Satellite
Show on map
  • Day 42

    Relaxing Pack-Tag

    June 8, 2023 in Tanzania ⋅ ☁️ 22 °C

    Heute schlafen wir wieder aus, denn das einzige was wir heute vorhaben ist, unsere Taschen für den Kili zu packen. Zunächst gibt es wieder ein leckeres Pfannkuchen Frühstück, die Agatha (eines der älteren Mädchen) uns runter bringt. Danach legen wir all unsere Sachen auf den 4 Sofas aus und checken, dass wir auch beide alles dabei haben. Dann wird entschieden was wir in den Tagesrucksack packen und was in den Duffelbag kommt (wasserdichte Tragetasche, die von Portern getragen wird). Wie sind uns sicher... müssten wir all unser Gepäck allein tragen, würden wir es niemals nach ganz oben schaffen.

    Als das Gröbste verstaut ist Verbringen wir den Mittag damit Serien zu schauen, Bändchen zu knüpfen oder ein Schläfchen zu halten, bis es dann auch schon Mittagessen gibt. Unter anderem finden wir in einem der Hotpots Nudeln. Voller Freude kramen wir unser wertvolles Pesto aus der Tasche und verputzen die gesamte Portion.

    Wenig später stattet uns Kelvin, einer der drei älteren Jungs, die in einem seperaten Häuschen wohnen, einen Besuch ab. Er hätte ein Geschenk für uns, sagt er und übergibt uns eine Halskette mit einem Anhänger aus Ebenholz, der die Form Afrikas hat. Dazu entschuldigt er sich noch, dass er nur eine für uns beide hat, aber wir versichern ihm, dass wir gut teilen können. Er sagt noch, dass wir uns so immer am ihn und an Moshi erinnern können. Asante sana Kelvin!

    Wenig später gehen wir hoch zu den Kids, die draußen in der Sonne spielen. Sie fangen an unsere Haare zu flechten und nachdem sie mit Isi's Handy ein Foto unsere Haare gemacht haben geben sie dieses erstmal nicht so schnell wieder her und gucken alle Bilder der letzten Wochen an. Isi zeigt währenddessen Diana (19J.) Wie man einen Fischgräten-Zopf flechtet. Da kommt Mama Agatha (Lekeis Frau) aus der Tür und sagt uns wir sollen man rüber in den Klassenraum, Martha hätte eines der Kleider fertig, für welche die gestern unsere Maße genommen hat. Mittlerweile stehen bestimmt 10 Kinder um das Handy herum, um einen Blick auf die Fotos und Videos zu erhaschen. Interessanterweise sind alle Fotos aus den Zahnstation super uninteressant und werden schnell übersprungen. Isi beendet die Bildschirmzeit und wir gehen zu Martha, die gerade noch dabei ist das zweite Kleid zu nähen. Isi kann ihres schon anprobieren und es sitzt wie angegossen.
    Plötzlich fängt es draußen an in Strömen zu regnen und wir machen uns schnell auf den Weg zurück zum Guesthouse, weiter unten auf dem Grundstück. Kurze Zeit später kommt Martha mit Tahnees Kleid zu uns und auch dieses passt perfekt. Sofort hegen wir den Plan nächste Woche Sonntag beide mit unseren neuen Kleidern in die Kirche zu gehen.

    Jetzt wollen wir noch die versprochene warme Dusche testen und tatsächlich ...es klappt. Das ist unsere erste, funktionierende warme Dusche hier in Tansania. Wir genießen beide unsere erste warme aber auch vorerst letzte Dusche für die nächsten 8 Tage! Gut, dass wir uns nun oben auf dem Gipfel bei Eiseskälte auf eine warme Dusche freuen können.

    Nach dem Abendessen, was schon auf dem Tisch steht, als wir beide mit dem Duschen fertig sind statten wir den Kids oben nochmal einen Besuch ab. Gerade sind sie wieder alle im Klassenzimmer für das Tutoring. Die älteren helfen sich gegenseitig mit den Aufgaben, die ihnen gestellt wurden. Wir geben der kleinen Pretty (3J.) die Aufgabe das Haus des Nikolaus nachzumalen. Irgendwann kommt Lekei zurück nach Hause. Er war den ganzen Tag in der Stadt unterwegs. Wir unterhalten uns mit ihm über morgen früh und danken ihm noch vielmals dass er uns den Stoff für die Kleider besorgt hat. Er erwidert nur, das wäre ja nichts gewesen und dass seine Tochter allen Dank verdient (den hat sie natürlich schon von uns erhalten).

    Wir gehen zurück ins Guesthouse und packen die letzten Kleinigkeiten zusammen. Wie angekündigt kommt Martha nochmal zu uns mit einem Anliegen. Zunächst fragt sie uns, ob denn schlechte Zähne vererbt werden können. Wir müssen natürlich genauer nachhaken, was sie meint, aber es geht tatsächlich nur um kariöse Zähne. Sie hat Angst auch alle Zähne zu verlieren wie ihre Großmutter. Wie sich irgendwann herausstellt, hat sie jedoch noch viel größere Angst zum Zahnarzt zu gehen uns fragt, ob sie nicht einfach irgendein Medikament gegen Karies schlucken könnte. Wir müssen beide ein bisschen schmunzeln und erklären ihr das beste Mittel sei Zähne putzen. Jedoch geht kein Weg um eine Füllung, wenn schon Karies vorhanden ist. Nach einem Blick in ihrem Mund versuchen wir ihr dringend einen Zahnarztbesuch ans Herz zu legen, aber sie hat wahnsinnige Angst und will nicht gehen, bis Isi irgendwann den Vorschlag macht, dass wir, wenn wir nächste Woche wieder kommen, sie zum Zahnarzt begleiten werden. Mit dem Vorschlag kann sie sich anfreunden und bedankt sich vielmals. Im gleichen Zuge fragen wir sie, ob wir nächste Woche bei allen Kindern einmal einen Check-up machen sollen. Auch diese Idee findet sie spitze. Auf das Gespräch jetzt erstmal gründlich die Zähnchen putzen und ab ins Bett um ein paar erholsame Stunden Schlaf zu bekommen.

    Ab morgen machen wir uns nun auf den Weg den Kilimanjaro, den höchsten Berg Afrikas und damit einer der 7 Summits, zu besteigen. Wir werden insgesamt 8 Tage über die Lemosho Route unterwegs sein. Am 7. Tag, dem 15. Juni, ist die Gipfelbesteigung geplant und wir hoffen, dass wir kurz nach Sonnenaufgang über den Wolken stehen und vom Dach Afrikas herunterwinkeln werden. Unsere Handys werden in der Zeit keinen Empfang haben bzw. werden wir sie, um Akku zu sparen, so oder so in den Flugmodus schalten d.h. ihr werdet die nächste Woche nichts von uns hören. Wünscht uns viel Erfolg 💪
    Bis bald ihr Lieben
    Read more