• Streifzüge durch Lima

    August 2, 2023 in Peru ⋅ ☀️ 22 °C

    Lima ist allseits betitelt als chaotisch, in sich eine eigene Welt und nicht zu vergleichen mit dem Rest von Peru. Es gibt seit 500 Jahren noch nicht einmal einen zentralen Busbahnhof. Anders als in Deutschland scheitert es jedoch nicht an der Umsetzung sondern bereits die Planung fehlt. Jedes Busunternehmen hat seine eigene Garage irgendwo im Stadtgebiet. Die großen sogar zwei so dass man nie weiß wo man letztendlich aussteigen wird. Mit ihrem Spanisch-Quechua verstehe ich meist ohnehin erst beim zweiten Mal nur die Hälfte.

    Lima an diesem Mittwoch will jedoch so gar nicht in die vorgegebene Schublade passen. Ein erster Eindruck? Quirlig im Zentrum jedoch weitaus mehr herunter gekommen als andere Großstädte in Südamerika.
    Da koennte ich genau so gut auch durch Chemnitz laufen.

    Einzig was sich auf den zweiten Blick hier unterscheidet ist die freundliche Art der Menschen. Nach der Ankunft geht es in irgend einer Seitenstraße Mittagessen. Allein der Punkt dass ich mich zu dieser Küchenmutti verirrt habe und keine scheu vor peruanischem Essen habe bringt mich schon ins Gespräch mit ihr. Ich habe noch nie erlebt dass sich nach dem Essen jemand bedangt hat dass ich bei ihm Gast war.

    Meinen Rucksack kann ich bis heute Abend beim Bus in der Garage einlagern. Dann beginnt mein Streifzug durch das Zentrum von Lima richtig. Am plaza de Armas ist dann aber schon wieder Schluss. Alles abgesperrt und hier sind auch all die Menschen die ich sonst im Zentrum teils vermisst habe. Das Leben spielt auf Märkten und in Shopping Malls aber nicht zwingend auf der Straße. Etliche Besucher stehen an um einmal mit der Kutsche vor dem Präsidentenpalast auf dem sonst leeren Plaza de Armas vorzufahren. Wahrscheinlich war heute irgend ein Staatsbesuch.

    Das schöne ist dass Lima hier nicht dem Tourismus verfallen ist sondern authentisch wirkt. Die Menschen leben so hektisch wie alles wirkt. Da ist keine Maske davor. Da das Leben in die Geschäfte verlagert wurde rennen die Leute eben von Tür zu Tür. Ganz so wie zu Hause. Vielleicht wirkt Lima deswegen auf mich auch weniger chaotisch als Cusco.

    Vorerst verlasse ich Lima noch einmal. Ich moechte meine Erkaeltung in den Bergen auskurieren. Das hat immer besser funktioniert als am Meer.
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