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  • Escape to Jost van Dyke

    December 31, 2019 in British Virgin Islands ⋅ ☀️ 26 °C

    Es gibt diese Momente im Leben zu denen ich nicht wahr haben will was ich denke aus Fernsehen und Rundfunk garantiert besser zu wissen. Wem geht das noch so? Ich bin einmal mehr überrascht worden. Auf einem Ausflug nach Jost van Dyke. Die Insel war mir bislang nur vom Hören Sagen bekannt auch wenn ich seit einer Woche jede Nacht zu ihr blicken kann. Sie liegt sehr unscheinbar einfach so da drüben am Horizont.

    Der Rest der Familie kennt die Insel schon etwas besser. „Dort steht das Foxys“. Ok? „Dort hat ein Deutscher den Painkiller erfunden“. Ja und? Ich muss mir das wohl einmal selbst anschauen. Ich könnte meinen JVD ist eine einsame Pirateninsel am nördlichen Ende der BVI. Strand, ein paar Kakteen und steile Berge. Ganz so wie auf Tortola auch. Als ich dort ankomme deutet nichts darauf hin das hier an diesem Abend die größte Silvesterparty der Welt außerhalb einer Großstadt stattfindet.

    Die wenigen Pubs hören auf solche Piratennamen wie Korsar und Foxy. So ziemlich jeder Segler der einmal hier geankert ist hinterlässt seine Flagge, sein Schild, seinen alten Studentenausweis oder sonst was fein säuberlich an die Decke gepinnt. Auch meine Frage nach der Cocktailkarte ist schnell beantwortet. „Heute gibt es ausschließlich Rumpunsch und Painkiller“ . Zumindest dieser Painkiller ist aber auch etwas besonders feines hier in den BVI. Niemand geringeres als ein Deutscher hatte einst Heimweh. Allein ihm schmeckte der Rum nicht pur. Um das Gefühl zu ertränken. Also bitte wie soll man dann in der Karibik das Heimweh vertrösten? Man mixe den Rum mit Kokosmilch und Orangensaft. Ein paar weitere Zutaten später ist der Painkiller fertig.

    Unterdessen füllen sich die zwei nahegelegenen Buchten immer schneller voller Boote und Kreuzfahrtschiffe. An einem Strandabschnitt liegen mehr Dingis kreuz und quer als es Häuser auf der Insel gibt und am anderen Strand geht es zu wie am Miami Beach in Florida.
    Ich will es gar nicht wahr haben aber alle Locals erzählen mir es sei die größte Silvester Party der Welt. Ich schüttle innerlich den Kopf ind muss nochmal nachhaken. Dabei werde ich aufgeklärt eine Party sei alles was privat organisiert ist und nicht von öffentlicher Hand. All die Silvesterpartys in den Großstädten dieser Welt zählen also per Definition nicht als Party. Und plötzlich erscheinen die paar Tausend Menschen die sich hier versammeln tatsächlich in einer anderen Dimension.

    Etliche Getränke später bringt die Fähre uns am Nachmittag wieder zurück auf Tortola. Uns erwartet noch ein letztes Abenteuer im alten Jahr.
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