Von Chicago nach Key West 2022

October - November 2022
Flug nach Chicago. Mit dem Nachtzug "City of New Orleans" von AMTRAK nach Louisiana. Dann weiter mit einem Mietwagen bis Key West, Florida. Read more
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  • Day 1–3

    Erste zarte Schneeflocken in Chicago

    October 16, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 12 °C

    Chicago, eine beliebte Stadt mit beeindruckender Skyline, vielfältigem kulturellem Leben und dem sprichwörtlichen "schneidenden Wind". Nicht ohne Grund heißt sie im Volksmund auch "The Windy City". Wir flogen direkt von Frankfurt hin. Netterweise holte uns ein Freund vom Flughafen ab. Bereits im Oktober sahen wir die ersten Schneeflocken tanzen, freilich ohne dass diese liegen blieben. Jetlag überwinden, bisschen Kunstgenuss und am übernächsten Abend in den Zug "City nach New Orleans" Richtung Louisiana!Read more

  • Day 3–4

    "City of New Orleans" Historischer Zug

    October 18, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 7 °C

    "Riding on the City of New Orleans".... Good Morning, America, how are you? Wer kennt dieses Lied nicht? Rudi Carrell hat es leider zu "Wann wird's mal wieder richtig Sommer" verballhornt in den 1970ern. Von Chicago Union Station nach New Orleans geht dieser berühmte Zug. Er wird heute von Amtrak betrieben und hat neben Sitzen auch Schlafwagenabteile. Der Bahnverkehr führt ein absolutes Nischendasein in den USA. Niemals habe ich einen so menschenleeren "Hauptbahnhof" gesehen, Und - niemand sollte auch nur einen Hauch des Komforts erwarten, den er von europäischen Bahnen kennt. Ein bisschen in die Zeit stehen geblieben, und es war anstrengend. Aber wir wollten es unbedingt einmal erleben. Hier sind ein paar Fotos davon.

    Wer ein Sleeper-Passenger ist, also ein Schlafwagenabteil hat, der bekommt Zugang zu einer Wartelounge, die sehr groß und zweigeschossig ist und mit allerlei Fotos aus den alten Tagen des US-Bahnverkehrs an vergangene Zeiten erinnert. Snacks und Getränke gibt es kostenlos.

    Um 20 Uhr fährt der Zug in Chicago ab und kommt am Folgetag gegen 16 Uhr in New Orleans ab. Auf der Fahrt , wenn die Sonne aufgegangen ist, erlebt man den Wechsel der Klimazone, es wird milder, im Sommer schwüler, je weiter man in den Süden kommt. Viel Schlaf haben wir nicht bekommen. Während der ganzen Nacht trötete alle paar Sekunden (!!!) die Warnhorn des Zuges, ununterbrochen. Mna sollte meinen, dies würde eine Warnung bei Annäherung an Bahnübergänge sein, aber nein: irgendwann fährt man durch die Pampa und es kreuzt kein Weg weit und breit die Gleise. Offenbar finden die Zugführer es super, die Reisenden am Schlaf zu hindern, zumal der Waggon mit dem Schlafabteilen direkt hinter der Lok hing. Könnte man das optimieren? Ich denke schon - wenn man wollte. Also: viel Schlaf darf man nicht erwarten, nicht einmal mit dem besten Ohrstöpseln.

    Verpflegung: die gibt es, so wird auch geworben auf der Website. Wer die Speisewagen der DB und anderer europäischer Bahnen geht, nun, auch diese Standards darf man nicht erwarten. Das Abendessen kam in einer großen Plastiktragetasche, darin war eine erhitzte Komponente in Aluschale wie im Flugzeug und ein paar andere Bestandteile, in viel Plastik verpackt. Das hatte was von Fast Food und nicht "Speisewagen". Auch in vielen US-Reiseforen wird es bedauert, dass der ehemalige "Style" verschwunden ist.

    Im Untergeschoss des Speisewagens findet man eine Art Küche/Kiosk, wo es allerlei Snacks zu kaufen gibt. Wer Sleeper-Passagier ist, also wer ein Schlafwagenabteil mit Bett hat, der bekommt hier einige Snacks kostenlos. Man verhungert also nicht auf der Fahrt, aber mehr ist es leider nicht.

    Das Abteil: sehr eng. Das obere Bett wird runter geklappt wenn man zu Abend isst und dann wird ein Schutznetz aufgespannt, damit der oben Liegende nicht heraus purzelt. Mit meinen 190 cm Größe musste ich mich darin reichlich zusammenfalten und es war, auch wegen des Hupenlärms, eine eher schlaflose Nacht. Die Toiletten/Duschen-Kombination ist eine winzige Kabine im Abteil. Die Klorolle wird zugeklappt, ist dann wassergeschützt und dann kann man sich selbst (und die Toilettenschüssel) mit der Dusche bewässern. Das muss man dann nach Benutzung natürlich wieder trocken wischen, wenn man die Toilette benutzen will.

    Von der Landschaft her war es jetzt nicht herausragend spektakulär. Was mich reizen würde, ist die Zugreise von Denver nach San Francisco. Da es hier über die Rocky Mountains geht, kann man auf dieser Reise deutlich interessantere Blicke erwarten. Vertraut man den Berichten der US-Bahnfans, soll da der Service einen Tacken besser sein.

    Fazit: Bahnfahren in den USA ist ein sehr spezielles Erlebnis, welches wie erwähnt nicht die Standards europäischer Bahnen erreicht, und man wird wahrscheinlich auf Menschen treffen, die aus welchen Gründen auch immer Flugzeuge meiden wollen.
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  • Day 4–8

    The Big Easy: New Orleans

    October 19, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    New Orleans, bekannt als "The Big Easy" ist eines der bekanntesten Partyzentren in den USA. Eine ganz andere Art von Las Vegas. Begonnen hat es als französische Kolonie. Die damaligen Siedler sind schier verzweifelt: Hitze, Schwüle, Malaria, Alligatoren, und überall Sümpfe und Wasser machten es nahezu unmöglich eine Stadt zu gründen, dennoch zogen sie es durch. Heute gilt die Stadt als extrem gefährdet durch Wetterextreme allgemein und wegen des fortschreitenden Klimawandels speziell. Jeder erinnert sich an Hurricane "Kathrina". Viele Einwohner der ärmeren und tief gelegenen Stadtteile zogen damals fort und kamen nie wieder zurück.

    Legendär ist das French Quarter mit seiner weltbekannten Bourbon Street. Hier ist quasi jeden Abend "Mardi Gras", die US-Variante des Faschings oder Karnevals. Der Alkohol fließt in Strömen, Jazz wird an allen Ecken gespielt und es fliegen die speziellen Plastik-Perlenketten, quer über die Straße und vor allem von Balkonen herunter, die ein Teil der einzigartigen Architektur sind, und die am Ende des ausgelassenen Abends in wahren Bündeln um den Hals baumeln. Das muss man gesehen haben.

    New Orleans ist auch die Quasi-Heimat der bekannten Chillischoten-Soße "Tabasco", welche unweit in Avery Island hergestellt wird. Wenn man dort hin möchte, muss man schon eine Weile fahren und es gibt natürlich eine Touristen-Attraktion an der Produktionsstätte.

    Berühmt ist New Orleans für seine "Bayous", die flachen Sumpflandschaften, in denen es nur so wimmelt vor wilden Tieren, zahlreiche Wasservögel, Waschbären, Schildkröten., Fische oder natürlich Alligatoren lassen sich dort besichtigen. Es gibt einige Unternehmen die organisierte Bootstouren durch die Bayous durchführen - auch das sollte man sich nicht entgehen lassen.

    Was tun in der Stadt? Neben den historischen Straßenbahnen, die sehr preisgünstig sind, natürlich die Stadt zu Fuß erkunden. Es gibt so viel zu sehen. Das French Quarter ist gut für mindestens einen Tag oder mehrere Abende, es gibt Abendtouren oder auch nachmittags mit einem Schaufelraddampfer. Der bekannteste Name ist "Natchez" und hier gibt es natürlich längst einen modernen Nachbau, ein Schwesterschiff ist im Einsatz. Wahlweise mit oder ohne Abendessen.

    Es gibt ein Varietétheater, wo hin zu unserer Aufenthaltszeit eine Show mit Ru Paul lief, dem Travestiekünstler. Das Essen, man muss es fast an die erste Stelle setzen, denn Cajun Food und Creole Cuisine, mit eindeutig französischem Einfluss, wollen durchprobiert werden. Wer noch niemals Alligator kostete, sollte das tun! Fast Food ist zu meiden, so etwas in New Orleans zu essen ist quasi ein Stilbruch der schlimmsten Sorte! Selbstverständlich ist es unverzeihlich, wenn man niemals im Café du Monde eine Portion Beignets bestellte, Fettgebackenes mit viel Puderzucker. Der Rheinländer würde sie "Krapfen" nennen, frisch zubereitet und heiß wie die Hölle serviert. Ja, das Café ist (zumindest innen) ein eher ungemütliches Fliesenensemble, aber es gehört einfach dazu, und da es an der Flaniermeile liegt, wird man sowieso automatisch darauf stoßen. Man kann bei passendem Wetter auch draußen sitzen.

    Es gibt ein sehr sehenswertes Museum zum Zweiten Weltkrieg, freilich vorwiegend aus (politischer) Sicht der USA. WWII Museum. Hier ist sehr anschaulich verdeutlicht, welche Herausforderung es war, das von den Nazis besetzte Europa zu befreien. Ein sehr scöner hostorischer Friedhof möchte erkundet werden, viele Museen hoffen auf Besucher aus aller Welt, die beschriebenen Bayou-Touren, Schaufelraddampfer und nicht zu vergessen das dunkle Kapitel der Sklavenhaltung, besonders in der Landwirtschaft / Baumwollproduktion sollten Aufmerksamkeit erfahren. Hierzu finden sich in gut erreichbarer Entfernung mehrere stattliche Herrenhäuse aus dieser Zeit, wo heute in musealem Charakter die Epoche aus diversen Blickwinkeln beleuchtet und nach heutigen Maßstäben bewertet wird. Sehenswert und lehrreich.

    Louisiana liegt beim Einkommen pro Kopf ganz unten, es ist eine durch und durch sehr arme Region. Kaum große Konzerne, keine Hauptquartiere multinationaler Unternehmen, hohe Arbeitslosigkeit und ein geringer Bildungsstand, wenig Steuereinkommen. Das wird deutlich wenn man die Mahalia Jackson Halle mal von außen ansieht. Vieles verfällt leider, weil es an Geld fehlt. Das alles hält jedoch niemanden ab, den Augenblick nach Herzenslust auszukosten, wenn sich die Gelegenheit nur bietet. Ein Grund zum Feiern ist das Leben selbst! The Big Easy ist eine Reise wert und man sollte sich drei Tage Zeit nehmen, mindestens.
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  • Day 5

    Laura Plantation - ein Herrenhaus

    October 20, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Laura Plantation steht hier stellvertretend für viele alte Herrenhäuser, die seit dem 18. Jahrhundert vorwiegend auf der Basis kostenloser Sklavenarbeit enorme Reichtümer erwirtschafteten, durch Anbau von Zuckerrohr oder Baumwolle. Es muss eine unbeschreibliche Plackerei gewesen sein. Heute sind die meisten dieser Anwesen für die Öffentlichkeit geöffnet in Form von Museen. Die Sklaverei der Südstaaten wird hier aus vielen Blickwinkeln beleuchtet und bewertet, und das Begehen der großzügigen und edel eingerichteten Räume lässt ahnen, in welchem Luxus für die damalige Zeit die Familien der Besitzer lebten. Das sollte man sich bei einem Besuch in Louisiana nicht entgehen lassen, denn dieses erklärt auch die heutige Bevölkerungsstruktur des US-Südens.

    Hat man während des Aufenthaltes in New Orleans keinen Mietwagen (und den braucht man dort eigentlich auch nicht), dann bietet es sich an mit einem der Tourenanbieter einen Ausflug zu diesen Anwesen zu machen.
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  • Day 6

    Die Sumpflandschaften von Louisiana

    October 21, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Die Sümpfe (Bayou) sind ausgedehnt und charakterisieren die gesamte Region, und deswegen gilt New Orleans auch als die am meisten gefährdete Stadt der USA, was Überflutungen betrifft. Das Meer, zahlreiche Seen und eine flach abfallende Küste, ohnehin viele Stadtgebiete, die unter oder nur wenige Zentimeter über dem Meeresspiegel liegen, machen die Gegend extrem anfällig für Strumfluten und den Anstieg des Meeresspiegels im Allgemeinen.

    Die Sumpflandschaften jedoch sind noch immer ein Eldorado für Naturliebhaber. Tiere ohne Ende und eine offenbar unberührte Ökologie (was nicht der Fall ist) bieten Fotomotive ohne Ende. Zahlreiche Anbieter führen organisierte Touren mit Booten durch. Es werden auch die Air Boats benutzt, wie man sie aus Florida kennt, die schnellen Flitzer mit dem Luftpropeller am Heck. Sehr laut und nur mit Ohrstöpseln zu ertragen, somit würde ich eher für das ruhige Erlebnis eines "normalen" Wasserfahrzeugs empfehlen.
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  • Day 7

    The National WWII Museum (2. WK Museum)

    October 22, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Dieses ist das Nationale Museum der USA zum Zweiten Weltkrieg (befindet sich in New Orleans) natürlich vorwiegend aus der Sicht der USA, aber es wird auch deutlich Bezug genommen auf Deutschland - natürlich - und die Umstände, die von der deutschen Bevölkerung durch die Alliierten Angriffe zu erdulden waren. Mittels guter Graphiken, Videos, Computeranimationen, Sounddesign und allerlei lebensechter Darstellung des Kriegsgeschehens, sowie auch über das Anlaufen der gigantischen Rüstungsproduktion in den USA kann der Besucher eintauchen in eine Zeit unserer Großeltern und Urgroßeltern. Wer weiß was Krieg bedeutet, der faselt heute nicht mehr leichtfertig davon, bleibt zu hoffen. Dieses Museum ist eine gute Möglichkeit sein Wissen zu vertiefen.Read more

  • Day 7

    Schaufelraddampfer "Natchez"

    October 22, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 22 °C

    Die Riverboats - Schaufelraddampfer - auf dem Mississippi sind legendär, und so gehört es einfach dazu, dass man eine Fahrt mit einem dieser ikonenhaften Wasserfahrzeuge unternimmt. Die "Natchez" ist quasi der Hausdame von New Orleans, und man findet die Werbeeinträge überall, wenn man sich nur über New Orleans informiert, was man denn unternehmen könne.

    Man kann diese Fahrten zu verschiedenen Tageszeiten buchen und abends gibts das Ganze auch mit einem Dinner, was jedoch - wen wundert es - eher einen gewissen Fast Food Charakter hat, man darf sich darunter nichts wirklich Formelles vorstellen, aber es war OK. Highlight ist natürlich auf dem Schiff die Jazz- und Dixieland-Band mit Gesang, und das swingt ganz ordentlich, so dass kaum jemand wirklich ruhig auf seinem Stuhl sitzen bleiben mag. Ein schönes Erlebnis, was einem den Aufenthalt in dieser Stadt passend abrundet.
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  • Day 11–13

    Tampa, Florida

    October 26, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 28 °C

    Tampa an der Westküste Floridas, am Gold von Mexiko, bietet nach meinen Erfahrungen einen hohen Lebens- und Erholungswert. Am Flughafen Tampa hatte ich einmal die schnellste Einreise aller Zeiten. Etwa 15 Minuten nach dem Andocken des Flugzeugs hatte ich Einreise, Gepäckabholung und Mietwagenentgegennahme erledigt. Sensationell.

    Dieses mal ging es auf der Reise Richtung Key West einfach nur darum die Atmosphäre kennen zulernen und nach Jahrzehnten wieder einmal bei Busch Gardens vorbei zu schauen. Flaniermeile und der Tampa Pier waren offensichtlich ziemlich neu und boten schöne Möglichkeiten zum Verweilen und es sich gut gehen zu lassen.
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  • Day 12

    Busch Gardens Vergnügungspark

    October 27, 2022 in the United States ⋅ ☁️ 23 °C

    Busch Gardens befindet sich in Tampa, Florida und ist die größte zoologische Institution der USA. Gegründet wurde er von der Brauerei Anheuser Busch, die durch Budweiser und inzwischen zahllose Zukäufe von Brauereien in aller Welt bekannt ist. Themenschwerpunkt ist Afrika und es werden in einem plakativ-afrikansichen Setting (oder was der Amerikaner dafür hält) an die 2.700 Tiere gezeigt. Natürlich verfügt dieser Park über zum Teil spekzakuläre Fahrgeschäfte wie Achterbahnen und vieles mehr. Man sollte mindestens einen ganzen Tag einplanen für dieses nicht ganz bilige Erlebnis, denn es gibt viel an Tieren und technischen Abenteuern zu bewundern.

    Preise: nach meinen Erfahrungen mit vielen anderen Themenparks in den USA würde ich Busch Gardens als sehr teuer einstufen, besonders die weiteren Kosten wie Verpflegung, Ja, man muss bedenken, dass der Unterhalt eines so riesigen Zoos gigantische Geldmengen verschlingt, wenn man nur an die möglichst artgerechte Haltung denkt, Tierärzte, Pfleger, Futter und vieles mehr. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Park sicher einzigartig und ich möchte fast behaupten, dass Disney Animal Kingdom bei Orlando gerade durch Busch Gardens und seinen großen Erfolg inspiriert wurde.

    Natürlich wird man nass, wie in jedem guten Themenpark der in der tropischen Region Floridas liegt. Es ist meistens recht warm, und so macht eine kleine Erfirschung gar nichts. Das Wasser in den Attraktionen ist zudem sehr sauber, ich würde sogar sagen "keimfrei", wie man am Geruch feststellt und man muss nur aufpassen wenn man mit empfindlicher Elektronik wie Smartphone und Digitalkamera unterwegs ist, dass man für sowas zumindest eine Plastiktüte bereit hält. Auch gibt es Schließfächer, damit man gerade bei Achterbahnfahrten nicht das gute Stück in hohem Bogen einem Passanten an den Kopf fallen lässt.

    Busch Gardens ist anders als Disney oder Universal, aber gerade das macht es so speziell, so dass ich es sehr empfehlen kann, einmal einen Tag dort zu verbringen.
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  • Day 13

    Kennedy Space Center, Florida

    October 28, 2022 in the United States ⋅ ☀️ 24 °C

    Ein Muss für alle Florida-Urlauber, die nur ein winziges Fünkchen Interesse an Raumfahrt und Technik haben. Und selbst wenn man dieses nicht mit bringt, ist das Kennedy Space Center einen ganztätigen Besuch wert - es gibt so viel zu sehen! Als Übernachtungsort war für mich Cocoa Beach die beste Lösung. Hier hat man auch die Nähe zum Strand und günstige Motels / Hotels in jeder Leistungsklasse.

    Wenn man früh morgens ankommt, hat man die Chance noch vor dem Haupteingang ein Foto mit einem "Astronauten" in Raumfahreranzug zu schießen vor der großen NASA-Logo. Dann wird die Nationalhymne gespielt, alle legen die Hand aufs Hers und singen kräftig mit. Für uns mag das ein wenig seltsam erscheinen, aber das ist in den USA nun mal so.

    Dann gibts Einlass. Tickets kann man natürlich online kaufen. Wenn es die Zeit erlaubt, dan würde ich sogar ein 2.-Tages-Ticket empfehlen, das kostet nur 10 USD mehr als für einen einzigen Tag. Der Rocket Garden empfängt den Besucher, die Ausstellung diverser Raketentypen. Man sieht natürlich schon die gigantische Replik des Space Shuttle Atlantis mit den Antriebsraketen und dem Booster. Das kann man gar nicht übersehen.

    Es gibt natürlich auch "Fahrgeschäfte", wie die diversen Simulationen in Full Motion Anlagen, wo man z.B. eine Mission auf den Mars erleben kann, alles sehr unterhaltsam. Keinesfalls sollte man die Busfahrt verassen zu den Abschussrampen und der Saturn V Rakete. Auch wenn es dort Warteschlangen gibt - man hat Ventilatoren und Wassersprühung zur Kühlung und die Zone ist Überdacht zum Sonnenschutz. Man fährt auf dme weitläufigen Gelände herum, wo sich ein Naturparadies herausgebildet hat, was weitgehend unberührt ist, denn außer den seltenen Starts von Raketen mit viel Lärm passiert dort gar nichts was die Natur beeinträchtigen könnte. Eine ideale Kombination von Nutzung durch Menschen und Ökologie.

    Die Fahrt endet an einer großen Halle und man betritt die Ausstellung zu einer horizontal aufgehängten Saturn V Rakete - gigantisch, dieses Teil, Viele weitere Dinge gibt es zu sehen, die Kapsel, die man später wieder aus dem Meer fischte, der lustige rundliche Bus, mit dem Astronauten zu den Raketen fuhren. Dann gibt es ein Starterlebnis im Control Center. Man sitzt also der großen Kontrollzentrale gegenüber und dann wird der Start simuliert mit allem Scheppern und den Funksprüchen, die jeweils relevanten Arbeitsstationen werden per Scheinwerferlicht herausgehoben - toll gemacht. Dann geht es in eine Bühnenshow, so dass man sich fühlt wie auf dem Mond. Die Landefähre berührt die Überfläche, der Astronaut pflanzt die Flagge auf und am Ende wird das Kopplungsmodul wieder in den Mondorbit geschossen - sehr echt gemacht und ein echter Hingucker.

    Die Ausstellung "Atlantis" ist eine Show mit echtem Gänsehaut-Moment. Zunächst gelangt man in eine Art Kinosaal mit Rundumprojektion, zum Stehen. Darin läuft in paar Minuten lang ein sehr mitreißendes Video mit emotionaler symphonischer Musik zur Entwicklung und Geschichte der Space Shuttles, natürlich auch mit den Unfällen. Dann schwillt das Orchester zu sphärischen Klängen an, die frontale Leinwand wird unter Projektion eines Sternenhimmels halbtransparent, dahinter erscheint das echte Space Shuttle angeleuchtet, aufgehängt in einer dynamischen Stellung. Dann hebt sich zu "Weltraumklängen" die halbtransparente Leinwand und die Zuschauer begeben sich durch dieses Tor in die riesige Ausstellungshalle, wo man das Shuttle aus allen Blickrichtungen betrachten kann. Man bekommt pure Gänsehaut bei dieser Show - toll gemacht. Wenn man in den USA was kann, dann ist es Entertainment. Ich war schon drei mal dort und werde sicher wieder hin reisen.

    Wenn man sich satt gesehen hat im besten Sinne, dann geht es einen großen Spiralgang unter Sternenhimmel wieder runter, begleitet von ebenso spacigen Klängen. Ach, das geht mir immer unter die Haut. Sorry, wenn ich so schwelge, aber ich könnte in diesen Momenten einfach das Universum umarmen, an Bord der USS Enterprise gehen und "Engage!" sagen.

    Science Fiction meets Science. Der Erfinder von Star Trek ("Raumschiff Enterprise") Gene Roddenberry, erhielt von der NASA den Ehrenpreis für die Förderung der Weltraumfahrt. Das mag auf den ersten Bick überraschen. Was hat eine fiktionale TV-Serie mit der echten Raumfahrt zu tun? Jede Menge. Star Trek ging 1966 auf Sendung, als das Weltraumprogramm, angestoßen von John F.Kennedy, mitten in der Vorbereitungsphase lag, 100.000 engagierte Menschen daran Tag und nacht arbeiteten und ein wahres Mondfahrtfieber im Wettrennen der Supermächte USA und Sowjetunion entbrannt war. Es war die Zeit - damals! Nicht ohne Grund ähnelt das Star-Trek-Logo dem Nasa-Logo. Als 1969 Star Trek, die Originalserie mit Kirk und Spock, beendet war und sich die Mondfahrteuphorie legte, 1972 das Apollo-Programm beendet wurde, fand die Nasa kaum geeigneten Nachwuchs. Man fragte Nichelle Nichols, die Darstellerin der "Uhura", ob sie helfen könne. Sie konnte und wurde NASAs Crew Recruitment Manager, tingelte durch Schulen und Universitäten und warb für die Raumfahrt - und Bingo - Nichols fand die erste Astronautin und stellte die erste Frau im Weltraum ein! Science Fiction has met Science, successfully!

    So findet man auch hie und da Referenzen zu Star Trek, das Kinderspielzeug einiger Astronauten, die sich damals ebenso hatten von Star Trek inspirieren lassen. Viele echte Artefakte aus der inzwischen langen Nasa-Geschichte runden das Erlebnis ab. Unnötig zu erwähnen, dass es auch Versorgung mit Speis und Trank gibt auf dem Gelände. Im Vergleich zu den anderen Themenparks in Florida ist das Kennedy Space Center sicher noch eines der "preiswerteren" Vergnügen. Ich wünsche viel Spaß und wenn es Euch gefallen hat, dann schreibt doch mal wie Ihr das Erlebnis empfandet.
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