Tanzania
Kigamboni

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Travelers at this place
    • Day 45

      Vorbereitung laufen weiter

      November 27 in Tanzania ⋅ ⛅ 30 °C

      Wie es sich für die letzten Tage gehört, lasse ich es weiterhin langsam angehen. Den Morgen verbringe ich am Strand meiner Unterkunft. Ein wenig lesen und regelmäßig wenden, damit der Sonnenbrand, den ich mir auf Zanzibar geholt habe, nicht noch schlimmer wird. Die Anlage füllt sich gegen Mittag mit einheimischen Gästen, die hier am Strand eine Auszeit suchen. Ich nutze den Mittag daher, um in Dar das National Museum zu besuchen. Um dorthin zu kommen, nehme ich eine kleine Fähre, die den Norden mit dem Süden von Dar verbindet und die schnellste Route über das Hafenbecken ist. Schnell weiß ich aber auch, warum ich der einzige Weiße bin. Absolute Chaos, wie man es gewohnt ist, und eine Fähre, die maßlos überladen scheint. Menschen drängen dicht an dicht. Ich stehe mitten drin und bin wirklich froh, heute ohne Gepäck zu reisen. Immer wieder werde ich schräg angeguckt. Ein wenig, als würden sich die Menschen fragen: „Was will der Weiße hier auf dem alten Kahn?“ Die Überfahrt mit der Fähre dauert 7 Minuten und kostet mich nicht mal einen Euro. Deutlich günstiger als mit dem Bajaji einmal um den Hafen zu fahren und dadurch 45 Minuten unterwegs zu sein.
      Gegen Mittag betrete ich dann das National Museum. Eine facettenreiche Ausstellung. Von den ersten Spuren der Menschheit und Überresten von Dinosauriern bis hin zur aktuellen politischen Lage. Alles scheint hier konserviert und ausgestellt. Sehr interessant auch, wie sehr Julius Nyerere (der hier vergöttert wird) die Beziehung zu den USA geprägt hat und welches Zeitalter er für die Bevölkerung eingeläutet hat. Mit ihm kam der wirtschaftliche Aufschwung. Auch dank der Amerikaner und später der Chinesen. Jetzt buhlen auch europäische Nationen wie Portugal oder skandinavische Länder um Einfluss und investieren in Infrastruktur. Meine Google-Recherche ergibt aber schnell, dass es nicht alles so positiv ist, wie im National Museum dargestellt. Eine Abhängigkeit, die viele Sektoren auch ausbremst, entstand. Kennedy und Nyerere haben eine besondere Freundschaft zwischen Amerika und Tansania etabliert, und diese hält bis heute an. Die Amis sind wirklich überall.
      Nach dem interessanten geschichtlichen Rundumschlag wird aber auch klar – und so berichten es auch die Menschen, die ich hier kennengelernt habe: Vieles kommt ins Stocken. Nach dem Corona-Tod des Präsidenten 2021 ist die Vize-Präsidentin im Amt. Eine Frau, die ein afrikanisches Land führt, ist auch für das fortschrittliche Tansania ungewöhnlich. Und sie lässt keine anderen Parteien neben sich groß werden. Politische Gegner wurden in den letzten Monaten immer wieder verhaftet und so klein gehalten. Auf Zanzibar haben mir die Locals auch verraten, dass die amtierende Präsidentin dort mehrere Hotels bauen lässt – mit Staatsfinanzen, aber für ihr Unternehmen. Ob das stimmt oder nicht, werde ich nie erfahren.
      Es ist mittlerweile Nachmittag und ich lasse mich von einem freundlichen Fahrer ins Zentrum bringen. Auf dem Kariakoo-Market möchte ich mir einen kleinen Koffer kaufen. Günstiger als in Deutschland wird er mein Gepäck ein wenig entlasten. Ich war am Anfang meiner Reise schon einmal hier. Vor rund einer Woche ist eines der Hauptgebäude eingestürzt. In dem war ich Mitte Oktober noch als Tourist und ahnungslos unterwegs. Mehr als 17 Menschen kamen ums Leben. Über 50 waren verschüttet. Von dem Gebäude steht nicht mehr viel, aber um dieses stehen die ganzen Händler, als sei nichts gewesen. Zäune versperren die Sicht auf die Rettungskräfte. Ich möchte mich nicht lange hier aufhalten und biege in die Straße ab, die für den Verkauf von Taschen, Stoffen und Koffern bekannt ist. Es dauert nicht lange, da werde ich fündig und schlage zu. Jetzt habe ich auch meinen letzten To-Do-Punkt abgehakt und gehe zurück zur Fähre.
      Gegen Abend steht nur noch ein kleiner Video-Call nach Deutschland an. Ein kurzes Intermezzo mit meinem Doktorvater, der mich zu einem spannenden Vortrag eingeladen hat. Ich hoffe, dass das WLAN stabil bleibt.
      Als ich zurück bin, habe ich aber noch eine Menge Zeit. Deshalb gehen meine Planungen für den nächsten Trip weiter. Ich werde am 10.12. in den Flieger steigen und am 11.12. in Kathmandu landen. Nepal wird eine komplett andere Erfahrung, und meine ersten Nächte in Kathmandu werde ich definitiv voll auskosten. Von da geht es dann nach 4 Tagen weiter. Im Pokhara Manipal Hospital, einem Lehrkrankenhaus der University of Kathmandu, wird dann mein Arbeitsplatz für 4 Wochen sein.
      Meine Tage in Deutschland werden sehr schnelllebig. Ich habe jetzt schon wieder fast jeden Tag Verabredungen und Uni-Termine. Eine Menge Leute wollen mich in der kurzen Zeit sehen. Ich werde die ersten Tage aber in Kalkar verbringen. So sehr ich mich auch auf Nepal freue, es tut gut zu wissen, dass ich erstmal nach Hause fliege.
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    • Day 44

      Goodbye Zanzibar

      November 26 in Tanzania ⋅ ☀️ 30 °C

      Am letzten Morgen auf Zanzibar schüttet es wie aus Kübeln. Ein erfrischender Wind zieht über Paje. Der Geruch von nassem Sand steigt in die Nase, als ich im Open-Air-Restaurant des Hotels mein Frühstück und meinen Kaffee trinke. Ich hatte eine relativ unruhige Nacht, auch weil ich mir den Bauch so sehr verbrannt habe, dass ich definitiv auf dem Rücken schlafen musste. Obwohl ich gestern nur im Schatten lag und sogar das ein oder andere Mal meine 50er Kids-Sonnencreme aufgetragen habe, hat die äquatornahe Sonne es bis auf meinen dicken Bauch im Schatten geschafft. Auch die frische Kokosnuss und der Blick aus dem Pool hinaus auf den Indischen Ozean haben das nicht verhindern können. Aber dafür nehme ich ein paar Tage mit brennender Haut in Kauf.
      Ich trage also alle paar Stunden meine Aloe Vera After-Sun auf.
      Nach dem Frühstück musste ich mein Gepäck wieder so packen, dass ich maximal zwei Gepäckstücke habe. Sonst wird’s teuer an der Fähre. Aber irgendwie schaffe ich auch das wieder. Voll bepackt geht es nach dem Checkout in die Vormittagssonne, die hier schon so auf der Haut brennt, dass ich nicht lange in der Sonne stehen bleibe. Ich laufe direkt zur Hauptstraße und halte per Handzeichen den ersten vorbeifahrenden Bus an. Bis nach Stone Town sind es knapp 45 Minuten und 12.000 TSH (ein Taxi kostet für Europäer 50 $). Also schmunzel ich lieber über die 4 € und steige ein. Bequem ist es natürlich nicht, aber die Menschen sprechen mich direkt an und unterhalten sich mit mir. Wo komme ich her, was mache ich hier und ob es mir gefällt. Ob ich wiederkomme und wie das Leben in Europa ist. Dieser kulturelle Austausch ist wirklich schön und mindestens ein oder zwei junge Männer bieten mir immer ihre Handynummer an. Falls ich Probleme habe oder etwas brauche, soll ich mich immer melden. Das kenne ich von den Busfahrten auf dem Festland. Dahinter steckt auch ein wenig die Intention, einen Mehrwert daraus zu ziehen, einen Europäer zu kennen. Morgens und abends bekomme ich von diesen Nummern meist eine kurze WhatsApp, ob alles gut ist und wie meine Reise verläuft. Mit der Zeit ist es anstrengend, aber ich denke, diese Leute machen das in ihrem Umfeld genauso. Zumindest erzählen das die Volunteers, die hier über Monate oder Jahre leben. Es ist die afrikanische Aufgeschlossenheit und Gelassenheit, die man immer wieder merkt.
      In Stone Town angekommen, ist die letzte Station des Busses der große Busbahnhof. Also nehme ich noch ein Bajaji bis zum Hafen. Mit der Ausreise klappt alles super. Obwohl Zanzibar zum Staat Tansania gehört, gibt es hier eine eigenständige Inselverwaltung und damit auch ein Zollamt und eine Ausländerbehörde. So wie bei der Einreise muss ich bei der Ausreise auch durch die Passkontrolle, aber alle Daten und Visa habe ich immer bereit. So kann ich ohne weitere Probleme die Fähre in Richtung Daressalam betreten.
      Die knapp eine Stunde und 20 Minuten vergehen wie im Flug und schon stehe ich wieder im chaotischen Gepäckbereich des Hafens. Es ist echt eine Herausforderung, den Massen an Menschen zu vermitteln, dass ich keine Hilfe brauche. Jeder, der hier als Träger eingestellt ist, stürzt sich auf die weißen Touristen, um ein üppiges Trinkgeld zu ergattern. Auf dem Hinweg bin ich darauf reingefallen. Was als nette Aufmerksamkeit begann, endete in dem Verlangen nach 20.000 TSH. Dem bin ich standhaft geblieben und habe zumindest 10.000 locker gemacht. Aber der junge Mann ließ nicht ab, bis er gemerkt hat, dass ich nicht diskutiere. Und so passiert es ab jetzt alle paar Meter. Der eine will mich zum Gepäck bringen, der andere will wissen, welcher mein Backpack ist, um ihn mir zu tragen, und wieder ein anderer will für mich ein Taxi besorgen. Ich lehne immer wieder dankend ab. Als ich mein Gepäck aufgesetzt habe und aus dem Terminal laufe, tummeln sich exakt die gleichen Personen. Aber ich habe bereits über die Bolt-App meine Fahrt zum Hotel gebucht und schlängle mich durch die vielen Hände, die meine Tasche nehmen wollen, durch und bedanke mich immer wieder und winke ab. Am Ende ein kurzer Check, ob alle Wertsachen in den Taschen sind.
      Jetzt sitze ich wieder in einem Bajaji, auf dem Weg zu meiner letzten Unterkunft für diese Reise: ein Beach Camp in Daressalaam direkt am Meer und eine kleine Banda für mich allein.
      Da es mittlerweile 16 Uhr ist, bleibt mir nur noch ein frühes Abendessen und ein gemütlicher Abend am Strand. Morgen muss ich noch ein paar Besorgungen in der Stadt machen und – was viel wichtiger ist – einen Anschlussflug für den 14.12. buchen. Dann erlöse ich euch auch, und ihr seht, wo es hingeht.
      Hakuna Matata!
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    • Day 14

      Vom Malawisee auf den Highway to hell

      November 10 in Tanzania ⋅ ☀️ 30 °C

      In einem poollosen Camp waren wir dann doch soweit, um im Malawisee zu baden. Eine Schar Kinder um uns herum machte es uns vor und es war erfrischend.
      Die Fischer verbringen die Nacht auf dem See und kommen zum Sonnenaufgang zurück.
      Unser Schlafrythmus pendelt sich auf 20-5 Uhr ein.
      Die Reise durch Malawi war sehr angenehm. Durchweg freundliche, fröhlich winkende Menschen, gute Straßen, kaum Polizisten und wenig Verkehr.
      Ganz im Gegensatz zu diesen Verhältnissen erwartete uns in Tansania der sogenannte „Highway to hell“. Knapp 1.000km mit unzähligen LKWs und gierigen Polizisten bis zur Hafenstadt Dar es Salaam. Die Risikobereitschaft der Reisebusfahrer und Lastwagenpiloten peitscht uns beim bloßen zuschauen Adrenalin durch die Adern. Überholen muss man permanent, da Steigungen von überladenen LKWs oft im ersten Gang genommen werden. Schnell wird dann eine Schlange daraus, wo oftmals kaum ein Lücke zum dazwischen quetschen bleibt. Horror.

      Die chic in weiß gekleideten Polizisten sind alle, ausnahmslos, gut sichtbar bewaffnet mit: einem Kartenlesegerät! Der erste Polizist wollte 30.000 Tansanische Schilling (10€) fürs unerlaubte Überholen. In ein kurzes, privates Gespräch verwickelt, teilte er uns mit sein Name sei Luther und er sei Christ. Freudig erwiderten wir: wir auch!!! Er: Really? OK, I forgive you…und wir durften weiterfahren. Nie hat es sich so gelohnt getauft zu sein….
      Andere Kontrollen liefen ähnlich ab. Eigentlich immer freundlich und am Ende mussten wir nie bezahlen.
      Jetzt sind wir am Indischen Ozean in Dar es Salaam und morgen früh geht unsere Fähre nach Sansibar. Der Toyota bleibt derweil (hoffentlich sicher) im Camp stehen.
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    • Day 20

      KCC - Freizeitprogramm - wow!

      September 3, 2018 in Tanzania ⋅ ⛅ 30 °C

      Am Nachmittag von 16:30-18:30 waren wir zu Besuch im Kigamboni Community Center. Hierher kommen die Kinder, Jugendliche nach der Schule. Sehr beeindruckend was die jungen Leute da alles können, aber vor allem mit welcher Energie und Begeisterung. Habe ein paar Jungs verschiedene Jongliertricks gezeigt. Die waren super begeistert und wollten immer wieder neue Sachen sehen und hörten meinen Erklärung genau zu. Ganz anders bei uns in der Schule in Deutschland, jedenfalls bei mir, wo man immer wieder neu motivieren muss. Am Ende waren sie total rührend und dankbar für die Inspirationen. Das wäre früher total mein Ding gewesen: Tanz, Akrobatik, Musik, Jonglage, ...Hier sind viele Kinder total wissbegierig und versuchen ihre Fremdsprachenkenntnisse von früheren Voluntären anzuwenden und zu verbessern. Wir waren also sehr beeindruckt, die Tänzer, Musiker, Akrobaten... da hätten wir nochlange zugucken und staunen können. Vielleicht kommen wir irgendwann mal wieder hierher zurück, schön wärs bestimmt -

      morgen gehts mit dem Zug nach Mbeya an die tanzanianische-malawische Grenze.
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    • Day 17

      Unter Palmen am Meer

      August 31, 2018 in Tanzania ⋅ ⛅ 28 °C

      Es gefällt uns sehr gut hier: wir haben Zeit um das Meer mit seinen Gezeiten zu erleben, die Fischer auf ihren Booten zu beobachten, die Frauen, die bei Ebbe Algen einsammeln... Zeit zum Lesen, Film gucken, wenn das Internet funktioniert... oder einfach nichts tun.
      Sonia holt gerade Chips von einem Strandverkäufer - selbst gemacht - lecker, ein Highlight an jedem Tag :)
      Manchmal denken wir das wir noch was großartiges unternehmen sollten, bevor es am Dienstag mit dem Zug weitergeht. Vielleicht doch noch nach Zansibar?! Aber hier ist es großartig - wir bleiben einfach.
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    • Day 18

      KCC - Kigamboni Community Centre

      September 1, 2018 in Tanzania

      Ein Junge am Strand hatte uns von einer Vorführung erzählt, die im Viertel nur 30 Gehminuten von uns entfernt stattfinden sollte. Wir waren etwas misstrauisch, aber dann waren wir auch neugierig. Am späten nachmittag machten wir uns auf zum KCC, wo das lag hatten wir uns über google maps zeigen lassen. Und dann empfing uns auch schon Abdi, der Junge vom Strand, der so gut Englisch sprechen konnte. Die Vorführung hatte schon gestartet und viele Kinder, Jugendliche und Mütter schauten begeistert bei traditionellen und modernen Tänzen, Theater, Akrobatik und Musik. Das gefiel uns total gut. Am Ende erklärte uns dann ein Jugendlicher über das KCC auf. Es wurde 2007 von vier jugenen Männern in Kigamboni als eine Art Kulturzentrum gegründet, um Kindern und Familien Bildung zu vermitteln und sinnvolle kreative Angebote zu schaffen, besonders für die Straßenkinder. Immer wieder kommen auch Freiwillige aus aller Welt um für eine kurze oder längere Zeit mitzuwirken und ihre Fähigkeiten zu teilen und/oder weiterzugeben. Ein tolles Projekt, welches sehr gut zu funktionieren scheint. Von Leuten vor Ort ins Leben gerufen ohne staatlich finanzielle Unterstützung. Seit ein paar Jahren gibt es sogar ein angeschlossenes Heim für ca. 20 Straßenkinder. Am Montag sind wir eingeladen, um den Kindern ein bisschen Jonglage beizubringen. Wir freuen uns darauf - schade, dass wir das KCC erst so spät entdeckt haben.
      Für mehr Informationen über das community center schau hier: www.kccdar.com
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    Kigamboni

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