wir rollen entspannt zwischen den Bergen entlang.

    Richtung Mittag wird es immer wärmer und wir müssen eine Pause im Schatten einlegen. Wir nutzen die Gelegenheit um uns etwas zu kochen und den Wassertank aufzufüllen.

    Die letzten Kilometer vorm Gardasee ziehen sich etwas und es kommt uns uns ein ständiger Brandgeruch entgegen. In den Bergen können wir Rauch sehen - es brennt. Ein Helikopter flieht ins Tal und holt Wasser, um die Brände einzudämmen. Wir halten für einen kurzen Moment und schauen uns das Geschehen an. Es scheint jedoch keinen weiteren Einfluss auf den Tourismus zu haben, die Autos stauen sich auf der Straße. Ein Glück, dass wir einen Radweg haben und an den Autos vorbeisausen.

    Eine letzter steiler Anstieg und ich kann den See sehen. Ich schaue von oben über den wahnsinnig großen See, der aussieht wie das Meer. Die Abfahrt erfordert nochmal etwas Konzentration, weil die ganz schön steil ist.

    Schon nach wenigen Sekunden kann ich nachvollziehen, warum die Menschen hier gerne Urlaub machen. Es ist sehr idyllisch und ein Gefühl von Urlaub liegt in der Luft.

    Wir fahren zum Camping Platzt unterhalten uns mit den netten Nachbarn und werden direkt mit Fragen überhäuft. Wir freuen uns über den netten Austausch und ebenso darauf in den See springen zu können - das Wetter soll eine schöne Temperatur haben.

    Wie kühlen uns ab und genießen in der Stadt noch eine Pizza, genehmigen und ein leckeres Eis und setzen uns mit einem Bier an die Promenade. Ein junger Mann mit Gitarre sorgt für Unterhaltung und wir genießen die Zeit.

    ✌🏻
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  • Day 7

    Raus aus den Alpen, rein in die Hitze!

    July 12, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 29 °C

    Wir haben am Vortag beschlossen etwas länger am Campingplatz zu bleiben und nochmal in den See zu springen, bevor es weiter Richtung Verona geht.

    Plötzlich bemerken wir, dass ein Flugzeug über den Platz fliegt und Richtung See absinkt. Es ist ein Löschflugzeug, welches die Brände oben in den Bergen mit Seewasser zu löschen versucht. Wir ziehen uns an und machen uns auf den Weg zum See, um da Spektakel aus der Nähe zu betrachten. Natürlich stehen am Ufer bereits schon sämtliche Touristen, die sich den Prozess vom wassertankenden Flugzeug ansehen. Während der Flieger versucht die Brände zu löschen läuft auf dem See ein Surfkurs, wo wir interessiert zu schauen und dabei essen.

    Gegen 12 Uhr verlassen wir denn Campingplatz und fahren weiter Richtung Süden am Gardasee vorbei. Dazu müssen wir einige dunkle Tunnel durchqueren, hat uns der nette Nachbar erzählt - also bereite ich mein Fahrrad dementsprechend vor.

    Das erste Stück ist wirklich sehr unangenehm zu fahren, dunkle Tunnel und enge Straßen. LKWs überholen uns und ich fühle mich dabei sehr unwohl. Zum Glück ändert sich das nach einiger Zeit und wir können direkt am Ufer entlang fahren. Der Wind bläst uns angenehm entgegen - es macht die Hitze erträglich.

    Es scheint so als je weiter wir in den Süden fahren, desto wärmer wird es. Wir machen in der Nähe einer Bucht nochmal halt, um ein letztes mal in den See zu springen. Die Jungs entscheiden sich jedoch noch ein Tag länger in Seenähe zu bleiben. Also geht die Fahrt von hier für mich alleine weiter.

    Kaum verlasse ich den See, lässt auch der Wind nach. Die Wärme steht auf einmal und schlägt mir ins Gesicht. Nach 10
    Kilometern halte ich und trinke erstmal ein Radler. In diesem Moment hinterfrage ich, ob es wirklich so sinnvoll ist die Fahrt bis nach Kroatien so weiterzuführen. Ich beschließe erstmal weiterzufahren, weil ich Verona unbedingt sehen möchte.

    In Verona angekommen erwartet mich eine wunderschöne Altstadt mit bunten Häusern und einer riesigen Arena im Zentrum der Stadt. Ich lasse alles kurz auf mich wirken und beschließe erstmal zum Camping-Platz zu fahren, welcher auf einer Burg liegt. Es war zwar ein ziemlich steiler Weg bis da oben, aber es hat sich gelohnt. Es sind einige Bike-Packer dort und wir sind alle in einem Bereich untergebracht.

    Der Kochbereich befindet sich direkt nebenan und bietet einen Blick über die Altstadt. Es gibt lecker Pasta mit Pesto und eine Menge an Mückenstiche. Der Campingplatz war ebenfalls eine Empfehlung von einer anderen Bikepackergruppe.

    Eigentlich wollte ich nochmal in die Stadt herunter, aber ich merke, dass ich ganz schön platt bin und trinke deshalb lieber noch einen Aperol Spritz auf dem Campingplatz - es ist ja schließlich auch Urlaub und am nächsten Tag steht die längste Fahrt bisher an. Ich will früh los fahren, um vor der Mittagshitze schon möglichst viele von den 120 Kilometern zu verputzen.

    ✌🏻
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  • Day 8

    Ein Katzensprung bis nach Mestre/Venedig

    July 13, 2022 in Italy ⋅ ☀️ 30 °C

    Heute steht eine „großartige“ Tour an. Es ist die bisher längste Etappe, die ich mir gelegt habe - 124 km. Demnach ging um 6:30 Uhr der Wecker und ich versuche zügig loszukommen. In aller Aufregung vergesse ich für die Übernachtung zu bezahlen und kontaktiere unterwegs den Campingplatz. Zum Glück waren die Damen sehr nett und haben mir die Rechnung via Mail zugesendet 😌.

    Die Strecke zieht sich wahnsinnig, es wird immer wärmer und dazu kommt noch, dass meine Navigationsapp gerne mal verrückte Routen vorschlägt. Das ist mir in den letzen Tagen schon mehrmals aufgefallen, hat hier aber noch keine Erwähnung gefunden. Jedenfalls leitet mich die App auf eine wahnsinnig steile Straße zu einem Dorf hoch, wo im Prinzip nichts außer eine Kirche ist. Vermutlich hat ein früherer Nutzer diese Kirche als Highlight markiert und seit dem schlägt die App vor hier doch mal lang zu fahren. Naja was soll’s. Es geht auf der anderen Seite wieder runter- immerhin etwas. Ich habe manchmal das Gefühl, dass bei der Kalkulation der Route, die Höhenmeter und Steigungen keine Rolle spielen.

    Nach dieser Tortur halte ich gegen 9:45 Uhr in monteforte d‘alpone und hole hier mein Frühstück nach. Ein kleines schönes Café. Draußen sitzen bereits zahlreiche ältere Herren und trinken Wein, es könnte schlechter sein! Ich werde für einen Moment begutachtet, das kenne ich jedoch bereits und gebe meine Bestellung auf. Nach einem Orangensaft, Cappuccino und einem Stück Gebäck geht die Reise weiter.

    Auf dem Weg nach Mestre, komme ich durch zahlreiche kleine Ortschaften. Schade, dass ich nicht von Anfang darauf gekommen bin, die Kirchtürme und Ave Marias zu zählen. Vermutlich aber auch besser so, denn es sind wahnsinnig viele 😂.

    Gegen Mittag muss ich eine Pause einlegen, die Sonne knallt wie verrückt und ich brauche unbedingt etwas richtiges zu essen. Da kommt die Pizzeria um die Ecke ganz gelegen. Ich nehme Platz und die junge Kellnerin erzählt mir, dass es heute nur Pasta gibt. Auch gut!! Dazu gibts zwei Radler, das erste war nämlich direkt weg 🤣. Im Restaurant werde ich noch von einem Gast auf mein Fahrrad angesprochen. Wir kommen ins Gespräch und er erzählt mir, dass er selbst auch gerne Rad fährt und ein Gravel Bike fährt. Ich verabschiede mich dankend und lasse noch meine Wasserflaschen ausfüllen. Dann muss es weitergehen.

    An diesem Tag macht die Sonne wirklich keinen Spaß. 20 km vor Mestre muss ich nochmal länger halt machen. Ich finde einen schattigen Platz in einem alten Stadtmauertor. Die anstrenge Fahrt ist mir ins Gesicht gezeichnet und davon will ich ein Bild machen. Es kommt ein Herr vorbei , er hat gesehen, dass ich fertig bin und dort Pause mache. Er reicht mir eine eiskalte Flasche Sprudel, die auch auf dem Bild zu sehen ist. Der Mann spricht leider kein Englisch aber meine Dankbarkeit hat er trotzdem erkennen können, da bin ich mir sicher.

    In Mestre gab es dann die schon zum Mittag angedachte Pizza. Gefühlt hatte zu meiner Ankunftszeit leider jede gute Pizzeria geschlossen. Ich entschließe mich eine Stunde zu warten, weil der angepeilte Pizzaladen eine sehr gute Bewertung hat. Das Warten hat sich auch gelohnt. Vor lauter Hunger bestelle ich gleich zwei Pizzen - ein Teil davon wird es am nächsten Tag wohl zum
    Frühstück geben 😝. Das war lecker!!

    Mit vollem Magen geht es zum Camping-Platz. Ich baue mein Zelt auf und freue mich auf eine schöne Dusche. Da ich ziemlich fertig bin, gehe ich früh schlafen. Ich merke, dass die Anstrengung auch Auswirkungen auf den Gemütszustand hat. Alleine reisen ist definitiv etwas anderes und man muss sich jedes Mal motivieren weiterzumachen. An dieser Stelle will ich auch nochmal ein Dankeschön an Freunde und Familie ausrichten, die dazu beitragen, meine Motivation aufrecht zu erhalten 🥰.

    Ein Busticket nach Venedig habe ich mir bereits bei der Anmeldung am Campingplatz geben lassen. Ich gehe früh schlafen, um den ersten bzw. zweiten Part der Reise mit Bus anzutreten. In Venedig kommt man mit Fahrrad nämlich nicht rein und darf schön Strafe zahlen, falls man es doch macht. Darauf möchte ich verzichten.

    ✌🏻
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  • Day 9

    Venedig und weiter nach Grado

    July 14, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 29 °C

    An diesem Morgen geht es früh raus wie immer. Ich bin jedoch etwas aufgeregt, weil es heute vor meiner Weiterfahrt nach Venedig geht. Ich genehmige mir auf dem Campingplatz noch ein kleines Frühstück und nehme dann kurz nach acht den Bus nach Venedig. Die Fahrt dauert nur c.a. 10 Minuten von Mestre.

    Schon am frühen Morgen kann man erkennen, wie überfüllt es sein muss, wenn die Touris die Stadt am Tag Fluten. Ich bin froh, dass ich früh dran bin. Dennoch kommt es mir in den engen Gassen teilweise überfüllt vor. Man fühlt sich wirklich ein bisschen in der Zeit versetzt - positiv- wenn man die Kulisse das erste mal sieht. Ich kannte die Stadt bisher nur aus Filmen und Serien. Ich schnappe mir mein Handy und lasse mich zu ein paar bekannten Orten und Sehenswürdigkeiten navigieren. So verwinkelt wie dort alles ist, war es anders auch kaum möglich.

    Nach gut zwei Stunden habe ich aber auch genug davon durch verwinkelte Gassen zu gehen. Ich will schließlich auch noch einen Streckenabschnitt schaffen und als heutiges Ziel habe ich mir Grado gesetzt. Der Ort ist zwar 130 km entfernt, aber dafür wartet abends ein Pool, Bett und Frühstück am nächsten Morgen.

    Die Hitze mein ständiger Begleiter ist an diesem Tag wohl nur als „zweitrangig“ zu klassifizieren, wenn man es so sagen ausdrücken kann. Meine App navigiert mich nämlich ausschließlich über Schnellstraßen und nach einer Stunde habe ich davon die Nase voll. Ich halte an und versuche einen anderen Weg zu finden, der mich über weniger befahrenen Straßen leitet. Leider ist das stellenweise nur bedingt möglich und so stellt sich die Fahrt als einer der nervigsten heraus. Das kostet viel Konzentration und Kraft und ich halte auf dieser Route bestimmt 6 mal um Wasser und co aufzunehmen. Zwanzig Kilometer vor dem Ziel erscheint ein Lidl. Dort ist ein junger Mann sehr nett zu mir und bringt mir eine große Flasche Wasser aus dem Supermarkt mit, er wollte nichtmal Geld dafür haben 🥰.

    Auf den letzten Kilometern merke ich, dass die Kraft langsam weg ist und der Körper seine Ruhe haben will. Die Überfahrt zur „Insel“ verläuft etwas schleppend. Zudem liegt das Hotel am anderen Ende.

    Total durchgeschwitzt und platt komme ich am Hotel an. Dort erfahre ich, dass es eine zeitgleiche Buchung gab und ich in das Partnerhotel rüber muss. Das sind zum Glück nur 200 m gewesen, was ich gerade noch geschafft habe 😝.

    Ich werde freundlich begrüßt, kann schnell aufs Zimmer und eine Dusche nehmen. Danach springe ich direkt in den Pool, um etwas runter zu kommen. Anschließend gibt es noch eine leckere Pizza, vermutlich die beste im Urlaub bisher.

    Jetzt freue ich mich nur noch auf das Bett und das Frühstück am Morgen. Es war ein langer Tag und morgen soll es weiter nach Triest gehen.

    ✌🏻
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  • Day 10

    Triest oder Umag?

    July 15, 2022 in Croatia ⋅ ⛅ 28 °C

    Die Nacht im Hotel war super und war nach den beiden langen Strecken wirklich ein Luxus. Am Morgen erwartet mich ein großartiges Frühstücksbüffet. Ich bin schon viel zu früh da und muss mich leider noch etwas gedulden. Das was ich jedoch sehe, sieht super lecker aus und ich hatte recht!

    Ich sitze gefühlt zwei Stunden unten und bediene mich an frischem
    Obst, Joghurt, Croissants mit Nutella und leckerem Kaffee. Ich lasse mir Zeit, weil heute nur eine kurze Strecke von ca. 50 km bis Triest ansteht.

    Ich packe meine Sachen entspannt zusammen und lege meine Wäsche zusammen. Ich habe am Abend davor nochmal meine Lieblingsteile durchgewaschen und auf den Balkon gehangen. Irgendwann merkt man nämlich bei so einer Reise, dass man eigentlich nur in einem bestimmten Set-up fahren möchte und viel zu viel Ersatz dabei hat.

    Die Strecke nach Triest ist unkompliziert. Auf dem Weg lenkt mich meine App durch einen Park mit einer Sportanlagen. Ich halte kurz an und erinnere mich an die Radreise vor vier Jahren, die ich mit meiner Schwester, ihrem jetzigen Ehemann und einer weiteren Freundin gemacht habe. Damals haben wir an jeder Sportanlage abgehalten und ein paar Klimmzüge gemacht. Da ich bis hier hin (800 km) nur meine Beine trainiert habe nutze ich die Gelegenheit, um den Oberkörper etwas zu straffen 😉.

    Kurz vor Triest erwartet mich nochmal eine schöne Abfahrt. Auf diesem Abschnitt liegt auch das „Castello Miramare“ , wo ich kurz abbiege, um mir das Schloss anzusehen. In der Einfahrt ruft eine Frau etwas auf Italienisch. Es dauert etwas bis ich bemerke, dass sie mich meint. Ich darf hier nicht mit dem Fahrrad lang fahren - also schiebe ich mein Rad hoch zum Schloss. Es halten viele Menschen hier, um sich das Schloss anzusehen. Es ist ganz nett, aber umhauen tut es mich nicht.

    Es geht also weiter Richtung Stadtkern Triest - von hier sind es nur noch 5 km zum Ziel. Die Stadt liegt direkt am Meer und die Gebäude sind teilweise sehr beeindruckend. Triest ist wohl als Stadt des Kaffees sehr bedeutend und den Eindruck hat man auch, wenn man hier reinfährt.

    Ich schiebe meine Rad durch die Stadt und treffe einen Bikepacker aus Frankreich. Ich frage ihn etwas aus, wie die Stadt ist und was man hier machen kann. Daraufhin entscheide ich mich Weiterzufahren. Vorher will ich aber noch einen leckeren Kaffee trinken, wenn ich schon mal hier bin. Während der Pause suche ich mir ein Hotel in Umag/Kroatien raus. Das sind nochmal ca. 50 km. Es fällt mir scheinbar dann doch nicht so leicht, wenn man jeden Tag Strecke macht, mal einen Tag locker anzugehen 😜.

    Eine Übernachtung in Kroatien bedeutet dabei Slowenien zu durchfahren. Die ersten Kilometer an der Küste entlang waren wirklich wunderbar. Dort befindet sich ein ein vollständig betonierter Radweg direkt entlang am Meer 👌🏻.

    Nachdem Slowenien durchquert habe, wartet eine Grenzkontrolle auf mich. Hunderte Meter davor stauen sich plötzlich die Autos und ich kann zum ersten Mal auf der Reise den Vorteil meines Fahrrads ausnutzen und am Seitenstreifen vorbeifahren. Ich drängele mich vor zeige schnell meinen Pass an der Grenze und fahre dann schnell auf den Radweg weiter.

    In Umag angekommen erwartet mich ein Hotel, dass einen in die Vergangenheit versetzt. Die ganze Ausstattung war gefühlt 100 Jahre alt, aber für eine Übernachtung geht das schon klar. Ich komme kurz nach 8 dort an und muss mich beeilen, damit ich noch Abendessen bekomme. Für 5 Euro mehr gabs nämlich noch Halbpension oben drauf 😜. Ich haue mir noch schnell den Magen voll und gehe dann duschen.

    Ich liege erschöpft im Bett und höre laute Musik. Ich entschließe mich nochmal raus zu gehen und stelle fest, dass unten im Hotel ein Salsa Abend stattfindet. Die Show lass ich mir nicht entgehen. Nach zwei Bierchen werde ich langsam müde und lege mich aufs Ohr. Es soll ja morgen schließlich weiter gehen.

    ✌🏻
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