Satellite
Show on map
  • Aufgerissen

    November 13, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 9 °C

    Als ich meine Äuglein öffne, ist es draußen schon am dämmern. Ich gehe zum Fenster und versuche zu erkennen, ob sich die Nebelsuppe über Nacht aufgelöst hat. Aber noch hängt ein nebliger Schleier über der Landschaft.
    Also gehe ich zuerst in aller Ruhe frühstücken. Das Frühstücksbuffet fällt heute aus, da sich nur ein weiteres Paar im Hotel befindet. Gestern Abend konnte ich mir mein Frühstück schriftlich zusammenstellen - fast wie im Fastfood-Restaurant.

    Gegen 9:30 Uhr starte ich meinen Wandertag, den ich aufgrund einer sich anbahnenden Erkältung aber umplanen werde - Eigentlich wollte ich heute zunächst den Neandertalweg gehen:
    Diese 11 km lange Rundwanderung ist eine sogenannte „Albschäfer-Zeitspur“. Eine von insgesamt 14 Nebenwanderungen, die man entlang des eigentlichen Trails begehen kann.
    Der Neandertalweg verläuft durch das Lonetal, das seit 2017 zum UNESCO-Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der schwäbischen Alb“ gehört. Danach wollte ich noch die fast 14 km lange Etappe nach Anhausen laufen. Mit der Erkältung ist mir der Weg aber viel zu weit und ich verschiebe die „Zeitspur“ auf ein anderes mal.

    Der Nebel hat sich nach dem Frühstück aufgelöst und ich kann jetzt bei herrlichem Sonnenschein in den Wandertag starten. Nach ca. 4 Kilometern sehe ich das erste Highlight:
    die Ruine Kaltenburg präsentiert mir eine schönen Aussicht auf Lone- und Hürbtal. Ich esse eine Kleinigkeit und habe bald darauf die Qual der Wahl: ich könnte zur Charlottenhöhle absteigen und diese besichtigen. Doch auch drauf verzichte ich heute und möchte lieber weitergehen.

    An der Lonetal-Raststätte wird die Autobahn A7 gekreuzt. Zuvor gönne ich mir allerdings noch einen Kaffee samt Raststätten-Romantik im Coffee Fellows.
    Ein paar Kilometer später treffe ich auf die Domäne Falkenstein: eine ehemalige Burg, an dessen stelle nun ein Anwesen steht. Auf einem Aussichtsfelsen hat man einen tollen Blick auf das Eselsburger Tal.

    Weiter geht es auf dem Zoeppritzweg immer entlang der Kante eines steilen Abhangs. Der naturbelassene Pfad schlängelt sich dabei durch den noch bunt gefärbten Laubwald und die trockenen Blätter rascheln bei jedem Schritt. Es ist einfach toll, heute hier zu sein und man kann immer wieder herrliche Panoramen genießen!

    Um 14 Uhr stehe ich am Bahnhof Herbrechtingen. Die Regionalbahn nach Ulm wird jeden Moment einfahren und mich zurück in die Heimat bringen. Die für heute geplante Übernachtung habe ich schweren Herzens storniert: Die nächste Etappe läuft mir ja hoffentlich nicht weg…
    Read more