• Willkommen in der Atacama

    June 16, 2023 in Chile ⋅ 🌬 7 °C

    Wieder so ein Tag bei dem um 3.00 Uhr früh der Wecker klingelt. Glücklicherweise gibt es von Salta nach Jujuy eine große Baustelle so dass der Bus mit mindestens 20 Minuten Verspätung ankommt. Am Busbahnhof bin ich der einzige der bei heißem Tee trotzt und ausharrt. Dann kann die Reise auf das Altiplano endgültig beginnen. Wieder geht es tausende Meter mit Serpentinen bergauf. Vorsichtshalber habe ich alle Getränke diesmal im Handgepäck. Beim letzten Mal hat der Unterdruck meine Thermoskanne geöffnet und im Rucksack einen kleinen Wasserschaden angerichtet.
    Von der Salar Grande bekomme ich in der Nacht nicht viel mit. Nur soviel dass die Fensterscheiben innen durch die Luftfeuchte im Bus 2-3 mm dick überfroren sind. Zum Frühstück gibt es noch einen Tankstopp mit Kaffee dann geht es bei Sonnenaufgang an die Grenze. -14 Grad zeigt das Thermometer während wir uns der Reihe nach dreimal fleißig anstellen. Der Platz am Ende einer jeden Schlange ist der Beliebteste da man dort mitunter die ersten Sonnenstrahlen abbekommt. Also, Ausreisen, Einreisen und dann noch durch die Lebensmittelkontrolle. Willkommen zurück in Chile.
    Dafür dass die Atacama einer der trockensten Orte der Welt ist wächst erstaunlich viel Gras auf 4000m. Dann geht es stetig bergab in die Salar de Atacama. Das ist das Pendant zur Salar Grande in Argentinien. Irgendwo in dieser unwirklichen Weite stehen die ganzen Radioteleskope von denen man die tollen Astrofotos kennt. Mittendrin liegt aber auch das beschauliche San Pedro de Atacama. Schnell macht mir Covid einen Strich durch die Rechnung. Das ALMA empfängt derzeit immer noch keine Besucher wieder. Wobei ich nach einer Mail schlauer bin als die Touristeninfo - ja, aber nur nach einem Monat Voranmeldung und negativem PCR-Test. Nein, so lange bleibe ich leider nicht in der Gegend. Und was wusste ich schon vor einem Monat wo ich dann sein würde? Die Stadt ist dennoch sehr beschaulich. Da ich am ersten Tag ohnehin damit beschäftigt bin von Touranbieter zu Anbieter zu laufen habe ich im Handumdrehen die Ganze Stadt kennengelernt. Auch mal eine interessante Möglichkeit die Stadt kennenzulernen aber einmal reicht denn auch. Hinterher bin ich genau so schlau und eine Entscheidung wird morgen früh beim Frühstück erst getroffen.

    Den Abend habe ich noch eine interessante Fragestellung zu klären. Nämlich was unterscheidet eigentlich ein Lama von einem Alpaca? Wer zwei oder gar drei mal hinschaut wird als Laie feststellen dass die alle gleich aussehen. Mit Hilfe von Außen kommen wir dem Rätsel jedoch auf sie Spur. Die Ohren! Wenn man die ganze Geografie und Domestizierung der Tiere der Einfachheit außer Acht lässt mögen manche das an der Schnauze erkennen aber definitiv ob die Ohren Bananenkrumm sind (Lama) oder spitz zulaufen (Alpaca). Es gibt definitiv auch noch neun weitere Fakten womit man sie unterscheiden kann aber dass sind doch mal echte Herausforderungen auf dieser Reise!
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