Spain
Cadaqués Arts

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Travelers at this place
    • Cadaqués

      July 15, 2007 in Spain ⋅ 🌙 22 °C

      In Erwartung des starken Gegenwindes, der ab Mittag vorausgesagt ist, brechen wir schon um sieben Uhr auf und fahren unter Motor endlich um das gefürchtete Cabo Creus herum. Es gibt drei Möglichkeiten, dort herum zu fahren: Eine Passage dicht unter Land, sie ist neunzig Meter breit und wegen der nahen Felsen ist das Befahren nur bei gutem Wetter empfohlen. Die mittlere Passage ist ca. 300 m breit und bei schlechtem Wetter oder nachts sollte man ganz außen herum fahren. Wir nehmen die enge Durchfahrt, dicht gefolgt von einer französischen Yacht, die uns ausgerechnet in der Passage überholt.
      Die Durchfahrt ist völlig harmlos, aber als wir herauskommen gibt es einen ordentlichen Seegang und der Wind frischt auf. Wir erreichen die Bucht von Cadaqués, die unser Reiseführer als sicher bei den vorherrschenden Winden beschreibt. Wir rauschen in die Bucht auf dem Schwell, der hier ungebremst hereinflutet. Ein Hafenflitzer im orangen Schlauchboot weist uns eine Boje zu und da liegt Olga inmitten der auf den Wogen tanzenden Boote, auf und ab, auf und ab im Gewalle des kräftigen Südwindes.
      Mit dem Beiboot paddeln wir an Land und erkunden das interessant in den Berg gebaute, ehemalige Piratennest, heute ein umtriebiges, von Touristen aller Couleur bevölkertes Städtchen, bergauf und bergab. In der kleinen Bucht um die Ecke – Port Lligat – lebte der Künstler Salvadore Dalí, sein Haus ist heute ein Museum.
      Da es noch nicht Zeit zum Essen ist, paddeln wir zurück zur Olga und steigen von einem tanzenden Boot in das nächste tanzende Boot um. Meinem Magen ist das alles ein bisschen zu viel Getanze. Zu den Meereswogen gesellen sich noch die Strudelwellen der betriebsam ein- und ausfahrenden Schiffe, dazu die Hafenangestellten mit ihren Schlauchbootflitzern, die auch Taxidienste von Boot zu Land übernehmen.
      Am Nachmittag kommt ein Hafenangestellter vorbei und kassiert: 37 Euro für das Liegen an der Boje im Geschwabbel, ohne Service. Es gibt keine Elektrizität, kein Trinkwasser, nichts! Bei recht heftig pustendem Wind fahren wir am Abend zum zweiten Mal an Land und essen in einem netten Restaurant mit lauschigem Garten. Das Zurückpaddeln und Umsteigen von einem Boot zum anderen wird bei dem kräftigen Gegenwind und dem entsprechenden Seegang in der Bucht noch schwieriger. Der Hund und ich sind schon an Bord der Olga, als Käpt’n Fidel plötzlich einen nassen Po bekommt: Aus einer Kammer des Schlauchbootes entweicht die Luft rasant und Wasser läuft ins Boot.
      An diesem Abend fühle ich mich zum ersten Mal seekrank, Olga ächzt und stöhnt, stampft, schwankt auf den Rümpfen, an Ruhe ist zunächst nicht zu denken. Zum Glück lassen Wind und Wellen in der Nacht nach.
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    Cadaqués Arts, Cadaques Arts

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