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- Day 61
- Sunday, April 9, 2023 at 9:39 AM
- ☀️ -5 °C
- Altitude: 809 m
 ArgentinaDepartamento de Lago Argentino49°23’56” S  73°7’13” W ArgentinaDepartamento de Lago Argentino49°23’56” S  73°7’13” W
Campo Hielo - Niemandsland
 April 9, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ -5 °C
 April 9, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ -5 °C
						
								Der Morgen beginnt schlaflos. Die ganze Nacht werde ich wach gehalten wie die Mäuse durch mein Zelt tanzen und auf irgendwas in meinem Rucksack scharf sind. Essen kann’s nicht sein, dass hängt wirklich alles draußen im Baum. Ein Loch in meinem Rucksack reicher finde ich die Lösung. Warum die Mäuse es jedoch auf meinen Zeltlappen abgesehen haben weiß ich bis jetzt noch nicht. 
Mittlerweile habe ich Übung Flüsse zu durchqueren. Ich hänge mich nur ungern an eine waghalsige Traverse wenn das Wasser maximal einen halben Meter tief ist. Erfrischend für den Start in den Tag ist es allemal. Und so ein Fluss ist die perfekte Chance die Mäuseplage hinter sich hu lassen.
Es dauert gar nicht lang da eröffnet sich vor mir der erste Gletscher. Er erstreckt sich bis zum Gipfel. Oben wehen die Eisfahnen vom Neuschnee aus der letzten Nacht. Dabei ahne ich noch nicht einmal dass das nur der Anfang des grandiosen Schauspiels ist. Der Weg führt nämlich auf den Gletscher drauf. Auch wenn keine Steigeisen nötig sind ist es doch eine Kunst mit allen Sinnen seinen Weg durch das Spaltenlabyrinth zu finden. 
Auf den ersten Gletscher folgt auch bald der Zweite und es geht immer weiter Bergan bis auf einen Pass der aus dem Tal heraus führt.
Oben gibt es zwei Seen. Der eine ist zugefroren der andere hat noch eine offene Pfütze. Grund genug also für unsere Franzosen die Badehose anzuziehen und einmal im Leben Eisbaden zu gehen. Ach wie gut dass ich das schon hinter mir habe. =) Mehr noch. Wer hatte denn schon alles mal dass Gefühl dass er gegenüber der Natur klein und unscheinbar ist? Fünfizig Meter weiter habe ich es in jedem Fall für den heutigen Tag! Mit der Überschreitung des Passes verlasse ich ganz nebenbei kurz mal Argentinien, bin aber auch nicht in Chile. Das südliche Patagonische Inlandeis ist ein Eisfeld dass eigentlich beide Länder für sich beanspruchen, da man sich aber nicht einig ist und ein Krieg ums Eis sich derzeit auch nicht rechnet wurde es kurzerhand als Niemandsland deklariert. Und glaubt mir, das Eis ist mächtig gewaltig groß. Mit dem würde ich mich nicht anlegen. Die Natur gewinnt immer! Auf über 20km Länge erstreckt sich vor mir der Viedma Gletscher in strahlendem Sonnenschein. Das Eisfeld von dem er abfließt erstreckt sich über 250km von Süd nach Nord und gen Westen erstreckt es sich bis in die chilenischen Fiorde durch die ich vor ein paar Wochen mit dem Schiff gefahren bin. Ist das nicht genial!?! In den kommenden Stunden denke ich nur noch in Superlativen. Dagegen kann der Perito Moreno Gletscher einpacken.Read more










