- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Jul 16, 2024, 9:43 PM
- 🌙 26 °C
- Altitude: 22 m
SloveniaPiranLucija45°30’29” N 13°36’30” E
Trieste (Italia)
![](http://d2k8htqlk8yn1a.cloudfront.net/img/flags-png/si.png)
Am Morgen Friseurtermin. Der Termin, der darauf hindeutet, dass der Urlaub sich dem Ende nähert. Das äußere Erscheinungsbild muss sich der Zivilisation wieder annähern. Die Friseurin hatte sich ausbedungen, dass ich mit dabei bin, weil sie sich ja nicht mit Lars verständigen konnte. Wir parlierten in sauberstem Italienisch. Sie erklärte wirklich jeden Schritt, geduldig, liebevoll und äußerst gut gelaunt und als sie sich am Ende noch über die Augenbrauen und Ohrenhaare hermachte und auch dies mit einer Selbstverständlichkeit und für ganze 12 Euro (insgesamt) in Ordnung brachte, hatte sie unser Herz erobert. Wie die Slowenen überhaupt!
Ich habe noch nicht erwähnt, dass unser Gastgeber uns jeden zweiten Tag Tomaten, Gurken oder süße Teilchen auf unseren Terrassentisch stellt und uns damit aufs Herrlichste überrascht.
Dann ging es auf nach Triest. Ist die Stadt nun italienisch, österreichisch oder slawisch. Gewesen ist sie das alles schon und die Einflüsse all dieser Epochen zeigen sich überall deutlich. In jedem Fall aber ist sie eines: Wunderschön!
Von "uns" aus war die rund 35 minütige Fahrt am Morgen entspannt, wir fanden auch gleich ein (nicht typisch italienisch weil neues und nicht zu enges) Parkhaus und fühlten uns gut versorgt.
Ich hatte die Stadt vor rund 30 Jahren, während meines Studiums in Italien einmal besucht, aber wenig Erinnerungen, Die rund 200 000 Einwohner zählende Metropole gehört zur (AUTONOMEN! natürlich) Region Friaul Julisch-Venetien. Triest liegt an einem Schnittpunkt der lateinischen, slawischen, griechischen und jüdischen Kultur, gilt deshalb als eine der literarischen Hauptstädte, das ist unübersehbar. Überall in der Stadt haben sich mit Skulpturen bedeutende Literaten ihrer Zeit verewigt. James Joyce unter anderem mit dem Zitat "...la mia anima é a Trieste" (Meine Seele ist in Triest) Wegen seiner vielen Religionsgemeinschaften wurde es manchmal als frühes New York bezeichnet. Und es hat noch andere Bezeichnungen wie Wien am Meer oder Stadt des Kaffees.
Wir ließen uns ein paar Stunden einfach treiben. Zuerst auf die Anhöhe von San Giusto (mir war nicht mehr bewusst, dass es in der Stadt wirklich permanent bergauf und bergab geht). Dort befindet sich das Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale von San Giusto, daneben das Kastell von San Giusto. Wir bummelten steil hinunter zur Piazza dell’Unità d’Italia, dem Hauptplatz der Stadt, und ließen uns in einer Seitenstraße zum Mittag nieder. Überhaupt versuchten wir bei 37 Grad Außentemperatur von Schattenplatz zu Schattenplatz zu kommen. Sahen dann noch den Canale Grande, und die città vecchia (Altstadt), den ältesten Stadtteil Triests, der in den vergangenen Jahren wieder renoviert wurde, nachdem Mussolini diesen Teil der Stadt bewusst verkommen oder zerstören lassen hatte. Wir sahen auch die Ruinen des Teatro Romano, des römischen Theaters aus dem 1. Jahrhundert n. Chr, die barocke Jesuitenkirche Santa Maria Maggiore, den Arco di Riccardo (Richardsbogen), das älteste Monument Triests, immerhin mit seinen sieben Metern Höhe der letzte noch erhaltene Bestandteil der römischen Stadtmauer.
Natürlich wurde auch ein bisschen geshoppt (von Rosa!).
Gegen 17.30 Uhr zurück, zunächst an den Strand nach Strunjan und direkt ins Meer. Wir saßen auch heute wieder bis zum Sonnenuntergang dort und hatten eine kleine Bar, voller Einheimischer direkt am Meer zu unserem Aufenthaltsort erkoren. Witzig war die etwas burschikose Verkäuferin an dieser Bar, die nach meiner italienischen Bestellung in schönstem Deutsch antwortete: Fünf Euro fünfzig. Auf meine Frage, woran sie denn erkannt habe, dass ich Deutsche sei, antwortete sie nur: Man spräche hier alle Sprachen. Und das ist in der Tat richtig.Read more
Traveler Das Buch muss ich mir mal holen…