Satellite
Show on map
  • Day 163

    Laguna Humantay

    July 20, 2023 in Peru ⋅ ☀️ 21 °C

    4.05 Uhr - eine sehr beliebte Zeit hier in Peru seinen Wecker zu stellen. Ich schaffe es gerade noch so in meine Hose zu schlüpfen und meinen Rucksack zur Tür zu bringen, dann klingelt mein Telefon und ein neuer Reiseabschnitt beginnt. Nicht einmal die Zeit lassen sie mir um aufs Klo zu gehen. Aber um die Uhrzeit vergisst der Körper schnell wieder das mit der Morgentoilette. Im Anschluss geht es zwei Stunden über Serpentinen auf und ab. Augen zu und Durch bleibt da ohnehin die bessere Alternative.

    Von Mollepata beginnt ein Wanderweg dem unsere Gruppe nach dem Frühstück folgt. Ein bunt gewürfelter Haufen junger Leute aus Chile, Argentinien, Uruguay, Peru, Irland, England und Deutschland. Zehn Leute, ein Guide, zwei Köche und zwei Pferde. Dann kann die Reise beginnen.
    Es ist der sogenannte Salkantay Trek. Auf dem herrscht um diese Jahreszeit Hochsaison. Also, 150 Leute pro Tag plus Guides, Köche und Träger. Das ganze bleibt echt so überschaubar dass ich mir für einen Moment denke warum haben wir solche Einschränkungen eigentlich noch nicht in den Alpen?

    Der Weg schlängelt sich entlang eines Wasserkanals der das nasse Gold in die Hochlandebene und die Avocado- Plantagen befördert. Ein bisschen Ortskunde darf aber natürlich auch nicht fehlen. Natürlich baut man hier auch ganz viel Coca an. Auch wenn ich von Anfang an darauf beharre dass das Coca in Bolivien besser schmeckte. Hier in Peru beginnt dann langsam auch das Drogenkartell über Peru, Ecuador, Kolumbien und Venezuela seine Arbeit aufzunehmen. Für 1g aufgearbeitetes Cocain braucht es allein schon 30kg Coca-Blätter. Und dann trinken die nebenbei aber ja auch noch Tee, kauen Coca so,… also ein sehr umfangreicher Geschäftszweig.

    Am Nachmittag starten wir einen kleinen Test für die nächsten Tage. Inter uns weilen auch ein paar Leute die keine Höhenerfahrung haben. Am besten noch nach Cusco erst vor zwei Tagen eingeflogen und jetzt auf fast 4.000m Höhe. Nunja, es muss jeder seine eigene Erfahrung sammeln. Um das jedoch zu erleichtern starten wir eine Wanderung zu einer höher gelegenen Lagune. Klares tiefblaues Wasser, darüber der Gletscher des Tukarway Gebirges. Herrlich! Auf jeden Fall zeitnah eine Reise wert für jeden der noch nicht hier war. Machu Picchu hin oder her. Vor allem auch weil der Gletscher natürlich hier genauso schmilzt. Man geht davon aus dass die Berge ringsum in 20 Jahren eisfrei sind. Sollte dass einen zusätzlichen Touristenboom auslösen war man besser schon vorher hier.

    Ich bin fasziniert wie die Landschaft sich geändert hat. Die Berge sind immer noch genau so hoch wie im Altiplano. Nur sind die Täler dazwischen ein vielfaches tiefer. Wer Angst hatte auf der Death-road nahe La Paz in Bolivien 1.000m in den Abgrund zu schauen. Der guckt hier drei mal so tief. Nur ist die Strecke hier nicht mehr für Autos geeignet sondern maximal für Esel und Pferde. Die könnten mit ihrem Lastengepäck jedermann genau so gut vom Weg herunter schubsen.
    Read more