Zwischen den Jahren

December 2019 - January 2020
Einmal in New York falsch abgebogen und schon bin ich am anderen Ende von Nordamerika gelandet. Puerto Rico und die BVI laden zwischen den Jahren. Abenteuer, Vorfreude und Neugier warten schon! Read more
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  • In New York falsch abgebogen?

    December 22, 2019 in the United States ⋅ 🌙 3 °C

    Fliegen ist in der heutigen Zeit so normal wie Radfahren geworden. (Leider kostet es immer noch ein wenig mehr, aber ok) Eigentlich dürfte ich nichts spektakuläres erwarten. Der Tag hat ausnahmsweise 30 Stunden und beginnt auch noch früh um 3:30 Uhr. Aber ansonsten? ... Gibt die Schwerkraft vor dass alles was in die Luft fliegt auch wieder zu Boden gelangt.

    Das Leben wäre nicht so einzigartig wenn man nicht im rechten Moment am rechten Ort ist. Die Fahrt zum Flughafen war ausgesprochen nebelig und die Sonne will nach der längsten Nacht des Jahres erst über den Wolken aufgehen.
    Und da ist er wieder, dieser Moment an dem ich mich voller Vorfreude und Neugier wie ein kleines Kind fühle das jeden Tag etwas Spannendes erlebt und erst noch in seine Schuhe hinein wachsen muss. Fernsehtürme und Windräder scheinen wie Zuckerwatte gebaut. Da ist wieder dieses Privileg etwas zu erleben was nicht viele schaffen.

    Und das beste Zeichen dass auch diese Reise einzigartige Momente verspricht.

    Ein bisschen Wehmut schwimmt dennoch mit als ich am Nachmittag über Labrador und die Gaspesie fliege. Könnten wir jetzt nicht einfach rechts abbiegen und den zu Hause so schmerzlich vermissten Winter nachholen?

    In New York sieht die Welt ganz anders aus. So überhaupt nichts lässt darauf schließen, dass übermorgen Weihnachten ist. Es dauert auch nicht lang bis die letzteGewissheit verflogen ist. Kaum sind wir durch Zoll, Gepäck und Ticket-chek finde ich mich auf einem indischen Basar wieder. Menschenmassen, doch das erwartete Chaos bleibt aus. Dafür wird mal eben das Gate nebenan für eine indische Hochzeit eingewickelt und ein paar Inder feiern groß die Hochzeitsvorbereitung der Braut. Tanz, Musik und Geschenke für alle Gäste. Weihnachten kann kommen.
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  • Johannes ist sein Name

    December 23, 2019 in Puerto Rico ⋅ ☀️ 28 °C

    28 Grad im Schatten. Ich schlürfe über die Terrasse. Eigentlich ist alles zu warm in San Juan - war mir doch zu letzt auch daheim nicht wirklich kalt. „Ich möchte bitte an den Nordpol!“ ... Aber dieser Traum erfüllt sich wohl in diesem Jahr nicht mehr. Doch hey! Dafür bin ich das Erste Mal in Puerto Rico. Größter Außenposten der USA, weitgehend unabhängiger Freistaat, ebenso weitgehend bankrott. Aber die Menschen nehmen das gelassen. Der heilige Johannes wird schon alles richten. Ich liebe es wenn zu Weihnachten niemand hektisch herum rennt und schnell noch Notgeschenke zusammen sucht. Klar, für die Menschen hier ist Weihnachten und Neujahr die Zeit der Kreuzfahrtschiffe. Tourismushochsaison. Ich merke fast nichts davon. Der Taxifahrer erzählt mir über seine Familie, die Kinder werden beschenkt. Familie ist und bleibt jedoch das größte Geschenk. Die Hauptstadt San Juan zeigt sich nach den Hurricanes Maria und Irma in 2017 bereits wieder erstaunlich robust. Alles wurde restauriert. Die kleinen engen Straßen laden zum bummeln ein, oder auch nur einfach zum sitzen im Cafe. Am Straßenrand sitzen die Papageien und die Wände im Künstlerviertel ‚la Perla‘ sind voller toller Graffiti.
    Man ist sehr stolz darauf nicht alles so machen zu müssen wie die USA. Somit geht der Santa Claus Weihnachts-hype bis auf die heiligen drei Könige vollständig an Puerto Rico vorbei. Es wird die perfekte Einstimmung auf Weihnachten mal anders.
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  • Old Fort San Juan

    December 23, 2019 in Puerto Rico ⋅ ☀️ 28 °C

    Eine kurze Nacht und ein ausgiebiges Frühstück später tauche ich in die Geschichte der Insel ein.
    Puerto Rico spielte in der neueren Geschichte seit Anfang an eine entscheidende Schlüsselrolle im Seehandel zwischen Panama, Nordamerika und Europa. Kolumbus und die Eroberung durch die Spanier leiten gleichzeitig die Neuzeit und die afrikanische Sklaverei ein.
    Die Spanier begannen gleich zwei riesige Festungsanlagen an den Eingang dieses Naturhafen zu setzen. Während vieler Kriege teilte sich die Karibik immer wieder neu auf. Die Spanier verloren fast alles. Die Franzosen behielten die Handelsvormacht auf den östlichen Antillen gemeinsam mit den Niederländern. Dazwischen die Briten und im Nordwesten übernahm die USA einen Teil der Jungferninseln und Puerto Rico. Die Festung wird bis heute stetig umgebaut, erweitert und in Stand gehalten. Zuletzt für die Fliegerabwehr im ersten Weltkrieg.

    Ohnehin haben Soldaten hier im Fort ein sehr annehmbares Leben. Die Arbeit ist Hart und mühsam. Jedoch ist das Essen stets das Beste der Insel gewesen. Bis zu 1,5 Kg am Tag. Ich kann mir nur zu gut vorstellen wie schwer es ist neben so viel Essen zu arbeiten. :]
    Es ist immerhin Weihnachten und Essen gehört für uns bekanntlich zum Fest.

    Auf den Festungsmauern wartet ein herrlicher Blick über die Bucht. Ich kann mich dort gut an die Temperaturen gewöhnen während ein Leguan zum Sonnen vorbei schaut und mit mir mit seinen Gesten meinen Platz streitig machen möchte. Über Tunnelsysteme gelange ich in die verschiedenen Level des Fort. Jedes konnte bei Angriff in sich geschlossen werden indem man im Zweifel einfach diese Tunnel sprengen würde. Einfach aber effizient. In den finstersten Tunnelecken wurden die Kerker eingerichtet. Meist haben dabei Schiffskapitäne hier eingesessen und auf eine Hinrichtung gewartet. Das Leben in der Karibik war leider nicht immer so angenehm wie heute. Daran erinnern heute vor allem noch Wandzeichnungen die Gefangene hier gemalt hatten.
    Die wichtigste Funktion des Fort heute ist der Leuchtturm. Ohne ihn gerieten etliche vor allem kleine Segler in große Schwierigkeiten den richtigen Eingang zu Bucht zu finden anstatt an den Riffen der felsigen Nordküste Puerto Ricos zu zerschellen. Wind und Wellen drücken direkt von der offenen See darauf. Ein schönes aber auch gefährliches Schauspiel wenn man ihm zu nahe kommt.
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  • Frohe Weihnachten! (1)

    December 24, 2019 in Puerto Rico ⋅ ⛅ 24 °C

    Ich dachte im Voraus immer Weihnachten wird hier in der Karibik so viel anders. Zumindest der Heiligabend beginnt jedoch wie jedes andere Jahr zu Hause - unchristlich zeitig aufstehen. Es lohnt aber halt auch immer wieder aufs Neue.
    Es ist noch stockfinstere Nacht wenn ich mich entscheide gerade jetzt durch San Juan‘s Gassen zu ziehen und dieses Flair zu genießen. Ein paar Weihnachtsdekos blinken bunt. Die ersten Frühstückskantinen öffnen bereits. Doch sonst scheint noch niemand auf der Straße. Kaum bin ich durch die Gassen der Altstadt bis zur Seepromenade ist es mit besinnlicher Ruhe erstmal vorbei. Noch lange bevor sich die Sonne über den Horizont kämpft sind etliche Radfahrer und unzählige Läufer bereits zum Weihnachtslauf auf den Beinen. In der Kirche wurde für die Festtage eine riesige Weihnachtskrippe aufgebaut. Zum Frühstück warten Weihnachtsplätzchen auf mich. Das... ist dann doch alles neu. :)
    Standesgemäß sehe ich den Weihnachtsmann in diesem Jahr auf dem Fahrrad unterwegs. Genial!

    Wie zu jedem anderen Weihnachten auch wird nach getaner Arbeit der Heimweg angetreten um sich selbst in Feststimmung zu bringen.
    Diesmal heißt das nochmal zu fliegen. Heimat ist diesmal jedoch in den BVI (British Virgin Islands) Dort arbeitet die bessere Hälfte der Familie. Meine Schwester. Sie nimmt sonst nie an Weihnachten Teil. Also bringen wir Weihnachten zu ihr.

    Auf dem Hauptflughafen dürfen maximal Flugzeuge bis dreißig Passagiere landen. Jedoch kommt hier niemand auf die Idee für so kleine Flieger extra einen Flugsteig zu bauen. Der wird mit Schalter B3(a) einfach dazwischen geschoben. (wie bei Harry Potter sein Gleis 9 (3/4) )
    Dann geht es wie in guten alten Zeiten einmal zu Fuß quer übers Rollfeld. Freie Sitzplatz-Wahl garantiert die besten Plätze denn es gibt nur einen links und einen rechts vom Gang. Und ab geht es in die Luft. So nah war ich den Wolken schon lang nicht mehr. Geschäftig wie sie sind habe ich weder den Weihnachtsmann noch ein paar Engel zwischen den Wolken zu Gesicht bekommen. Da bleibt ja schon gar nichts anderes übrig als sich mit türkis blauem Wasser zu begnügen. ;)
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  • Fröhliche Weihnachten (2)

    December 25, 2019 in British Virgin Islands ⋅ ⛅ 25 °C

    Egal wo ich gehe oder stehe bin ich umringt von Bergen und Meer. Dazwischen Regenwald und Häuser die in allen möglichen und unmöglichen Winkeln an die Felsen gebaut wurden. Das hier der ein oder andere Regenschauer gleich die Straße wegschwammt ist bei 19% durchschnittlicher Steigung keine Verwunderung. Egal - der Ausblick ist und bleibt grandios. Ein tolles Geschenk zum Weihnachtstag. Doch eigentlich ist heute alles sehr geschäftig. Schnell geht es in die eigene Wohnung. Sachen abladen und Weihnachtsbaum angucken. Naja, Weihnachtsbambus... Aber in der Karibik ist auch der sehr dekorativ.
    Das Weihnachtsbaum gucken ist im übrigen eine heimische Tradition aus Sachsen. Immer wenn man zu Weihnachten in Gesellschaft in eine Wohnung kommt und den Weihnachtsbaum bewundert „Oh der ist aber schön! ... „ — dann wird darauf zunächst mit Rum oder Punsch angestoßen. Das macht die Atmosphäre lockerer bevor es weiter geht.

    Insgesamt 26kg Geschenke haben den Weg auf die Insel gefunden. Das reicht so ziemlich für jeden hier ein Mal. Ansonsten erinnert am Tage zunächst erstmal nicht viel an Weihnachten. Die Weihnachtsmann Mützen — aber nicht einmal die Kreuzfahrer sind hier in Weihnachtsstimmung. Vielleicht ist es auch einfach zu warm. Hatte ich bereits erwähnt dass ich mich im Augenblick lieber an den Nordpol wünsche? Vielleicht hilft ja telefonieren nach Haus. Hier merkt man sofort das die BVI britisch sind denn es gibt auch hier am Ende der Welt kleine, enge, rote Telefonzellen. Wie genial!

    Den Weihnachtsabend verbringen wir mit Freunden. Ohnehin wird es wohl sehr aktiv denn ich bin ziemlich jeden Tag bei Freunden, mit Freunden, wie auch immer eingeladen die Inseln so ganz anders zu entdecken. *freu* Dazu später mehr. Wer viel machen will braucht gutes Essen und viel Wasser! Der Weihnachtsschinken wird mit Ananas und Kirschen gespickt. Dazu Rotkraut und Klöße. Ein bisschen Weihnachtstradition möchte dann keiner hier missen. Auch unsere deutschen Freunde nicht selbst wenn sie schon fast zehn Jahre hier leben. Und so steht dort auch der Weihnachtsbaum bereits in vollem Glanz als wir zur Bescherung dort ankommen. =)
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  • Believe!

    December 26, 2019 in British Virgin Islands ⋅ 🌧 27 °C

    Auch die einheimischen feiern Weihnachten traditionell. Believe it or not - Ob du es glaubst oder nicht! Ein Weihnachtsbaum können sich jedoch nur die Reichen leisten und unter Wassermangel leidet so ein abgeschnittener Baum ebenfalls extrem so dass er meist schon zu Weihnachten braun wird und pünktlich zum 27.12 seine Nadeln verliert. Das nenne ich mal perfekt ausgereifte Obsoleszenz. Viel besser verträgt es sich dann doch hier auf den Inseln ein Eis zu holen und über die Hauptstraße zu bummeln. Relax! Keine Weihnachtsente im Ofen. Keiner der hektisch noch Geschenke kaufen muss. Dafür ist es ohnehin einfach zu warm. Der Weihnachtsmann kommt hier auch nicht mehr freiwillig mit dem Fahrrad, sondern mit dem Traktor. Und auch den Rentieren geht es besser wenn sie am Nordpol bleiben und nur nachgestellt werden. Es ist nicht viel was es zu einem tollen Weihnachtsfest braucht. Allein der Glaube an eine gemeinsame schöne Zeit verbindet hier Menschen.

    Abends im Dunkeln kommt das große BBQ. Dann gibts Cocktails mit Freunden und wenn gerade nicht Weihnachten wäre würde man Geburtstag oder sonst etwas feiern. Hauptsache es geht gemeinsam irgendwo hin. So lerne ich Tag für Tag die ganze deutsche Gemeinde der Insel kennen, probiere neue Cocktails aus und verteidige mich mehr oder weniger erfolgreich gegen Mosquitos. Prost! Auf eine schöne Zeit zwischen den Jahren!
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  • Ein Tag im Paradies (1)

    December 27, 2019 in British Virgin Islands ⋅ ⛅ 26 °C

    Für viele ist die Inselgruppe der BVI gerade mal einen Tagesausflug vom Kreuzfahrtschiff wert. Dazu möchte ich heute einmal zeigen was das eigentlich für ein Stress ist und wie es anders geht. :)

    Ich erlebe früh schon von meiner Hängematte fast täglich das gleiche Spiel. Noch bevor es hell wird rauschen alle Taxis und Busse dieser Insel hupend den Berg hoch und fahren zum Hafen. Dazwischen kräht der Hahn seit halb fünf. Wahrscheinlich Zeit zum Aufstehen... Dieser frühe Aufstand hat jedoch seinen Grund. Am Hafen warten gerade jetzt um Weihnachten täglich zwei bis sechs Kreuzfahrtschiffe darauf ihre Passagiere wenigstens mal kurz los zu werden und wenn nötig Ladung aufzunehmen. Die Zahlen die auf solch ein Schiff draufgehen empfand ich immer schon riesig. Aber wenn man dann die 3000+ Kreuzfahrer auf einmal das Pier überschwemmen sieht ist es mit der Ruhe scheinbar vorbei. Aber nur scheinbar... (mehr dazu im nächsten Teil)
    Oftmals hängt es davon ab aus welchem Land das Schiff zu Besuch ist und wie die Passagiere dann drauf sind. Manchmal muss alles überpünktlich sein. Manchmal muss beim Buffet besonderer Wert gelegt werden damit es keinen Aufstand gibt und manchmal - geht dann trotzdem alles auf einmal schief.
    Alles wird durch getaktet. Einige wollen dennoch zu Mittag wieder auf dem Schiff sein anstatt auf der Insel zu essen oder sie schieben andere Gründe vor warum sie Angst haben ihr Schiff würde am Abend ohne sie ablegen. Wider Dritte müssen ins Krankenhaus für eine Behandlung die der Bordarzt nicht durchführen kann. Die Insulaner sind es gewohnt jedem Recht zu machen. In der Regel ist ein Gläschen Rum nach jeder Beschwerde die beste Medizin. Ein wenig profitieren sie ja auch davon. Doch meistens weiß scheinbar niemand wo die Einnahmen am Ende des Tages hin sind. Hauptsache alle sind glücklich und das Schiff legt am Abend wieder ab. MIT allen Passagieren. Dann ist das Inselleben wieder heile.
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  • Ein Tag im Paradies (2)

    December 27, 2019 in British Virgin Islands ⋅ ☀️ 27 °C

    Trotz der Kreuzfahrer läuft ein Tag im Paradies nie gleich ab. Dank fabelhafter Organisation haben wir die Möglichkeit eine Ausfahrt nach Virgin Gorda zu unternehmen. Andere Insel, anderes Leben.
    Wie klein die Welt doch ist zeigt sich oftmals von oben.
    „Rechts sehen Sie den Atlantischen Ozean und links das Karibische Meer. Sie können sich also aussuchen wo sie lieber schwimmen gehen. Tiefblau, oder türkis. Dort hinten die Insel heißt Mosquito Island. Offizielle Einwohnerzahl - Eins.“ Sir Richard Branson, Multimillionär und Firmenguru vermietet sein Anwesen auf dieser Insel für gerade einmal 75.000 $ am Tag. „Auch das Plattenlabel Virgin Records stammt von hier dass der damalige Gründer einfach nach seiner Heimat benannt hat.“
    In den Baths legen wir einen Zwischenstop zum baden und entdecken ein. Riesige Felsbrocken spenden wohltuenden Schatten vor der gleißenden Sonne. Dazwischen wohltemperierte Badewanne und das ein oder andere Schnorchelparadies.
    Aufgrund der Kreuzfahrer ruft alsbald die Fähre zur Rückfahrt und überrascht mit einem doppelten Regenbogen draußen auf dem Meer. Ich bin gespannt was das Paradies morgen bereit hält.
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  • Nature’s little secrets

    December 28, 2019 in British Virgin Islands ⋅ ⛅ 27 °C

    Die Vielfalt der BVI ist riesig. In den verbleibenden zwei Wochen will ich es schaffen nicht nur die Oberfläche anzukratzen und etwas tiefer einzutauchen. Immerhin ausreichend Bekanntschaften gibt es ja weit und breit. Aber das mit dem Aktivurlaub überdenke ich mir bei der Schwüle jeden Tag aufs Neue. Was es wirklich zu Hauf gibt ist Sandstrand in allen Variationen. Da lockt die pure Einsamkeit am long Bay Beef Island und Surfer in der Josiah’s Bay. Es Fähren und Speedboote düsen von Insel zu Insel und zeigen den Charme vom Wasser aus. Allein das nötige Kleingeld fehlt mir für die Speedboote. :) Die Vielfalt an Fröschen, Schlangen und anderen Waldbewohnern lässt mich sicher auch noch einmal auf Nachtwanderung gehen.

    Was die einheimischen hier an Tortola so lieben ist aber auch - egal in welche Richtung man schaut sieht man überall nicht bloß das offene Meer sondern viele weitere kleine Inseln und man weiß man ist nicht allein. Es ist ein Kleinod am Ende der Welt. Nicht umsonst wurde hier auch das Buch von der Schatzinsel (Treasure Island) auf Norman Island geschrieben.
    Am Abend setzt man sich gern auch mal an ein gemeinsames Lagerfeuer und schlürft noch den letzten Cocktail in Cane Garden Bay bevor die Augen unfreiwillig zufallen. Ein neues Abenteuer wartet garantiert schon morgen.
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  • Escape to Jost van Dyke

    December 31, 2019 in British Virgin Islands ⋅ ☀️ 26 °C

    Es gibt diese Momente im Leben zu denen ich nicht wahr haben will was ich denke aus Fernsehen und Rundfunk garantiert besser zu wissen. Wem geht das noch so? Ich bin einmal mehr überrascht worden. Auf einem Ausflug nach Jost van Dyke. Die Insel war mir bislang nur vom Hören Sagen bekannt auch wenn ich seit einer Woche jede Nacht zu ihr blicken kann. Sie liegt sehr unscheinbar einfach so da drüben am Horizont.

    Der Rest der Familie kennt die Insel schon etwas besser. „Dort steht das Foxys“. Ok? „Dort hat ein Deutscher den Painkiller erfunden“. Ja und? Ich muss mir das wohl einmal selbst anschauen. Ich könnte meinen JVD ist eine einsame Pirateninsel am nördlichen Ende der BVI. Strand, ein paar Kakteen und steile Berge. Ganz so wie auf Tortola auch. Als ich dort ankomme deutet nichts darauf hin das hier an diesem Abend die größte Silvesterparty der Welt außerhalb einer Großstadt stattfindet.

    Die wenigen Pubs hören auf solche Piratennamen wie Korsar und Foxy. So ziemlich jeder Segler der einmal hier geankert ist hinterlässt seine Flagge, sein Schild, seinen alten Studentenausweis oder sonst was fein säuberlich an die Decke gepinnt. Auch meine Frage nach der Cocktailkarte ist schnell beantwortet. „Heute gibt es ausschließlich Rumpunsch und Painkiller“ . Zumindest dieser Painkiller ist aber auch etwas besonders feines hier in den BVI. Niemand geringeres als ein Deutscher hatte einst Heimweh. Allein ihm schmeckte der Rum nicht pur. Um das Gefühl zu ertränken. Also bitte wie soll man dann in der Karibik das Heimweh vertrösten? Man mixe den Rum mit Kokosmilch und Orangensaft. Ein paar weitere Zutaten später ist der Painkiller fertig.

    Unterdessen füllen sich die zwei nahegelegenen Buchten immer schneller voller Boote und Kreuzfahrtschiffe. An einem Strandabschnitt liegen mehr Dingis kreuz und quer als es Häuser auf der Insel gibt und am anderen Strand geht es zu wie am Miami Beach in Florida.
    Ich will es gar nicht wahr haben aber alle Locals erzählen mir es sei die größte Silvester Party der Welt. Ich schüttle innerlich den Kopf ind muss nochmal nachhaken. Dabei werde ich aufgeklärt eine Party sei alles was privat organisiert ist und nicht von öffentlicher Hand. All die Silvesterpartys in den Großstädten dieser Welt zählen also per Definition nicht als Party. Und plötzlich erscheinen die paar Tausend Menschen die sich hier versammeln tatsächlich in einer anderen Dimension.

    Etliche Getränke später bringt die Fähre uns am Nachmittag wieder zurück auf Tortola. Uns erwartet noch ein letztes Abenteuer im alten Jahr.
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