Spain
Les Vegues

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Travelers at this place
    • Day 18

      Vivir la Vida

      April 22, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

      Jeder Tag hier auf dem Camino ist einzigartig und endet immer komplett anders als man eigentlich erwartet hat. Der gestrige Tag ist das perfekte Beispiel dafür. Was da alles passiert ist, glaubt mir keiner!

      Alles begann mit einem ausgiebigem Frühstück zusammen mit Elena in Gijon. Da für den gestrigen Tag nur 25 km bis nach Aviles geplant waren, konnten wir uns schön Zeit lassen. Die Strecke gestern bestand eigentlich einfach daraus, aus der einen Stadt raus- und in die nächste Stadt reinzulaufen. Wahrscheinlich wollte mein Unterbewusstsein diese asphaltreiche Strecke möglichst schnell hinter sich bringen, denn bereits um 14 Uhr waren wir da. Körperlich ging es mir nach dem gestrigen Pausentag wieder sehr gut. Mental weniger, ich vermisse die Gruppe. Es fühlt sich an wie ein anderer Weg. Wir planten also um und wollten noch 6 km weiter ins nächste Dorf gehen, aber vorher gabs noch ein Eis.

      Als wir dann aber die Innenstadt von Aviles betraten, sahen wir plötzlich tausende Menschen auf den Strassen. Durch die Mitte der Strasse verlief eine schier unendliche Reihe von Tischen und überall sassen die Spanier und assen dort ihr mitgebrachtes Essen, tranken und tanzten. So feiert man in Aviles also den Ostermontag. Die Stimmung war ausgelassen und ansteckend. Wir folgten den Tischen und wurden plötzlich von einer Frau angesprochen. Wir sollten mitkommen. Es gäbe Essen. Was in der Schweiz höflich abgelehnt würde, liessen wir hier einfach mit uns geschehen. Den Spaniern vertraut man einfach. Wir folgten der Frau durch die Gassen der Stadt, überall war alles voll mit Tischen und Leuten. Unterwegs wurden wir noch von anderen Spaniern angehalten, um mit ihnen kurz einen Sidra zu trinken. Wir folgten der Frau weiter, bis sie in ein Haus abbog und dort die Treppe hochstieg. Oben angekommen befand sich ein Raum voll mit Menschen und eine riesige Pfanne Paella. Uns wurde ein gehäufter Teller in die Hand gedrückt und ein Glas Wein und so setzten wir uns zu den anderen dazu. Ich, die Meeresfrüchte so verabscheue, habe freiwillig Crevetten gegessen und ich mochte sie sogar. Unterhalten haben wir uns wie immer einfach mit Händen und Füssen. Sogar ein Dessert und Kaffee wurden uns aufgetischt. Unglaublich diese Gastfreundschaft! Die wollten uns gar nicht mehr gehen lassen.

      Auf der Strasse ging die Party weiter. Als wir weiterziehen wollten (wir hatten schliesslich noch 6km zu bewältigen), und uns mit unseren Rucksäcken durch die Menschenmenge kämpften, wurden wir von einer Frauengruppe angehalten und auf ein Bier eingeladen. Und noch eins. Und noch eins. Irgendwann entschieden wir, nicht mehr weiterzugehen, sondern in der Stadt zu bleiben und das Fest zu geniessen. Um 19 Uhr haben wir uns dann endlich noch ein Zimmer in einem Hotel gesucht. Kurz die Rucksäcke abgeladen und gleich wieder zurück ins Getümmel. Hier war die Party bereits voll im Gange. Wir tanzten mit Jung und Alt. Das Alter spielt hier keine Rolle, tanzen tun alle. Irgendwann fängt es an zu regnen. Immer mehr. Und wir tanzen weiter. Das Gefühl von Freiheit war noch nie so stark wie genau in diesem Moment. Wir tanzten im Regen und vergassen die ganze Welt um uns herum.
      Wann wir ins Bett kamen weiss ich gar nicht mehr, muss so um 2, 3, 4 Uhr gewesen sein. Was für eine Nacht. Unglaublich!
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    You might also know this place by the following names:

    Les Vegues, Las Vegas

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