Uydu
Haritada göster
  • Gün 86

    Quebrada del Condorito

    4 Mayıs 2023, Arjantin

    Nach dem ersten Eindruck hat es eine Stadt meist schwer den zweiten Eindruck zu verbessern. In Cordoba ist das gelungen. Dank der Gemeinde von Couchsurfing. Da geht es nicht nur darum einen Schlafplatz zu erhalten. Es ist eine Lebensart mit fremden Menschen die Stadt oder Umgebung zu teilen. So geht es noch am gleichen Nachmittag auf eine Stadttour durch die Neustadt. Die wirkt viel lebendiger. Alles ist farbenfroh. Selbst die Kirche versucht sich in einem kunterbunten Sandsteinmix alà Gaudi in Barcelona. Den Zoo hat man aufgegeben. Stattdessen bringt ein riesiger Park heute die nötige Ruhe in das Großstadtleben. Das Bier wird lokal gebraut und ist im Gegensatz zu IPA und APA sogar genießbar. Man muss nur erst an die richtigen Orte geführt werden. Denn von außen übersieht man sie leicht.

    Den Tag darauf verabrede ich mich zu einem Ausflug in den nächstgelegenen Nationalpark.Die Sierra del Cordoba sind ein über 2000m hoher Gebirgszug der nicht mehr zu den Anden zählt. Der Stein wird hier durch die Sonne so sehr aufgeheizt dass für Kondore die perfekte Thermik entsteht. Und aus irgendeinem Grund lohnt sich ein Nationalpark immer zum Besuch. Sonst wäre es keiner geworden.
    Die sind aber leider auch nicht immer gleich neben der Stadt. Allein der Bus dauert zwei Stunden Anfahrt durch Dörfer und Niemandsland. Der Bus kämpft sich in das Gebirge hinauf. Noch einmal erblicken wir an einer Stichkehre wie die Sonnenstrahlen durch die Wolken drängen und das weite Tal fluten. Dann regnet es und wir werden wenig später in der Wolke aus dem Bus geworfen. Wir sind da. Zum Parkeingang ist es nicht weit. Außer zwei Parkrangern sind noch drei Besucher da. Also entweder ist das ein Geheimtipp oder es liegt fern abseits jeglicher Routen. Nach Geheimtipp sieht der Regen jetzt weiß Gott nicht aus und Kondore zu erspähen wird unter diesen Wetterbedingungen auch eine eher große Herausforderung. Natürlich haben wir aber einen Plan B. Lilly ist Biologiestudentin. Wenn es schon keinen Kondor gibt dann allemal andere Vögel, Gräser, Disteln, was die Natur so her gibt. Der Weg vergeht wie im Flug und ist trotzdem schön anzuschauen. Zweitweise vergesse ich wie mir der Regen kalt den Rücken hinunter läuft und der Nacken verspannt. Natürlich habe ich ein Regencape dabei. In Cordoba, im Rucksack. Ahnt ja keiner dass hier 5% Regenwahrscheinlichkeit zu einer Ganztagsaktivität werden. Ich bin ein wenig verwöhnt ich weiß.
    Vielleicht gerade weil sich die Kondore verstecken schaut im Regen die restliche Tierwelt hervor. So das ich von dem Tag in keinem Fall enttäuscht bin. Ganz am Ende des Weges eröffnet sich ein Balkon über eine tiefe Schlucht. Und diesmal drehen wir den Spieß herum. Nicht der Kondor schaut von oben herab, sondern wir! Man erkennt leicht die Schlafplätze der Vögel. Ganz unten am Fluss fliegt einer von Baum zu Baum. Versucht im Regen nur das allernötigste zu erledigen. Jedenfalls gibt es heute keine Höhenflüge. Anstatt der angesetzten 6 Stunden sehen wir zu dass wir den Bus am Nachmittag erreichen und nicht bis in die Nacht hinein auf den nächsten warten müssen.
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