Satellite
Show on map
  • Day 13

    Kennedy Space Center, Florida

    October 28, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Ein Muss für alle Florida-Urlauber, die nur ein winziges Fünkchen Interesse an Raumfahrt und Technik haben. Und selbst wenn man dieses nicht mit bringt, ist das Kennedy Space Center einen ganztätigen Besuch wert - es gibt so viel zu sehen! Als Übernachtungsort war für mich Cocoa Beach die beste Lösung. Hier hat man auch die Nähe zum Strand und günstige Motels / Hotels in jeder Leistungsklasse.

    Wenn man früh morgens ankommt, hat man die Chance noch vor dem Haupteingang ein Foto mit einem "Astronauten" in Raumfahreranzug zu schießen vor der großen NASA-Logo. Dann wird die Nationalhymne gespielt, alle legen die Hand aufs Hers und singen kräftig mit. Für uns mag das ein wenig seltsam erscheinen, aber das ist in den USA nun mal so.

    Dann gibts Einlass. Tickets kann man natürlich online kaufen. Wenn es die Zeit erlaubt, dan würde ich sogar ein 2.-Tages-Ticket empfehlen, das kostet nur 10 USD mehr als für einen einzigen Tag. Der Rocket Garden empfängt den Besucher, die Ausstellung diverser Raketentypen. Man sieht natürlich schon die gigantische Replik des Space Shuttle Atlantis mit den Antriebsraketen und dem Booster. Das kann man gar nicht übersehen.

    Es gibt natürlich auch "Fahrgeschäfte", wie die diversen Simulationen in Full Motion Anlagen, wo man z.B. eine Mission auf den Mars erleben kann, alles sehr unterhaltsam. Keinesfalls sollte man die Busfahrt verassen zu den Abschussrampen und der Saturn V Rakete. Auch wenn es dort Warteschlangen gibt - man hat Ventilatoren und Wassersprühung zur Kühlung und die Zone ist Überdacht zum Sonnenschutz. Man fährt auf dme weitläufigen Gelände herum, wo sich ein Naturparadies herausgebildet hat, was weitgehend unberührt ist, denn außer den seltenen Starts von Raketen mit viel Lärm passiert dort gar nichts was die Natur beeinträchtigen könnte. Eine ideale Kombination von Nutzung durch Menschen und Ökologie.

    Die Fahrt endet an einer großen Halle und man betritt die Ausstellung zu einer horizontal aufgehängten Saturn V Rakete - gigantisch, dieses Teil, Viele weitere Dinge gibt es zu sehen, die Kapsel, die man später wieder aus dem Meer fischte, der lustige rundliche Bus, mit dem Astronauten zu den Raketen fuhren. Dann gibt es ein Starterlebnis im Control Center. Man sitzt also der großen Kontrollzentrale gegenüber und dann wird der Start simuliert mit allem Scheppern und den Funksprüchen, die jeweils relevanten Arbeitsstationen werden per Scheinwerferlicht herausgehoben - toll gemacht. Dann geht es in eine Bühnenshow, so dass man sich fühlt wie auf dem Mond. Die Landefähre berührt die Überfläche, der Astronaut pflanzt die Flagge auf und am Ende wird das Kopplungsmodul wieder in den Mondorbit geschossen - sehr echt gemacht und ein echter Hingucker.

    Die Ausstellung "Atlantis" ist eine Show mit echtem Gänsehaut-Moment. Zunächst gelangt man in eine Art Kinosaal mit Rundumprojektion, zum Stehen. Darin läuft in paar Minuten lang ein sehr mitreißendes Video mit emotionaler symphonischer Musik zur Entwicklung und Geschichte der Space Shuttles, natürlich auch mit den Unfällen. Dann schwillt das Orchester zu sphärischen Klängen an, die frontale Leinwand wird unter Projektion eines Sternenhimmels halbtransparent, dahinter erscheint das echte Space Shuttle angeleuchtet, aufgehängt in einer dynamischen Stellung. Dann hebt sich zu "Weltraumklängen" die halbtransparente Leinwand und die Zuschauer begeben sich durch dieses Tor in die riesige Ausstellungshalle, wo man das Shuttle aus allen Blickrichtungen betrachten kann. Man bekommt pure Gänsehaut bei dieser Show - toll gemacht. Wenn man in den USA was kann, dann ist es Entertainment. Ich war schon drei mal dort und werde sicher wieder hin reisen.

    Wenn man sich satt gesehen hat im besten Sinne, dann geht es einen großen Spiralgang unter Sternenhimmel wieder runter, begleitet von ebenso spacigen Klängen. Ach, das geht mir immer unter die Haut. Sorry, wenn ich so schwelge, aber ich könnte in diesen Momenten einfach das Universum umarmen, an Bord der USS Enterprise gehen und "Engage!" sagen.

    Science Fiction meets Science. Der Erfinder von Star Trek ("Raumschiff Enterprise") Gene Roddenberry, erhielt von der NASA den Ehrenpreis für die Förderung der Weltraumfahrt. Das mag auf den ersten Bick überraschen. Was hat eine fiktionale TV-Serie mit der echten Raumfahrt zu tun? Jede Menge. Star Trek ging 1966 auf Sendung, als das Weltraumprogramm, angestoßen von John F.Kennedy, mitten in der Vorbereitungsphase lag, 100.000 engagierte Menschen daran Tag und nacht arbeiteten und ein wahres Mondfahrtfieber im Wettrennen der Supermächte USA und Sowjetunion entbrannt war. Es war die Zeit - damals! Nicht ohne Grund ähnelt das Star-Trek-Logo dem Nasa-Logo. Als 1969 Star Trek, die Originalserie mit Kirk und Spock, beendet war und sich die Mondfahrteuphorie legte, 1972 das Apollo-Programm beendet wurde, fand die Nasa kaum geeigneten Nachwuchs. Man fragte Nichelle Nichols, die Darstellerin der "Uhura", ob sie helfen könne. Sie konnte und wurde NASAs Crew Recruitment Manager, tingelte durch Schulen und Universitäten und warb für die Raumfahrt - und Bingo - Nichols fand die erste Astronautin und stellte die erste Frau im Weltraum ein! Science Fiction has met Science, successfully!

    So findet man auch hie und da Referenzen zu Star Trek, das Kinderspielzeug einiger Astronauten, die sich damals ebenso hatten von Star Trek inspirieren lassen. Viele echte Artefakte aus der inzwischen langen Nasa-Geschichte runden das Erlebnis ab. Unnötig zu erwähnen, dass es auch Versorgung mit Speis und Trank gibt auf dem Gelände. Im Vergleich zu den anderen Themenparks in Florida ist das Kennedy Space Center sicher noch eines der "preiswerteren" Vergnügen. Ich wünsche viel Spaß und wenn es Euch gefallen hat, dann schreibt doch mal wie Ihr das Erlebnis empfandet.
    Read more