- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 128
- Thursday, June 15, 2023
- ☀️ 9 °C
- Altitude: 4,278 m
ArgentinaDepartamento de Humahuaca23°11’52” S 65°11’26” W
Die 14 Farben von Humahuaca
June 15, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 9 °C
Die Provinz Jujuy (Huchhuy) gibt sich wie ein kleines weit abgelegenes Bergdorf. An den Gesichtern, an den Häusern und ebenso an den Souvenierständen wird der Einfluß von Bolivien hier weithin sichtbar. Bis ich aus Argentinien raus muss möchte ich mir Jujuy genauer anschauen. Hier werden nämlich nicht nur die Kopfsteinpflaster wieder mehr und die Kleider der Frauen farbenfroher. Hier malen sogar die Berge mit! Innerhalb dieser kleinen abgelegenen Provinz erhebt sich das Altiplano von 1000 auf 4000m hoch. Egal in welche Richtung ich denn weiter möchte, der Weg geht steil Bergauf. Das Gute ist dass ich mittlerweile etwas Übung habe und derzeit kein Coca brauche. Schließlich dürfte ich damit nicht über die Grenze.
In der Nacht ist meine frisch gewaschene Hose denn erstmal auf der Wäscheleine festgefroren. Was muss das muss trotzdem. Während die Sonne knallt taut sie auch wieder auf.
Humahuaca ist der erste wichtige Zwischenstop. Von hier gibt es alle möglichen und unmöglichen Verbindungen ins Andenhochland. Zu Acht in einen Toyota gepfercht geht es 25km bergauf nach Hornocal. Beim Anblick der Berge hier habe ich aufgehört die Farben zu zählen. Offiziell wird behauptet es wären 14. Hornocal stellt genau die Abbruchkante des Altiplano dar. Die einzelnen Sedimentschichten wurden hier aufgefaltet und die Schichten werden nun fein säuberlich durch die Erosion freigelegt. Allen Photoshop-Enthusiasten zum trotz muss ich feststellen dass die Farben wirklich echt sind. Und bei gerade einmal 8% Luftfeuchtigkeit wird das auch noch einige Zeit dauern bis die vergehen.
Bei der Rückkehr ins Dorf wartet der Bus bereits auf mich um zurück nach Tilcara zu reisen. Die Häuser sind bunt angemalt. Alles wirkt ein wenig mehr auf Touristen abgezielt. Das kann sich der Ort mit seiner Geschichte aber auch leisten. Auf dem Hügel haben Archäologen ganze Arbeit geleistet. Seit hundert Jahren gräbt man hier eine Festungssiedlung aus die bereits vor mehr als 900 Jahren bewohnt wurde. Also vor den Inka und vor den Spaniern die sie dann irgendwann erobert haben. Über 600 Häuser standen hier einmal. Davon hat man einige wieder aufgebaut. Die gesetzten Steine weißen noch nicht die Perfektion der Inka auf. Die Dachbalken bestehen durchgehend aus Kaktus. Hier war es also schon immer sehr trocken. Man erkennt aber auch Strukturen die vermutlich erst später durch die Inka eingebracht wurden. So zum Beispiel Zeremonienplätze und Astrolabore zur Bestimmung der Jahreszyklen und fruchtbaren Zeiten.
Der letzte Zwischenstop ist Purmamarca. Ein zweites Mal erreiche ich die Stadt erst in der Dämmerung. Ob nun ‚Berg der 7 Farben‘ hier oder ‚Berg der 14 Farben’ da in Huamauaca macht auch keinen Unterschied mehr. Schön ist es glaube ich überall. Definitiv ein Grund hier einmal wieder her zu kommen.Read more










