Swaziland
Hhohho District

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    • Day 204

      Es war einmal König Mswati III...

      March 27, 2019 in Swaziland ⋅ ⛅ 15 °C

      Mit diesem Blogeintrag endet die Reise durch den Krüger Nationalpark. Ziemlich früh morgens fuhren wir los, da unsere Mitreisenden nahe des Camps am Vortag noch Nashörner beobachtet hatten. Nur ein paar Minuten Fahrt später fanden wir sie auch, auf dem Rückweg nach Berg-en-Dal. Ganz entspannt lagen die zwei Kolosse neben der Straße im hohen Gras und schliefen. Leider konnte man wenig von ihnen sehen, obwohl sie so dicht lagen, da sie von der Vegetation drum herum versteckt wurden. Nichts desto trotz konnte man sie erkennen. Mit dieser Sichtung kann ich nun stolz behaupten, alle Big Five gesehen zu haben – allein im Krüger.

      Kurz darauf checkten wir aus und fuhren an die Grenze des Parks, wo ein Sicherheitsmann unseren Kofferraum überprüfte, was mehr oder weniger unnötig war, denn unter den ganzen Sachen hätte man alles mögliche verstecken können und unser Gepäck ausräumen zu lassen war den Sicherheitsleuten zu mühselig.

      Wir verabredeten uns mit dem anderen Auto an der Grenze Swasilands, welches wir durchfahren wollten, um von dort aus zu entscheiden wo wir Pause machen und welche Route wir durch das kleine Königreich wählen wollten. Als wir an besagter Grenze ankamen, gab es kein Anzeichen der Anderen. Nach einiger Zeit konnte ich zum Glück Kilian telefonisch erreichen, der mir mitteilte sie seien in eine Verkehrskontrolle der Polizei geraten, da sie mit 12 Km/h zu schnell geblitzt worden waren. Wir sollten schon einmal vorfahren und man würde sich in Mbabane, der Hauptstadt Swasilands, in einem Restaurant oder ähnlichem treffen.

      Gesagt getan und los ging’s. Schon ein paar Kilometer hinter der Grenze schien es als würde man in eine andere Welt eintauchen. Südafrika mag ein Entwicklungsland sein, aber es besitzt doch eine gewisse Größe und Stellung, besonders in Afrika. Es hat eine eigene Währung, ausgeprägte Infrastruktur auf den Hauptgeschäftsstraßen und mindestens drei Metropolstädte. Swasiland besitzt davon – nichts. Naja genau genommen besitzt es eine eigene Währung, aber südafrikanische Rand werden genauso akzeptiert. Insgesamt gibt es vielleicht sechs „große“ Straßen durch das Land, welche mit gut ausgebauten Landstraßen in Deutschland vergleichbar sind. Dafür wirkt die Landschaft sehr idyllisch. Mit Platz 144 von 188 der am schlechtesten entwickelten Länder der Welt findet man herzlich wenig Industrie in Swasiland, dass seit kurzem eSwatini heißt, da es von seinem König Mswati III umbenannt wurde. Dafür ist es sehr grün und das Klima unerwartet tropisch im kleinen Königreich. Natürlich befindet sich Swasiland verglichen mit Port Elizabeth in weit nördlicheren Gefilden, dennoch ist der vegetative Unterschied enorm. Hinzu kommt, dass diese Region mit weniger Wasserproblemen zu kämpfen hat, wenn man einmal von schlecht ausgebauter Wasserversorgung der kleineren Dörfer absieht, aber immerhin ist Wasser theoretisch vorhanden. Bis auf Mbabane, von dem ich später noch erzählen werde, kamen wir praktisch nur an bunten Rundhütten vorbei, die meist in kleinen Gruppen zu finden waren. Das Panorama erinnerte ein bisschen an die Bilder die man aus den fruchtbaren Regionen Chinas oder Südostasiens kennt.

      Lustigerweise, war der erste Wagen auf den wir kurz hinter der Grenze trafen, und wir sind nicht vielen Autos auf der Landstraße begegnet, ein schöner alter Rolls Royce, der sehr im Kontrast zu der offensichtlichen Armut des Landes und der einfachen Lebensweise des Großteils der Bevölkerung stand. Es wirkte sehr skurril, wie der Oldtimer durch die schlecht ausgebaute Straße fuhr und wir hatten kurz die Vermutung, es handele sich um den König persönlich, allerdings hätte dieser wohl noch eine Eskorte dabei gehabt, anstatt selbst zu fahren.

      In Mbabane angekommen, stellten wir schnell fest, dass sie Hauptstadt des Landes sich nicht einmal mit PE messen konnte. Von den etwa 1,3 Millionen Einwohnern Swasilands (Stand 2017) wohnen nur knapp 100.000 in der Hauptstadt (Es lässt sich vermutlich keine genauere Zahl feststellen, denn ich vermute, dass hier Townships nur am Rande bis gar nicht mitgezählt wurden und die Stadt eigentlich um einiges größer ist). Ansonsten wirkte der Ort sehr heruntergekommen. Von den drei Hochhäusern war eines wohl vor ein paar Jahren abgebrannt und stand nun verrußt und verlassen auf einer Hügelspitze. Auch der Stadtmarkt, wie ich vermute, den wir unterwegs passierten, umfasste vielleicht hundertfünzig Meter an Ständen, die in zwei bis drei Reihen gestaffelt wurden. Einzig wirklich modernes Gebäude war ein Hotel am Eingang der Stadt, dass an einen Würfel erinnerte, dessen Oberfläche in viele Polygone gebrochen worden war, weshalb er über einige Kanten mehr verfügte. Zudem war der unförmige Kubus ganz im Zebralook gestichen: weiß mit unregelmäßigen schwarzen Streifen. Das Gebäude passte nicht wirklich in seine eher triste Umgebung.

      Wir machten eine Pause in einem kleinen Café auf einem Rasthof und mussten leider feststellen, dass niemand Netz hatte, um die anderen zu kontaktieren. Glücklicherweise gab es Wifizugang in dem Lokal. So stellten wir fest, dass die anderen anstatt nach Swasiland zu fahren entschieden hatten, einen kurzen Trip nach Mosambik zu machen. Später stellte sich heraus, dass dies gar nicht möglich war, da unsere Mietwagen nur in wenigen anderen Ländern zugelassen waren, weshalb sie an der Grenze aufgehalten wurden und zusehen mussten, möglichst schnell an die Südgrenze Swasilands zu gelangen, da diese abends zu einer bestimmten Zeit schloss und noch einige hundert Kilometer zwischen ihnen lagen. An dieser Stelle sei bereits gesagt, dass sie es noch rechtzeitig schafften, das Land zu verlassen, bevor sie die Nacht über in Swasiland hätten verbringen müssen.

      Nachdem wir Mbabane hinter uns gelassen hatten machten wir nur noch einen Stopp auf einer kleinen Lodge im Süden des Landes. Die Lodge war sehr hübsch eingerichtet und hatte im Garten ein zahmes Zebra. Allerdings tat einem das Tier leid, da Zebras eigentlich Herdentiere sind und es ganz allein eingezäunt im hinteren Teil der Anlage stand.

      Kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreichten wir die Grenze, an welcher wir einen Ausreisestempel bekamen. Danach trennten uns noch etwa eine Stunde Autofahrt von dem Airbnb das Toni gebucht hatte. Leider war die Unterkunft relativ schwer zu finden, weshalb uns die Vermieterin irgendwann in dem kleinen Städtchen Pongola abholen musste. Die Farm auf der wir übernachteten lag direkt vor dem Ort und man musste einen kleinen Weg zwischen hohen Maisstauden wählen, der mehr an einen Ackerweg erinnerte, als an eine geteerte Straße.

      Dafür war die Unterkunft recht komfortabel. Sie war zwar etwas altmodisch eingerichtet, hatte dafür aber zwei Bäder, eine geräumige Küche und zwei Wohnzimmer mit einem Billard-Tisch. Nachdem wir gekocht und unsere Zimmer eingerichtet hatten, trudelten nach einer Weile auch die anderen ein.

      Nicht allzu lang darauf ging es für mich ins Bett, da ich im Krüger bereits ein gewisses Schlafdefizt angesammelt hatte.
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    You might also know this place by the following names:

    Hhohho District, Hhohho

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