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- 日75
- 2023年4月23日日曜日
- ⛅ 19 °C
- 海抜: 559 m
 アルゼンチンDepartamento de Bariloche41°51’24” S  71°36’5” W アルゼンチンDepartamento de Bariloche41°51’24” S  71°36’5” W
Cabeza del Indio
 2023年4月23日, アルゼンチン ⋅ ⛅ 19 °C
 2023年4月23日, アルゼンチン ⋅ ⛅ 19 °C
						
								Wie könnte es treffender sonst sein als dass das Land der Indios in Nord- genauso wie in Südamerika verbrannte Erde ist. Vor etwa einem Monat gab es hier ebenso wie in Chile riesige Waldbrände. Den Boden bedecken heute zum Teil 20cm Asche. Interessanterweise wussten die Argentinier mit denen ich heute darüber gesprochen habe nicht einmal dass es in Chile gebrannt hatte, aber egal. Bis dahin war es sowieso ein weiter weg. Und ich habe damit heute erstmals den Titel ‚loco‘ (sprich mit dem was ich tue gelte ich als verrückt) eingefahren. Lang, lang hat es gedauert…aber der Titel kam. 
Den Sonnenaufgang erwarte ich heute auf einem Felsbalkon direkt neben dem Refugio. Bis sich die Sonne mal über die gegenüberliegenden 2000er gequält hat ist es längst halb neun durch. Bis dahin hatte ich Zeit genug zu überdenken was ich heute anstelle. Gestern mein Plan ging auf, also früh der Abstieg von der Hütte und dann? Ich bin hippelich und kann den Sonnenaufgang gar nicht in vollen Zügen genießen. Nach dem Frühstück geht es erstmal die restlichen mühsam erarbeiteten 1400Hm hinab um sie am Nachmittag an anderer Stelle wieder aufzusteigen. Allein das dauert schon länger als eingeplant. Ich hatte bei sowas bislang selten einen vollen Mehrtagesrucksack auf dem Rücken. Durch das Tal des Rio Azul steige ich zu einem Aussichtspunkt auf der herrliche Blicke gen Süden frei gibt. Das ganze Tal liegt mir zu Füßen. Leider weiß ich nicht wie stabil der Fels hier nach dem Waldbrand noch ist. Allein das macht einen gewissen Reiz auf dem schmalen Grat unter Felsvorsprüngen zu wandern während sich neben mir der abgebrannte Abgrund auftut. Das kalkulierbare Risiko scheint mir in die Wiege gelegt worden zu sein. Es erstaunt mich wie schnell die Natur versucht das Beste daraus zu machen. Ringsum haben sich orangene Pilzgeflechte ausgebreitet und nutzen die Nährstoffe in der Asche für sich. Leider stacheln verbrannte Dornen genauso wie frische weshalb ich den ein oder anderen Kratzer heute mitnehme. Und immer wenn ich Pause mache steht mir die Zeit im Nacken dass ich möglichst im Hellen noch ankomme. So wie gestern, nur nicht mehr so frisch. Ich laufe auf dem ‚Cabeza del Indio’ Trail. Dass der eine Nummer schwerer ist während die Indios gefühlt darüber fliegen hätte mir vorher klar sein können. Aber eine wunderschöne Aussicht hats hier oben. Der Weg führt mich im Hellen noch bis nach Wharton. Letzter Außenposten von El Bolson bevor es wieder ins Gebirge geht. In Anbetracht der Zeit schwöre ich mir jedoch dass ich das Gipfelrefugio heute auslasse und lieber nur eines im Tal aufsuche. Auch dass hat aber noch etliche hundert Höhenmeter. Nach zehn Stunden auf den Beinen wird es dunkel und ich habe nicht mehr viel des Weges. Zugegeben in dem Tempo dass ich heute Abend vorgelegt habe könnte ich auch bergauf jedem Indio mithalten. 
Am Refugio angekommen muss ich erstmal runterkommen und sitze ohne Anteilnahme vor dem Kaminfeuer. Und als ich dann über mein Abenteuer berichte werde ich berechtigterweise als ein bisschen verrückt eingestuft. Aber es braucht auch solche Leute sonst gäbe es keine so tollen Geschichten.もっと詳しく










