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  • Day 79

    Colonia Suissa

    April 27, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 12 °C

    Den zweiten Tag in Bariloche hatte ich mir vorgenommen im Wildwasser Raften zu gehen. Für den Donnerstag gab es jedoch keinen einzigen Anbieter der rausgefahren ist also gibt es einen Brückentag.
    Nach einem ausgiebigen Frühstück nehme ich den Bus entlang der Strandpromenade und fahre zum Cerro Campanario. Ein kleiner Anstieg auf einen Hügel mit herrlichem Rundblick über die Seen und den angrenzenden Nahuel-Hapi-NP bis nach Chile. Ein Regenbogen rundet das ganze wieder ab. Auf meinem Fußmarsch in die nächste Siedlung gable ich Chris auf. Er wohnt auch im Penthouse und wartet gerade vergebens auf den Bus. Wir gehen gemeinsam ein Stück. Er erzählt mir über seine Leidenschaft zum Kochen und kulinarischen Gesichtspunkten er seine Zwischenstops auf der Reise auswählt. Schön dass es nicht immer die Berge sind die ins Gebirge treiben. Zumal wir auf dem Weg in die ‚colonia suissa‘ sind. Viele Getriebene und Auswanderer haben hier in Bariloche eine wirklich schöne neue Heimat gefunden und sich in ihrer eigenen Kleinkolonie niedergelassen. Heute ist das Ausflugsziel, Markt für Kunsthandwerk und was das Essen betrifft ein großer Reinfall. Der nächste Bus der kommt - also auch der Erste überhaupt - wird dann auch gleich wieder genommen um weg zu fahren. Schade. Dafür geht es entlang der vielen kleinen Seen die ich zuvor gesehen habe. Die Straße nimmt jeden Winkel mit. Das ganze ist malerisch vom Wald eingerahmt und hier hat auch noch kein Feuer gewütet.

    Kaum bin ich zurück in Bariloche nimmt erstmal das Unheil seinen Lauf. Das Rafting für morgen ist abgesagt. Grund sei das schlechte Wetter denn es soll regnen. Da denke ich mir doch - warum sagt man Rafting bei Regen ab wenn man sowieso nass wird. Und mit einer Sturzflut ist nicht zu rechnen. Geschweige denn das die Flüsse zuvor voll waren. Nun muss ich aber auch schauen dass ich meinen Bus einen Tag früher bekomme. Die Zeit kann ich anders nutzen als im Regen hier zu sitzen. Im Internet ist noch genau ein Platz frei. Ich will aber nicht im Internet kaufen denn da fallen Servicegebühren an und die Abrechnung ist für Ausländer in Dollar anstatt Peso was derzeit einen schlechteren Kurs um gut 100% ausmacht. Inflation eben die sich digital wunderbar als Einnahmequelle nutzen lässt. Nicht mit mir! Bevor den Platz ein anderer wegschnappt nehme ich die Füße in die Hand und jogge mal eben die vier Kilometer zum Busbahnhof. Brückentag ist ja kein Ruhetag. Geschafft! Und och bekomme obendrauf noch vom regulären argentinischen Preis 25% Last-Minute Rabatt. Dann zurück ins Penthouse wo das nächste Problem wartet weil die Rezeption plötzlich meint das geht nicht dass du kürzer bleibst. Glücklicherweise finde ich einen Ersatz der länger bleiben wollte aber keinen freien Platz mehr bekam. Wer jetzt aber denkt damit sei das Problem aus der Welt der irrt sich. Erwachsene können eben schon mal bockig wie im Kindergarten auftreten. Das sei halt so! Ich lass indes nicht locker und will durch etwas Verhandlungsgeschick erreichen dass die das mit ihrem Vorgesetzten klären während ich zu Abend esse. Glücklicherweise ist der nicht aus Argentinien und siehe da, alle Probleme lösen sich in Luft auf. Schade dass man umso mehr den Angestellten sagen muss was sie tun sollen weil die Moral nachlässt je touristischer es wird. Aber insgesamt kann ich jetzt Bariloche verlassen ohne böse zu sein.
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