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- Day 69
- Monday, April 17, 2023
- 🌬 9 °C
- Altitude: 522 m
 ArgentinaDepartamento de Lago Buenos Aires47°9’16” S  70°38’44” W ArgentinaDepartamento de Lago Buenos Aires47°9’16” S  70°38’44” W
La cueva de los Manos
 April 17, 2023 in Argentina ⋅ 🌬 9 °C
 April 17, 2023 in Argentina ⋅ 🌬 9 °C
						
								Ich glaube für den Interessierten gibt es heute mehr zu lesen als ihm lieb ist. Das hängt aber auch daran dass ich selbst von dem Ort so fasziniert bin. Schauplatz ist die Provinz Santa Cruz. Irgendwo im Nordwesten versteckt sich in der endlosen Weite Patagoniens ein Canyon durch den über 150km der Rio Pintura fließt. In Buenos Aires schreibt man das Jahr 1956 als Carlos J. Gradin das erste Mal mit dem Topografen Adolfo Tallaferro nach Santa Cruz reist. Sie wollen eigentlich kartographieren und entdecken stattdessen Felszeichnungen. 
Dass lässt Gradin für die nächsten zwanzig Jahre nicht los und mich in der heutigen Zeit ebenso wenig. Felszeichnungen sind nichts einzigartiges auf der Welt. Allein hier im Canyon hat man über 300 Orte ausfindig gemacht an denen frühere Erdenbewohner ihre Kunstwerke hinterlassen haben. Nir ein Ort ist davon öffentlich frei zugänglich. Man will in der Zeit heute natürlich auch Diebe fern halten die meinen so eine Felszeichnung tut sich zuhause im Wohnzimmer gut. Anders als in Europa zum Beispiel gibt es keine Einschränkungen zu fotografieren oder ähnliches. Noch nicht. Nur anfassen ist nicht erlaubt und es wird nur eine begrenzte Anzahl von Leuten mit auf jede Exkursion genommen. 
Es ist das Eine wenn man solche Zeichnungen im Buch sieht oder darüber hört. Es ist definitiv eine Bereicherung sich das persönlich anzuschauen denn dann weiß man auch warum es sich zu erhalten lohnt. Man spricht hier von der Vor-TehalucheKultur, bezeichnet sie aber nicht näher. Forscher gehen davon aus dass dieser Canyon bereits seit 9.000, manche behaupten sogar 13.000 Jahren für Zeremonien und im Winter sicher auch als Schutz vor dem Patagonischen Wind genutzt wird. Dabei unterteilt man sowohl 3 Epochen der Gestaltung als auch Zeremonienhöhlen und Wohnhöhlen. Meiner der Orte diente der Bestattung. Man fand in all den Jahren auch Gräber außerhalb des Canyons. In den Höhlen selbst jedoch nur tierische Knochen. Hier kommt alles vor was Patagonien zu bieten hat und die Hälfte habe ich am Wegesrand heute auch selbst entdeckt. Guanaco, Strauß, Flamingo, Chinchilla, Gürteltier, Fuchs, Stinktier oder Gallineta Austral um nur einige zu nennen. Was für den Laien einfach so schon faszinierend aussieht lässt sich mithilfe der Parkverwaltung und des Archäologischen Instituts Santa Cruz in Perito Moreno besser aufarbeiten. Die Höhlen liegen im Canyon wettergeschützt. Der schlimmste Feind für Mineralien ist über tausende Jahre jedoch nicht Wind u d Wasser in der Höhle sondern die Abwesenheit von Sonne. Dadurch hat sich eine spezifische Patina gebildet die man in die Zeit um 11.000-7.000 v.Chr., 5.300 v.Chr. u d 3.400 v.Chr. datiert. Entsprechend unterscheiden sich die Malereien. Während in der ersten Epoche hauptsächlich Jagdszenen und Negativabbilder von Händen anfertigte spielte später die künstlerische Ausgestaltung der Hände eine immer größere Rolle und zum Schluss wurde die Kunst durch abstrakte Elemente, Linien, Punkte, Ritualszenen ergänzt. Besondere Bedeutung wird dem Ort heute auch deshalb beigemessen weil es die größte Ansammlung mit über 2.000 Händen weltweit ist und hier im Canyon andere Fundstätten immer nur eine Epoche widerspiegeln. Dieser Ort führt alle drei zusammen. Das schlimme ist da man heute solche Malereien gut nachzumachen weiß ist es umso erstaunlicher dass es sich hier um so gut erhaltene Originale handelt. Der Zustand ist unglaublich! Schwer zu erreichen aber in jedem Umfang einer Reise lohnt es den Ausflug. 
In Patagonien schafft jedoch nicht nur der Mensch bildgewaltige Kunst. Die Natur kann das auch und zeigt dass neben dem Rio Pintura im Canadon Pintura außergewöhnlich eindrucksvoll. Durch Sonne, Wind und Erosion wurden unter dicken Vulkanasche-Schichten Eisensedimente freigelegt. Die sind durch die Oxidation bekanntlich braun. Jetzt bin ich nicht genug Geologe dazu. Durch Alterungsprozesse, Wärme und Sonneneinstrahlung reagiert das Gestein weiter zu intensiven Gelb und später zu Rottönen die ich so nur in Colorado erwartet hätte aber nicht hier in Patagonien. Ich bin sprachlos mit welcher Vielfalt diese oberflächliche Einöde aufwartet.Read more










